WIR BERICHTEN UNSEREN LESERN, WARUM ES IN DER DDR KEINEN SOZIALISMUS GAB.

30. JAHRESTAG DES MAUERFALLS

 

- Aus “Der kommunistische Kampf” von März 2014 -

DER STAATSKAPITALISMUS

  

Hier geben wir einen Artikel der internationalistisch-leninistischen Partei Lotta Comunista” von 1997 mit dem Titel “Staatskapitalismus und Pseudokommunismus” wieder ”, der mittels klarer und simpler Konzepte die grundlegenden Punkte zur Erkennung von Staatskapitalismus aufzeigt.

 

Für zehntausende von Arbeitern, Generation auf Generation, war Russland und im weiteren Sinne der Block der sogenannten sozialistischen Länder (Osteuropa, China, Kuba ...) der konkrete Ausdruck der Erwartungen an und Hoffnungen auf eine andere Gesellschaft, eine sozialistische Gesellschaft, in der die Emanzipation der Arbeiter verwirklicht werden könne. Generationen von Arbeitern sind herangewachsen in der Überzeugung, dass Russland die greifbare Demonstration für eine mögliche Verwirklichung des Sozialismus sei; dies war für sie die permanente Basis der politischen Arbeit: mit dem sozialistischen Russland gegen den amerikanischen Imperialismus. Es hat im Laufe der Zeit schwierige Momente und Unsicherheiten gegeben, angefangen von der plötzlichen Allianz Stalin-Hitler, die jene, die innerhalb und außerhalb Italiens versuchten sich zu organisieren und den Faschismus zu bekämpfen, in große Schwierigkeiten brachte, über den dramatischen XX.. Kongress der KpdSU, auf dem der Mythos Stalin plötzlich und vehement zerschlagen wurde, bis hin zu den gleichermaßen dramatischen Momenten der Revolte in Ungarn und später in der Tschechoslowakei, bei denen Soldaten der Roten Armee gegen ungarische und tschechoslowakische Arbeiter kämpften.  

Schwierigkeiten und Unsicherheiten, die überwunden wurden, auch indem Fehler zugegeben wurden aber immer mit der Überzeugung, dass es notwendig ist das Vaterland des Sozialismus gegen die Aggression des Imperialismus zu verteidigen.

Von Seiten aller ideologischen Lager wurde die bipolare Teilung der Welt in einen kapitalistischen und einen sozialistischen Block anerkannt.

In Wirklichkeit behauptete sich mit dem Stalinismus in Russland ein Modell wirtschaftlich-sozialer Formation, das unter den Massen ideologisch als "Sozialismus " definiert und propagandiert wurde, allerdings charakterisiert war durch  wirtschaftliche und politische Bejahung des Staatskapitalismus in der Industrie, und dem Weiterbestehen von privaten Kapitalistischen und frühkapitalistische Zonen vor allem auf dem Lande.

 

Die "Planwirtschaft"  erfüllte die Funktion das verfügbare Kapital zentral in die Hände des Staates zu leiten, mit dem Zweck das Industriekapital schneller zu "akkumulieren", aber im Großen und Ganzen war die Wirtschaft nach den Kategorien des Kapitalismus organisiert:

 

-           Die Unternehmen sind "gleich" und "autonom": hier haben wir Marktwirtschaft und private "unabhängige Produzenten", die die Beziehungen untereinander auf Grund von Verträgen festlegen.

-           Sie kaufen und verkaufen. Sie übergeben ihre Arbeit nicht der Gesellschaft, die ihnen die Ressourcen zur Verfügung stellt, sondern produzieren um zu verkaufen.

-           Ihre Produkte sind daher Waren. Diese zirkulieren in der Gesellschaft und werden gegen Geld getauscht, werden nach einem Tauschwert verglichen.

-           Der Tauschwert  ist also der "soziale Zusammenhang" zwischen den Unternehmen: ihre Produktion ist nicht "direkt sozial".

 

Wir haben daher alle Elemente der kapitalistischen Marktwirtschaft;

 

-           Die Lohnarbeit, Geld als Lohn;

-           Wert, der sich aufwertet: das Kriterium der Leitung ist "der Vergleich von Kosten und den Ergebnissen ausgedrückt in Form von Wert" und die Wirksamkeit der Leitung auf der Basis Rentabilität = Profit/K+W = marxistischer "Fall der Profitrate".

 

Aber ein Wert, der die Funktion hat sich aufzuwerten, ist ein "KAPITAL", und ein Ansteigen seines Wertes ist:

-           Mehrwert, unterteilt in: Nettoprofit, Rendite, Zinsen (oder Belohnung aus Staatsfonds).

 

Wir haben alles, was wir brauchen, um die Industrieproduktion des russischen Staates als KAPITALISTISCH zu definieren.

Die russische Wirtschaft zeigt also nach einer aufmerksamen Analyse der objektiven Gesetze, die die Produktionsverhältnisse regeln, alle typischen Merkmale der "kapitalistischen" Art.

Es kristallisiert sich das Bild einer Gesellschaft heraus, die sicher voller Eigenheiten ist, die aus ihrem historischen und völlig anormalen Entstehungsprozess herrühren, eine wirtschaftlich-soziale Formation vorwiegend staatskapitalistischen Charakters. Eine Gesellschaft die sehr komplexe Probleme und notwendige tiefgehende Veränderungen zu bewältigen hatte. Probleme, die durch die Umstrukturierungskrise und die beschleunigte Entwicklung der Weltwirtschaft irgendwie alle imperialistischen Metropolen betrafen, Probleme, die auf keinste Weise einer angenommenen sozialistischen Natur zuzuschreiben sind.

 

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