Das asiatische Abkommen RCEP unterzeichnet: CHINESCHISCHER IMPERIALISMUS LEITET DIE GRÖßTE FREIHANDELSZONE DER WELT

DIE KAPITALISTISCHE WELT ENTWICKELT SICH IMMER WEITER

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DER WETTBEWERB ZWISCHEN DEN IMPERIALISTISCHEN MÄCHTEN VERÄNDERT DAS GLEICHGEWICHT DER WELT

  

Während Trump 2017 das Freihandelsabkommen Trans-Pacific Partnership (TPP) und das mit Europa geplante TTIP Abkommen absagte und den Konkurrenten China frontal mit Zöllen und Sanktionen angriff, war die Regierung des chinesischen Imperialismus bereits seit langem dabei  ihr Netz  zu weben, um die größte Freihandelszone der Welt in Asien aufzubauen.

Und tatsächlich wurde im November diesen Jahres in Hanoi (Vietnam) des Regional Comprehensive Economic Partnership (RCEP) unterzeichnet. Ein Freihandelsabkommen zwischen 15 Nationen Asiens und des Pazifiks, das ein Drittel des weltweiten BIP und 2,2 Milliarden Menschen umfasst.

Neben dem Gründer China umfasst  das Abkommen unter den 15 Mitgliedsstaaten, Süd Korea, Japan, Australien und Neuseeland.  Alle Zeitungen haben nachdrücklich betont, dass das RCEP auf Initiative Pekings dringend gesucht wurde. Die Verhandlungen über das Abkommen hatten bereits 2012 begonnen, als der amerikanische Präsident Obama mit den asiatischen und pazifischen Länder die letzten Details für den Aufbau der Trans-Pacific Partnership (TPP) Area festlegte. Aus diesem Grund wurde die entstehende chinesische RCEP Initiative von Kommentatoren auch als Peking Gegenschlag zum amerikanischen TPP angesehen.

Mit der RCEP Zone, arbeitet der chinesische Imperialismus natürlich darauf hin, eine führende Rolle auf der internationalen Bühne einzunehmen, um bald offiziell die erste Wirtschaftsmacht der Welt zu werden.

Wir können zweifellos behaupten, dass die internationale Szene zukünftig nicht mehr nur von den Bewegungen des amerikanischen und europäischen Imperialismus geprägt sein wird, wie es bisher der Fall war, sondern das imperialistische China immer mehr an Bedeutung gewinnen wird.

„Das Abkommen verringert Zölle, legt gemeinsame Handelsregeln fest und erleichtert damit auch Lieferketten. Es umfasst Handel, Dienstleistungen, Investitionen, E-Kommerz, Telekommunikation und Urheberrechte. RCEP steht für "Regional Comprehensive Economic Partnership" erklärt die Tagesschau vom 15. November 2020. Auf dieser Grundlage eröffnet sich nun für die chinesische Industrie – die mittlerweile eine eigene Hochtechnologie entwickelt hat - die Möglichkeit, ihre hochmodernen Produkte ohne Zollbeschränkungen innerhalb der RCEP an asiatische und pazifische Länder zu verkaufen: Industrieanlagen,  Hochgeschwindigkeitszüge, Kraft- und Kernkraftwerke, Dämme, Flugzeuge und Flughäfen, Telefonsysteme, hoch entwickelte Rüstungsgüter usw. China wird daher in Asien seine imperialistische Funktion ausüben, genauso wie die 

 Vereinigten Staaten es in Amerika und Deutschland in Europa derzeit tun (unter Bestätigung des kapitalistischen Mechanismus, der von Lenin in seinem berühmten Werk “Der Imperialismus als höchstes Stadium des Kapitalismus“  so gut beschrieben wurde).

Die Medien berichten, dass westliche Kapitalisten, daher Unternehmertum und Hochfinanz, sehr besorgt  über die Expansion des “Roten Drachen” innerhalb Asiens sind, da Peking durch seinen enormen Machtzuwachs im Begriff ist, sie vom Asienmarkt zu verdrängen. Tatsächlich hat der neu gewählte US-Präsident Joe Biden bereits in einer seiner ersten Reden erklärt, dass die größte Gefahr der amerikanischen Wirtschaft - in Übereinstimmung mit Donald Trump – immer China bleiben wird und, dass er alle notwendigen Maßnahmen ergreifen wird, um dem entgegenzusteuern. Gesprochen von einem Mann, der zusammen mit Obama bereits zwei Kriege verursacht hat, den  einen in Syrien und den anderen in Libyen.

In diesem RCEP-Szenarium sollte angemerkt werden, dass sich das kapitalistische Indien, das zunächst sehr interessiert schien, nun doch aus dem Abkommen zurückgezogen hat. Viele Kommentatoren sehen als Ursache für den Rückzug Indiens die Gefahr des Liberalismus der RCEP für die indischen Wirtschaft. Andere hingegen interpretieren den Verzicht Indiens  als einen politischen Schachzug der Delhi-Regierung, in dem Sinne, dass Indien die chinesische Macht nicht als Hegemon der Region anerkennen wolle. Mit anderen Worten: Die Absicht Delhis sei es, den indischen Kapitalismus (ebenfalls stark expandierend und zukünftige Weltmacht) in einer international autonom agierenden politischen Position zu halten und sich nicht für ein ökonomisches Diktat seitens der Vereinigten Staaten oder China zu öffnen. Das entspricht auch unsere Interpretation des indischen Verzichts.

Eine kapitalistische Welt in ständiger Veränderung. Als Marxisten sind wir dazu verpflichtet die weltweite Situation stets zu überwachen und genau zu beobachten,  um während eines Konfliktes der verschiedenen kapitalistischen Seiten nicht manipuliert und involviert zu werden.

Denn es ist bekannt, dass die kapitalistische Welt, aufgrund ihrer inneren Interessenskonflikte, extrem unberechenbar ist. Es stellt sich also die Frage: Wie werden konkurrierenden kapitalistische Nationen auf diesen imperialistischen Schritt Chinas reagieren?


 

 

 

 

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