STREIKFREQUENZ IN RUSSLAND STEIGT WEGEN DER DURCH DEN ROHÖLPREISSTURZ VERURSACHTEN KRISE

 

DER VON OBAMA UND TRUMP GEWOLLTE PREISSTURZ DES ROHÖLS HAT PUTINS FINANZEN ZIEMLICH GESCHADET. DIESER ZÖGERTE NICHT LANGE UND HAT DIE LÖHNE DER ARBEITNEHMER ANGEZAPFT, UM SEINE IMPERIALISTISCHEN MILITÄRAUSGABEN HOCH ZU HALTEN.

Die Presse berichtet in letzter Zeit von einem beachtlichen Zuwachs an Streiks und wirtschaftlichen Auseinandersetzungen in Russland.   

- Die Arbeiter der Ozon Kette, vergleichbar mit Amazon in Europa, haben den Streik gegen die vom Unternehmern eingeführte Revision des Systems der Entlohnung aufgenommen, durch die sie zwischen 80 und 220 Dollar einbüßen.

- Die Arbeiter der Gruppe TMK haben die Arbeitsplätze verlassen, weil sie seit Januar nicht bezahlt werden. 

- Eine Reihe von Streiks sind im Süden Russlands im Bereich der Lastwagentransporte gegen die von den Transportunternehmern und der Statthalterei auferlegten Gebühren ausgebrochen.

- Die Arbeiter eines Bauunternehmens, das am Bau der Eisenbahnlinie in Jakutsk, Sibirien, beteiligt ist, haben die Arbeit niedergelegt, weil sie seit 26 Monaten auf ihren Lohn warten.

Und so weiter und so fort.

Also wird in ganz Russland ein beachtliches Ansteigen der Streiks und Kämpfe verzeichnet.

 

DER GRUND: Die Löhne haben in den letzten Jahren erheblich an Kaufkraft verloren. Den Quellen zufolge liegen die Löhne, die die Arbeitermassen erhalten, in Dollar umgerechnet zwischen 260 und 650 Dollar im Monat, während die Preise der Waren in den Geschäften kaum unter dem westlichen Preisniveau liegen. Eine Ausnahme bilden die Gehälter in den Städten Moskau und Sankt Petersburg, wo man im Durchschnitt um die 1.400 Dollar verdient, dank der zahlreichen Nomenklatur der Parteien und dem hohen Prozentsatz an kommerziellen Büros. Eine weitere Ausnahme bilden die weit entfernten Regionen Sibiriens, wo die Löhne bei 1.550 Dollar liegen, um Arbeitskräfte in die reiche Rohöl- und Mineralförderung zu locken.  

Der Rubel hat, wie die Grafik zeigt, in den letzten 5 Jahren stark gegen den Dollar verloren, sein Wert ist gegenüber dem Dollar seit 2014 ungefähr um die Hälfte gesunken.  

Die Abwertung der Währung ist eine Maßnahme, die Regierungen normalerweise anwenden, wenn ihre Wirtschaft in einer tiefen Krise steckt. Die russische Wirtschaft ist tatsächlich vor 5 Jahren in eine tiefe Krise geraten, als die Rohölpreise, wie die zweite Grafik zeigt, drastisch gesunken sind. Den Absturz der Rohölpreise  haben Obama und in Folge auch Trump im Rahmen des Zwists unter Bürgertümern unbedingt gewollt, um mit den USA konkurrierende Rivalen wie Russland, Iran, Venezuela, also Nationen, deren Wirtschaft grundlegend von der Förderung und dem Verkauf des Rohöls abhängen, in große Schwierigkeiten zu bringen.

Ihre Währung abzuwerten bedeutete für die russische Regierung dahin zu manövrieren, dass die industriellen Produkte Russlands für den Export durch den schwächeren Rubel 

entschieden weniger kosten und dadurch konkurrenzfähiger werden. So können sie im Ausland leichter und in größeren Quantitäten verkauft werden.

Aber die starke Abwertung des Rubels hatte auf russischem Boden auch negative Folgen: sie lässt die Preise für aus dem Ausland importierte Produkte steigen. Die Gehälter und Löhne verlieren an Kaufkraft gegenüber der Preiserhöhung der Importprodukte.

Trotz des starken Anstiegs der Preise für importierte Ware sind die Gehälter in diesen letzten Jahren (seit 2014) mehr oder weniger gleich geblieben, mit anderen Worten reichen sie nicht mehr aus, einen angemessenen Lebensstandard zu gewährleisten. Deshalb sind nun, wie oben berichtet, Streiks ausgebrochen um die Kaufkraft wiederzugewinnen.

Allerdings ist die Repression der Regierung gegen die Streikenden, wie die Chroniken berichten, entschieden, hart und gewalttätig. - Die Presse berichtet z.B., dass Frau Dr. Anna Zemlianoukhina in Moskau der “Sabotage und des Attentats auf die Staatssicherheit” angeklagt wurde, weil sie eine Gewerkschaft der Verteidigung gegründet hatte. - Wir können ohne weiteres behaupten, dass die aktuellen gewaltsamen Methoden der Repressalie an  stalinistische Methoden erinnern. Aber die russischen Arbeiter sind ebenso resolut und hartnäckig; die Presse berichtet, dass viele der Streiks positive Ergebnisse bringen.

Man beobachtet allerdings: diese Streiks sind tatsächlich hart und entschieden, aber gleichzeitig isoliert, es sind keine Generalstreiks, wie sie in den europäischen Ländern vorkommen. Demnach bleibt die große Masse an Lohnabhängigen, die nicht streiken, vom Rückgewinn der Kaufkraft ausgeschlossen und muss weiterhin von Löhnen um 260 bis 650 Dollar leben.

 

Im Grunde ist auch das russische Proletariat, abgesehen von der täglichen kapitalistischen Ausbeutung am Arbeitsplatz, Opfer der Kämpfe unter Imperialisten, die unter den dominanten kapitalistischen Räubern ausgetragen werden um ihre Interessen durchzusetzen.


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