MARX UND DIE OPPORTUNEN MOMENTE FÜR DIE REVOLUTION - oder Gelegenheiten zur Revolution -

 -KRISEN: GELEGENHEIT FÜR REVOLUTION-

 

Revolutionen sind nur in extremen Momenten der Krise möglich. 

SÄMTLICHE REVOLUTIONEN DER GESCHICHTE HABEN UNTER SOLCHEN BEDINGUNGEN STATTGEFUNDEN.

 

 

Die Revolutionen zeigen, dass die Realität nicht statisch und unveränderbar ist, sondern radikal umwälzbar

Während der Krisen werden die Beherrschten mächtig. Sie werden mächtig, weil zum einen ihre Anzahl relevant wird, denn sie sind eine soziale Masse, und zum anderen weil es sich um den Moment handelt, in dem sie ihre Taubheit abschütteln und sich in der objektiven Situation befinden, in der sie sich fragen, woher ihre katastrophale Lage rührt. Die Erschütterung der Krise  lässt sie aktiv werden, sowohl körperlich als auch geistig.  

      Die von einer kleinen Minderheit beherrschte Masse tendiert normalerweise nicht zur Rebellion  oder Revolution, solange die gesellschaftlichen Bedingungen ertragbar bzw. auszuhalten sind. Das ist eine Tatsache, die den Herrschenden nur zu klar ist. Der Kontext verändert sich allerdings kolossal, wenn plötzlich eine stark destabilisierende Krise auftritt, die das Leben der Unterdrückten durcheinander rüttelt und sie bedeutend verarmen. In diesen historischen Momenten der tiefen und beachtlichen Krisen, wenn die Herrschenden nicht mehr in der Lage ist, den Ausbruch der Widersprüche zu kontrollieren, tritt die Möglichkeit eines revolutionären Umbruchs auf die Tagesordnung. 

 Demzufolge, je tiefer die Krise desto stärker und heftiger die Reaktion des Beherrschten. Also entstehen die objektiven Ausgangsbedingungen für eine Revolte, eine Revolution, einen historischen Sprung während einer schweren und andauernden Krise. Die Geschichte lehrt uns, dass es immer so gelaufen ist, und dass sich die Mehrheit nur in diesen historischen Umständen gegen die Minderheit auflehnt.

      So verhielt es sich bei der französischen Revolution 1789, als eine schwere und lange Hungersnot eine tiefe soziale Misere provozierte, die französischen Massen zur Revolte gegen die Aristokratie in Paris trieb und das Bürgertum an die Macht brachte. So war es auch bei der Oktoberrevolution 1917 in Russland, als ein tief gehender sozial-wirtschaftlicher Zerfall, verursacht durch einen langen Krieg, die verzweifelten russischen Massen dazu  trieb, gegen den Zar zu rebellieren.

 

        Auch das kapitalistische Gesellschaftssystem verursacht ständig Krisen. Krisen, die zu gewissen Zeitpunkten wirklich so schwerwiegend sein können, dass sie unter Umständen auch in Kriege, Massensterben und Hungersnot umschlagen.

Aber jetzt, in diesen Momenten der wirtschaftlichen Expansion und relativen sozialen Wohlstands, bestreiten die Kapitalisten energisch, dass ihr bürgerliches System die Ursache für solche Katastrophen sein könnte, und geben im Fall einem sogenannten Bösewicht statt dem Profitstreben die Schuld daran. Sie beschuldigen die Marxisten der Übertreibung, der Utopie oder der Katastrophentheorie, wenn diese behaupten, dass die Krisen und die Kriege fester Bestandteil des System sind, dass die Kapitalisten ihre wirkliche Ursache sind und nicht ohne sie existieren können.

       Aber wir Marxisten bestehen darauf, wir insistieren, dass man sich nichts vormachen darf. Auch wenn wir heute in relativem Wohlstand leben, bedeutet das absolut nicht, dass die Lage immer so bleiben wird. Nein, man darf sich da wirklich nichts vormachen, wie der große Marx schon ständig wiederholte. Der Kapitalismus ist schrecklich unvorhersehbar, das ist bekannt. Schon morgen kann die Börse plötzlich abstürzen und so unvorhergesehen eine neue profunde Krise auftreten lassen, die die Gesellschaft in die allseits bekannten Katastrophen führt, heute unvorstellbar in ihrer Heftigkeit, die man allerdings erahnen kann.

      Es würde sich also wieder eine verheerende Situation präsentieren, die den Weg ebnet und erneut die objektiven Bedingungen für eine Revolution schafft.

Die Krise kann daher als Motor der historischen Veränderungen gesehen werden.

     Darüber müssen wir uns also Gedanken machen; über eine objektive Realität und nicht über die infantile Phantasie einer schrittweisen oder parlamentarischen Revolution.

 

      Und aufgrund einer solchen Wirklichkeit müssen wir uns organisieren.


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