DIE FRAGEN, DIE UNS AM HÄUFGSTEN GESTELLT WERDEN

 

 

“Ist die Revolution überhaupt möglich? 

 

 “Wie kann man sich heutzutage gegen das Bürgertum verteidigen?”

 

 

 

 

“Ist die Revolution überhaupt möglich? 

 

Revolution, um eine höhere Gesellschaftsform zu erreichen, ist möglich.

Die kapitalistische Gesellschaft birgt eine Masse an Widersprüchen, die für alle sichtbar sind, und ihre Entwicklung verläuft zyklisch: es wechseln sich lange Momente, in denen die Revolution nicht möglich ist, ab mit kurzen aber intensiven Momenten, während derer die Revolution möglich ist.

In den langen Zyklen der Expansion mit relativem Wohlstand, in denen die Widersprüche nicht so akut und relativ begrenzt sind, kann das die Gesellschaft dominierende Bürgertum das Proletariat ohne große Probleme kontrollieren.

Allerdings stellt sich die Situation völlig anders dar, wenn die kurzen aber ganz besonders intensiven Momente kommen, während derer die Geschäftemacherei äußerst akute Krisen mit Kriegen produziert. In diesen Situationen wird das Proletariat in extreme Lebensbedingungen mit unmenschlichen Zerstörungen, Hunger und unzähligen Toten gedrängt.

In diesen Situationen werden, wie Marx gut erkannt hat und in der Geschichte wiederholt bestätigt wurde, die materiellen Bedingungen geschaffen, damit das Proletariat in Massen gegen das eigene Bürgertum reagieren, kämpfen und zur Revolution gelangen kann.

Aber damit eine Revolte gegen die Reichen - die Revolution - erfolgreich ist, muss in dem Land, in dem sich das Proletariat erhebt, schon seit längerer Zeit eine revolutionäre Organisation präsent sein, die genügend verbreitet ist, und die die Revolte mit ihren revolutionären Kadern, mit anderen Worten mit ihren Experten in revolutionärer Politik, zur Machtergreifung führen kann, wie die russische Oktoberrevolution gezeigt hat.

Ohne die revolutionäre Partei, also ohne die verzweigte Präsenz dieser Experten, ist die Revolution nicht möglich, auch wenn die materiellen Bedingungen für die Revolution gegeben sind, wie wir schon oft gesehen haben.

 

“Wie kann man sich heutzutage gegen das Bürgertum verteidigen?”

 

Der wirtschaftliche Kampf der Arbeiterklasse. Die Gewerkschaften.

Die ausgenutzte Arbeiterklasse ist gezwungen, ständig gegen die Kapitalisten zu kämpfen, um ihren Lohn, die Arbeitszeiten, die soziale Absicherung  (Renten, Gesundheitsvorsorge, verschiedene andere Vergütungen, usw.), die zu zahlenden  Steuern, usw. festzulegen.

Ein unweigerlich innerhalb des kapitalistischen Systems über Verhandlungen zu führender Kampf, der selbst Teil des Systems ist und dem die Arbeiterklasse nicht entfliehen kann.

Dieser reformistische wirtschaftliche Kampf hat nichts mit dem revolutionären politischen Kampf der Arbeiterklasse, eine überlegene klassenlose Gesellschaftsform zu erobern, zu tun. Aber diese beiden Kämpfe sind unausweichlich miteinander verknüpft.

Und der ständige Verhandlungskampf gegen den Boss verlangt, um für die Arbeiter so erfolgreich wie möglich zu verlaufen, dass die Arbeiter sich auf der ganzen Welt in gewerkschaftlichen Koalitionen organisieren.

Es ist offensichtlich, dass die Arbeiter, die diesen gewerkschaftlichen Organisationen (die wie gesagt offensichtlich keine revolutionären Organisationen sind) beitreten, die politischen und religiösen Ideen ihrer Heimatländer wiederspiegeln.

Welche Haltung müssen wir als revolutionäre Partei den Gewerkschaften der Arbeiterklasse gegenüber einnehmen, die reformistisch und oft von Bürokraten geleitet werden, die dem Bürgertum auf Gedeih und Verderb hörig sind?

Marx‘ revolutionäre deutsche Sozialdemokraten und Lenins Bolschewiken haben immer innerhalb der gewerkschaftlichen Organisationen agiert.

Aus zwei Gründen.

Der erste klare Grund ist, weil die Gewerkschaft eine optimale Situation darstellt, wo man Massen von Arbeitern antrifft, die bereit sind zu kämpfen. Das Terrain ist also günstig für die Einführung revolutionärer Konzeptionen, die das Funktionieren der kapitalistischen Gesellschaft und den Weg zu einer überlegenen Gesellschaftsform erklären. Und so hat man die Möglichkeit, Experten in revolutionärer kommunistischer Politik auszubilden.

Zweitens: die revolutionären Arbeiter, die in die Gewerkschaften eintreten, erhalten die Möglichkeit, mit den Arbeitern gemeinsam zu kämpfen und den Verhandlungskampf gegen den Boss zum Äußersten zu treiben, um das wirtschaftliche Interesse der Arbeiter zu erreichen.

Je weiter der gewerkschaftliche Kampf bis aufs Äußerste geführt wird, desto klarer wird dem kämpfenden Arbeiter die ausbeutende Rolle des Bosses, die bürgerliche Rolle der korrupten Gewerkschaftsführer, die Rolle des Staates bei der Verteidigung, nicht des ausgebeuteten Arbeiters, sondern des reichen und ausbeutenden Bosses.

Und dies erleichtert die Emanzipationsarbeit und die politische Ausbildung, die die revolutionäre Partei unter den Arbeitern zu leisten hat, ungemein..

 


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