30. JAHRESTAG DES MAUERFALLS
Nach dem Krieg wurde den Arbeitern der Ex-DDR wie auch den Arbeitern der Ex-UdSSR und ihrer Satellitenländer (Polen, Ungarn, Tschechoslowakei usw.) suggeriert sie lebten im “Sozialismus” und ihre Lebensbedingungen würden geschützt, und würden ständig besser werden.
Das war alles Lüge.
Die Illusion dauerte wenige Jahre. Die deutschen Arbeiter der Ex-DDR und auch die polnischen, ungarischen, tschechischen usw. bemerkten wie hart das Ausnutzen in ihren sogenannten “sozialistischen” oder “kommunistischen” Ländern blieb, wie die niedrigen Löhne stagnierten und die Korruption sich ausbreitete, während sie in den westlichen “nicht sozialistischen” beobachteten wie der Lebensstil langsam aber wirklich besser wurde.
Man brauchte nicht lange auf eine Reaktion zu warten.
Im Juni 1953, nach der Entscheidung der DDR-Regierung den Arbeitsrythmus weiter anzukurbeln, wurden die Arbeiter in Ostberlin aufständisch.
Die Repression des Pseudosozialismus, also des Staatskapitalismus, war extrem hart. Man ging mit Panzern, dem Heer, der Polizei und wer weiß was noch gegen sie vor und der Aufstand wurde schnell im Keim erstickt.
Aber die Enttäuschung verbreitete sich. 1956 rebellieren die polnischen Arbeiter in Posen und auch die ungarischen Arbeiter in Budapest. Alle wurden mittels extremer Gewalt niedergeschlagen.
Die gesamte Presse dieser Zeit definierte die Aufständischen als “Provokateure”. Auch die sogenannte “sozialistische” oder ”kommunistisch” Presse, die in Wirklichkeit vom Stalinismus gesteuert wurde und im Dienste des Staatskapitals stand stempelte die Arbeiter als “Provokateure” ab.
In der ganzen Welt stand den aufständischen Arbeitern lediglich die Stimme unserer ersten Genossen des wissenschaftlichen Kommunismus zur Seite. Genossen, die durch die einzig wahre marxistische Lehre gestärkt für den proletarischen Internationalismus kämpften und klar machten, wie die Dinge tatsächlich waren: “ … Wie in den anderen Ländern war nun auch das polnische Proletariat an der Reihe: hart für den Wiederaufbau der Nation arbeiten, durch die aufgezwungene Ausbeutung die Kriegsfolgen bezahlen,
den eigenen Kapitalismus wiederbeleben, den Überprofit des eigenen Imperialismus bezahlen. Und dies bedeutet, wie in jedem Land, Hunger, Misere, Mangel an Freiheit (…). Wir, die hierfür [Internationalismus] arbeiten, stehen unseren revolutionären Brüdern in Polen und Ungarn zur Seite und verteidigen die Fahne, die schon Rosa Luxemburg und der ungarischen Räterepublik 1919 eigen war, wie sie heute den jungen Aufständigen gehört, gegen die Beschimpfungen mit denen die Gegenrevolutionäre jeglicher Schattierung sie bedenken.” (L’impulso 10.November 1956)
Die harte Polizeirepression zwingt 2 Millionen deutsche Arbeiter der Ex-DDR zwischen 1952 und 1961, dem Jahr des Mauerbaus (die Mauer der Scham)in das reiche Deutschland Bonns zu fliehen. Diese Personen flohen mit der Überzeugung einem “schrecklichen Kommunismus” zu entfliehen.
Aber das konnte nicht so sein. Man kann dort, wo die Regierung die Arbeiter unterdrückt, nicht von Kommunismus oder Sozialismus sprechen. Weil sozialistischer oder kommunistischer Staat Regierung der Arbeiter bedeutet, der Arbeiter, die in den Fabriken, an den Arbeitsstellen und den Vierteln gewählt werden. Und die Arbeiter können sich nicht selbst unterdrücken.
Nur eine Partei der staatskapitalistischen Geschäftemacher an der Regierung, die sich als “Kommunisten” oder “Sozialisten” tarnt und nur auf der Suche nach dem maximalen Profit ist kann dies tun.
Für uns internationalistische Kommunisten, die wir die Wirklichkeit mit der Lupe des wissenschaftlichen Marxismus analysieren, waren die Aufstände in Ostberlin 1953 und in Polen und Ungarn 1956 eine deutliche und anschauliche Bestätigung, dass in diesen Ländern der Kapitalismus herrschte.
“Der kommunistische Kampf” – novembre 2014