-VON DER GESCHICHTE SPEKTAKULÄR WIDERLEGT-
ANLAGE LENIN UND TROTZKI HIELTEN DIE ANALYSE VON MARX FÜR KORREKT, FOLGTEN IHR UND DIES FÜHRTE SIE ZUR REVOLUTION. ANDERE MARXISTEN SCHAFFTEN ES NICHT DIE MARXISTISCHE ANALYSE ZU VERSTEHEN UND LIEFEN ZUM BÜRGERTUM ÜBER. DIE GESCHICHTE WIRD SIE ALS VERLIERER FÜHREN. Wir unterbreiten nochmal den Artikel von APRIL 2016
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Wie oft hören wir, dass Marx überholt sei? Andauernd! Im Fernsehen, in den Debatten, bei den Diskussionsrunden ist immer jemand dabei, der genau dies behauptet (apropos: wie kommt es, dass die angeblich ultrademokratischen TV-Moderatoren nie wirkliche Marxisten zu diesen Debatten einladen?). In den Schulen und Universitäten sprechen die Professoren über einen großen Marx, der das Funktionieren des Kapitalismus richtig erkannt, sich allerdings bezüglich der Revolution geirrt habe, und deshalb nicht mehr aktuell sei.
Marx Kritik war in der Geschichte allerdings nichts Neues.
Schon in der Vergangenheit gab es Bewegungen, in denen die Kritik ein solch großes Echo hatte, dass sich jemand sogar dazu hat verleiten lassen, Marx als endgültig überholt zu erklären.
VERBLENDETE.
Schauen wir uns mal den Fall des Revisionisten Bernstein an:
Deutscher, geboren 1850, gestorben 1932.
Er war Engels Sekretär und wurde Ende des 19.Jahrhunderts neben Kautsky als einer der führenden Marxisten im Umlauf angesehen. Er war gemeinsam mit Bebel und Liebknecht sen. einer der Gründer und Führer der (damals revolutionären) Deutschen Sozialdemokratischen Partei (SPD).
Aber nach Engels Tod (1895) begann er den Marxismus zu kritisieren. Von dem langen Zyklus der kapitalistischen Entwicklung, und somit dem langen Zyklus des Wohlstands Ende des 19.Jahrhunderts fehlgeleitet, glaubte Bernstein dieser lange Zyklus würde nie enden und begann zu behaupten, dass Marx sich bezüglich der Krise der Überproduktion geirrt habe; eben der Überproduktion, die nach Marx Auffassung schwere Krisen und Kriege hervorgebracht hätte, die wiederum die Möglichkeit zum Anzetteln von Revolutionen geliefert hätten. Bernstein setze an zu erklären, dass das chaotische kapitalistische System von den Kapitalisten durch Absprachen untereinander kontrolliert werden könne, um die Konkurrenz abzuschwächen und so die Krisen zu vermeiden. Und da nach seiner Auffassung die Krisen nie auftauchen würden, behauptete er, das Proletariat würde zwar das Ziel die Macht zu übernehmen beibehalten, müsse dies aber nicht durch Revolutionen erreichen, sondern durch Reformen innerhalb des Parlaments.
Was allerdings einige Jahre später geschah, Krisen, Kriege, Krisen der Überproduktion und nochmals Kriege, widerlegte seine Behauptungen auf eklatante Weise.
Aber die von Bernstein entwickelte Kritik an Marx fand in den Zeitungen, die natürlich vom Bürgertum kontrolliert wurden, damals unglaublichen Anklang. Man kann sich nur zu gut vorstellen, dass die Reichen es kaum glauben konnten, dass einer der weltweit wichtigsten Vertreter des Marxismus eben den Marxismus verleugnet. Eine Gelegenheit, die sie sich sicher nicht entgehen lassen konnten, und der genügend Raum in ihren Zeitungen zu widmen war um Marx zu verleumden.
Es waren Lenin, Kautsky und Rosa Luxemburg, die sich ohne wenn und aber gegen seine Thesen wandten um die Klarheit des wissenschaftlichen Marxismus wiederherzustellen, die dann unweigerlich in den Fakten Bestätigung fand.
Nehmen wir nun die Kritik, die dem Marxismus heute entgegengebracht wird, vor: Marx ist überholt; die heutige Gesellschaft ist völlig anders als die von ihm analysierte; die Arbeiterklasse hat sich entwickelt und denkt gar nicht mehr an eine Revolution; es gibt überhaupt keinen kapitalistischen Zyklus; die Kapitalisten von heute sind intelligent und wissen mit der Situation umzugehen, usw. usw. Wie man sieht, hat sich seit den Zeiten Bernsteins nicht viel geändert. Würden wir zum Beispiel heute vielen Intellektuellen die damals von Bernstein an Marx geübte Kritik in den Mund legen, würden keiner merken, dass es Bernsteins sind. Komisch ist allerdings, dass die heutigen Kritiker des Marxismus , die angeblich unparteiisch und demokratisch sind und sich für wer weiß wie klug, intelligent, gebildet, pompös und verscheißend halten, anscheinend nicht bemerken, dass die Geschichte Marx und nicht Bernstein tausendfach bestätigt hat. Und um dies zu verstehen muss man wahrlich kein Genie sein. Und dennoch findet sich davon kein einziges Wort in den Fernsehdebatten, in den Diskussionsrunden, im Unterricht.
Wie kommt's?
Tatsächlich kann man, wenn man aufmerksam ist, auch heute alle Eigenschaften des Kapitalismus, die Marx herausgearbeitet hatte, ausmachen und beobachten, dass der kapitalistische Zyklus der gleichen Parabel folgt wie zu Zeiten Bernsteins.
“Der kommunistische Kampf” - April 2016