Preisexplosion beim Erdöl: BENUTZEN DIE VEREINIGTEN STAATEN DEN ANSTIEG DES ÖLPREISES GEGEN CHINA?

 

Wir sind immer davon ausgegangen (und gehen davon aus), dass der Ölpreis nicht zufällig fluktuiert, sondern dass die Amerikaner seine Schwankungen auf internationaler Ebene bestimmen. Sie legen ihn gemeinsam mit Saudi Arabien, dem größten arabischen Erdölproduzenten, fest. Die Saudis haben als regionale Macht ein Interesse daran, sich von den Vereinigten Staaten unterstützen zu lassen und erfüllen im Gegenzug deren geopolitische Forderungen.  

OBAMA – 2015 hat man klar sehen können, dass die Amerikaner den internationalen Erdölpreis bestimmen, als die USA mit dem Iran das Nuklearabkommen verhandelten. Damals hat die Regierung unter Obama den Preis bis auf 30 Dollar pro Tonne gedrückt, um die Führung des Iran zu einem für die Vereinigten Staaten vorteilhaften Abkommen zu zwingen (siehe den interessanten Artikel “Washington beeinflusst den Erdölpreis gegen Russland und Iran” - “Der kommunistische Kampf” N. 28 – November 2018), und den Preis nach der Unterzeichnung des Abkommens dann wieder frei fluktuieren zu lassen.

TRUMP - Später, während Trumps Amtszeit, wurde der Erdölpreis wieder bis auf im Durchschnitt 40 Dollar pro Tonne gedrückt, Mittel in Trumps Kampf gegen Russland, Iran und Venezuela, Länder, die auf die Einkünfte aus dem schwarzen Gold angewiesen sind, und die der launische amerikanische Präsident auf dem Kiecker hatte.

BIDEN – Jetzt treibt die Regierung Biden den Erdölpreis unglaublich in die Höhe. Gegen wen?  Gegen China,  das ist unsere Ansicht und Antwort auf diese Frage.

Um zu verstehen, was da gerade abgeht, muss man allerdings einige Zahlen analysieren.

China ist praktisch völlig vom Erdölimport abhängig, da durch Bohrungen auf chinesischem Boden nur ein ganz geringer Teil des chinesischen Bedarfs gedeckt 

werden kann (wie aus der obigen Tabelle der führenden Erdölproduzenten” ersichtlich).  China hat für seine deutliche und rasante wirtschaftliche Entwicklung einen extrem hohen Bedarf an Energie, daher muss Erdöl importiert werden. So schnellte Chinas Verbrauch weltweit auf Rang zwei, gleich hinter die Vereinigten Staaten (wie die Tabelle der größten “Verbraucher” rechts belegt).  Da China das Öl auf dem internationalen Markt kaufen muss, wirkt sich ein Anstieg bzw. Fall des Rohölpreises sehr stark auf den Verlauf der chinesischen Wirtschaft aus.

Ein erheblicher, extrem hoher  Anstieg des Rohölpreises kann folglich nur eine

beachtlich negative Wirkung haben, bringt die Wirtschaft in Schwierigkeiten (was momentan der Fall ist) und bremst den weltweiten Aufstieg Chinas aus.

ALSO AUCH DIE WAFFE "ROHÖLPREIS"  kann im Zwist unter den Kapitalismen eingesetzt werden, und das amerikanische Bürgertum scheint sich nur zu bewusst zu sein, welchen großen Vorteil es in der Hand hat; ein mächtiges Druckmittel in diesem Kampf. Eben dieses verwendet es, unserer Ansicht nach, nun gegen den Aufstieg Chinas.

Praktisch gesprochen: Trump setzte gegen den chinesischen Imperialismus als Waffe die Anhebung von Einfuhrzöllen ein (die übrigens weiterhin bestehen), Biden bekämpft China mit dem Erdölpreis, indem er ihn in die Höhe treibt.

 

JE HÖHER DER ERDÖLPREIS, DESTO GRÖßER DIE SCHWIERIGKEITEN FÜR DIE CHINESISCHE WIRTSCHAFT   ist die Logik.

Wenn China jetzt, Ende Oktober bei einem Preis von 82 Dollar pro Tonne strauchelt, zum Teil die Produktion in einer Reihe von Riesenfabriken aussetzen muss, und man von einem Rückgang des BIP spricht, kann man sich leicht vorstellen, welche Folgen ein Anstieg des Ölpreises auf 100 Dollar pro Tonne, oder gar auf 120 oder 140 hätte! Das könnte sich für China als eine regelrechte Katastrophe entpuppen. 

Schauen wir mal, wie weit die Biden Regierung dieses Spiel mit dem Preisanstieg treiben wird. 

 

Die Vereinigten Staaten sind selbst große Erdölverbraucher (Nummer 1 unter den Verbrauchern, wie aus obiger Tabelle ersichtlich), aber im Unterschied zu China, sind sie auch die Nummer 1 unter den Produzenten weltweit (siehe Tabelle “Produzenten”). Das heißt praktisch, dass die USA ihren Bedarf an Erdöl selbst decken können.

Aus diesem Grund sind die Vereinigen Staaten mehr oder weniger autonom, was Rohöl angeht. In dieser Situation, mit stark ansteigenden Ölpreisen, kann die Biden Regierung mit den Erdölgesellschaften, die auf amerikanischem Boden tätig sind, einen stabilen und nicht so hohen Festpreis absprechen (oder ihnen aufzwingen), und so betreffen die enormen Probleme, die der hohe Preisanstieg auf internationaler Ebene mit sich bringt, die amerikanische Wirtschaft nicht. Allerdings kann der konkurrierende chinesische Imperialismus sich dies nicht leisten, ihm steht dieses Gegenmittel nicht zur Verfügung.  

Folglich zieht das amerikanische Bürgertum daraus einen erheblichen Nutzen, während dem chinesischen Imperialismus geschadet wird, und die Rivalität unter Imperialismen verschärft sich.

Zusammenfassend: Das kapitalistische System, welches auf den Kämpfen zwischen heftig miteinander konkurrierenden Bürgertümern basiert, ist ein System, das nie Stabilität oder Frieden finden kann und wird, das ist klar. Neben dem wirtschaftlichen und finanziellen Gerangel, den militärischen Kriegen, den Wirtschaftskrisen oder anderem, kann auch das Erdöl in diesem chaotischen und unvorhersehbaren System als destabilisierender Faktor benutzt werden.

Solange bis eine neue, überlegene Gesellschaft an seine Stelle tritt.


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