Unter Imperialismus versteht man ein Land
auf höchster kapitalistischer Ebene.
Wenn ein Land von einem mittelalterlichen sozioökonomischen System zu einem kapitalistischen System übergeht, ändert sich die gesamte kollektive Organisation.
Die mittelalterliche Gesellschaft war ein System, in dem Feudalherren herrschten, die sowohl die Landwirtschaft als auch die Bauern (Leibeigenen) besaßen. Bauern, die das Land betrieben und Dieses nicht verlassen durften, durften das was in der die Produktion nicht verkauft wurde nur in einem kleinen Teil davon, für sich handeln....
.... Von dem, was produziert wurde, blieb ein Teil bei der Bauernfamilie, ein Teil ging an den Grundherrn, und ein Teil (der Zehnte) an die Kirche. Die kapitalistische Handelsgesellschaft ist eine ganze andere Art sozialer Organisation: die Produkte werden verkauft und nicht mehr ausgetauscht, Bauer und Arbeiter können gegen einen Löhn frei zur Arbeit gehen, wo sie wollen; der Bauer, dem das Land gehört, kann sein Land verkaufen dem er will; in dieser Art von Gesellschaft breitet sich der Handel schnell aus, und auf der Nation entwickelt sich die erste Industrie.
In der ersten Phase der Entwicklung des Kapitalismus eines Landes sind die von der Industrie produzierten Waren, mit der größten Notwendigkeit, sehr einfach, “Waren mit geringem technologischen Gehalt“, wie Marx sie definiert, und diese sind Waren für den heimischen Markt: wir reden von Kleidung, Lebensmitteln, Möbel, Einrichtungsgegenständen, ganz einfachen Immobilien, und heutzutage können wir noch draufsetzen: Kühlschränken, Waschmaschinen, TV, usw..
Aber danach kommt eine Veränderung in den kapitalistischen Nationen, ein kapitalistischer qualitativer Sprung. An einer gewissen Stufe der Entwicklung, nach der Anhäufung einer großen Mengen an Kapital, breitet sich im Land ein riesiges Kreditsystem aus, und ein Teil der Industrie beginnt die Produktion von essentiellen Gütern “mit geringen technologischen Gehalt“ aufzugeben und beginnt mit der Produktion von Kapital, d.h. von Produkte der Hoch und Höchsttechnologie, um sie in den internationalen Markt zu exportieren: wir sprechen über den Verkauf ganzer industrieller Systeme, Strom und Kernkraftwerke, hochmoderne Züge, hochtechnologisierte Schiffe und Flugzeuge, Flughäfen, Seehäfen und hochentwickelte Waffen. Genau das, was die Großmächte heute tun.
In dieser neuen hoch entwickelten kapitalistischen Situation besteht die Aufgabe der Banken und des Kreditsystem nicht nur darin, Geld innerhalb ihrer eigenen Nation zu verleihen, wie bisher passiert ist, aber vor allem im Ausland an den aufstrebenden kapitalistischen Ländern riesige Kredite zu verleihen, die mit diesen Krediten die oben genannten Industrieanlagen, Strom und Kernkraftwerken, Sozialinfrastrukturen, usw, von den hochindustrialisierten Industriellen Länder kaufen können, dh, sie kaufen alles was sie brauchen, um in ihrem Land den Kapitalismus zu erweitern. Die Rückzahlung an die Kreditbanken von den Unternehmern der aufstrebenden Länder stammt dann aus dem Mehrwert, den die Unternehmer natürlich aus der Ausbeutung (oft brutal) der Arbeiter in ihren heimischen Unternehmen ziehen.
Es ist diese strukturelle Phase des fortgeschrittenen Kapitalismus auf höchstem Level, die als IMPERIALISMUS definiert wird.
Imperialismus, in dem die großen industriell-finanziellen Mächte auch eine bestimmte Außenpolitik verfolgen: für den Verkauf ihrer Produkte auf dem internationalen Markt schaffen sie sich ihre eigene Gebiete, die als „Einflusszonen“ bezeichnet werden. Das heißt, sie bauen bevorzugte Beziehungen zu Regierungen befreundeter aufstrebenden Länder auf, in denen sie ihre eigenen Produkte verkaufen können und den Verkauf an Wettbewerber behindern. Diese Art von Politik wird “IMPERIALISTISCHE POLITIK“ genannt.
All dies (es muss zu Recht betont werden) ist das, was LENIN in seinem Text von 1917 "DAS IMPERIALISMUS ALS HÖCHSTES STADIUM DES CAPITALISMUS" feststellte, in dem er bereits in dieser Zeit klarstellt, welche Merkmale den Imperialismus auszeichnen:
Lenin nennt deren fünf Merkmale im Kapitel 7. Diese sind:
1 1) massive Konzentration des Kapitals, die zur Monopolbildung führt. 2 2) Verschmelzen des Bankkapitals mit dem Industriekapital zum Finanzkapital. 3 3) Kapitalexport welcher den Warenexport ergänzt und verändert . 4 4) Bildung internationaler Kapitalistenverbände, welche die Welt unter sich aufteilen. 5 5) Beendigung der Erschließung und Aufteilung der Erde unter den kapitalistischen Großmächten, nun kann nur noch „umverteilt“ werden.
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Offensichtlich ist es sehr wichtig den Kapitalismus in all seinen Aspekten zu kennen. Es ist sehr wichtig, um nicht manipuliert und ausgenutzt zu werden, und sich nicht in die rücksichtlosen Abenteuer und in militärischen Aktionen verwickelt zu lassen, die die Kapitalisten, einschließlich der Europäer, mit ihren Regierungen zur Eroberung und Aufteilung der internationalen Märkte durchführen.
Eine Autonomie bei der Bewertung der Funktionsweise des Kapitalismus zu haben, ist für die Erreichung einer überlegenen Gesellschaft von grundlegender Bedeutung.