DAS BÜRGERTUM HAT KEIN INTERESSE DARAN DEN UNTERSCHIED KLARZUSTELLEN
Es ist "ziemlich" normal für einen Laien Staatskapitalismus und Sozialismus zu verwechseln, vor allem wenn das Bürgertum mit seinen “demokratischen” Kommunikationsmitteln der Überredung (Zeitungen, Fernsehsender, Politiker, Wirtschaftsexperten, Soziologen, Professoren, Priester, usw.) darauf drängt, die Konfusion zu fördern statt die Inhalte zu klären.
Daran hat man kein Interesse! Man will diesen äußerst wichtigen Aspekt des sozialpolitischen Lebens nicht wissenschaftlich klären (wie so viele andere Aspekte des Funktionierens des Kapitalismus). Obwohl er heute Millionen von Arbeitern in China und Kuba betrifft, wie er gestern Millionen in der Ex- UdSSR und seinen Satellitenstaaten betroffen hat.
Sozialismus oder Staatskapitalismus, zwei anscheinend gleiche Dinge, in Wirklichkeit zwei völlig andere Welten.
Die Konfusion bezüglich dieser beiden grundlegenden Punkte ist allerdings keine Phänomen unserer Zeit. Schon zu Marx Zeiten, in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, unterlagen Personen, die sich als “Kommunisten” oder “Revoluzzer” definierten, (mehr oder weniger freiwillig) diesem Missverständnis.
Engels, mit Marx Begründer des wissenschaftlichen Kommunismus, berichtet uns im ”Antidühring” von 1878: “In letzter Zeit allerdings, seit Bismarck begonnen hat zu verstaatlichen, ist ein gewisser falscher Sozialismus aufgetaucht, der hier und da sogar zu einer Form von gefälliger Unterwürfigkeit degeneriert ist, und der einfach jegliche Form der Verstaatlichung als Sozialismus deklariert ”. Es handelt sich also keineswegs um eine Neuheit unserer Zeit.
Seitdem wurde dem Missverständnis, der Konfusion, der Verschleierung, dem Betrug kein Einhalt geboten. Alle möglichen Persönlichkeiten sind aufgetreten und haben “einfach jegliche Form der Verstaatlichung” als Kommunismus verkauft.
In der Ex-DDR war die Situation keinesfalls anders. Die Unwahrheit, und zwar dass im Land der “Sozialismus” oder der “Kommunismus” existiere, wurde lauthals und endlos propagiert. Ein Betrug!
Es ist klar, dass die Heuchler, “falschen Kommunisten” oder Bürgerlichen, wie auch immer, die wissenschaftliche Analyse von Lenin, Trotzki, Rosa Luxemburg, Karl Liebknecht, Amedeo Bordiga , A. Cervetto nicht verbreiten können.
In ihr wird verdeutlicht, dass der wirkliche Sozialismus, wo die Arbeiter regieren und ihre Vertreter direkt in den Fabriken, an den Arbeitsplätzen und in den Wohnvierteln gewählt werden, den Staatskapitalismus lediglich als ein Übergangsstadium sieht, als einen Zeitraum in dem die Internationale aufgebaut wird, damit das Proletariat anderer Länder die Macht übernimmt um zu einer höheren Gesellschaftsform zu gelangen, in der die Produktion nicht mehr verkauft (der Verkauf um Profit zu machen ist der Grund für den Wettbewerb, die schweren Krisen, Krisen die in Kriegen ausarten), sondern verteilt wird.
Das Unternehmertum und all seine Diener und Lakaien hat kein Interesse daran aufzuklären, dass der Staatskapitalismus von Stalin, Mao, Castro, Che Guevara nur dem nationalen Interesse diente. Das Ziel der von ihnen angeführten staatlichen “pseudo-kommunistischen” Parteien war es, sich mit Gewalt die Macht anzueignen um den Platz der privaten Kapitalisten einzunehmen und ihrerseits zu Kapitalisten, zu Geschäftemachern zu werden, ohne weitere kommunistische Zwecke. (Zum besseren Verständnis: ein weiteres Beispiel für Staatskapitalismus, ohne dass er sich als “kommunistisch” bezeichnet finden wir im Vatikanstaat, wo kein Privatkapital existiert).
Mit anderen Worten, diese nationalistischen Herren, Stalin, Mao, Castro, Che Guevara, haben im schon existierenden Geschäftsleben den Platz der Privatkapitalisten eingenommen, indem sie auf die Zweideutigkeit Sozialismus-Staatskapitalismus gesetzt haben und behaupteten, den “Kommunismus” oder den “Sozialismus” eingeführt zu haben. Genau so, wie zu Zeiten Marx und Engels die falschen “Kommunisten” oder falschen “Revoluzzer” “jegliche Form der Verstaatlichung als sozialistisch ” erklärten.
Um nun wieder auf die Politiker der Ex-DDR zurückzukommen, finden wir auch hier den Beweis dafür, dass es nie das Ziel dieser angeblichen “Kommunisten” war sich für die Interessen der Arbeiter einzusetzen, und wer in der DDR gelebt hat, weiß dies nur zu gut. Ihr einziges Ziel war, im Staatskapitalismus kapitalistische Geschäfte zu machen, indem sie die Bezeichnung Sozialismus missbrauchten und die Arbeiter ausnutzten.
“Der kommunistische Kampf” – Januar 2015