Es ist unbestreitbar, dass es auf überall auf der Welt genügend Wohlstand für ALLE Menschen gibt, egal ob in Industrie- oder Entwicklungsländern.
Gerade in den reichen Ländern herrscht so viel Überfluss, dass es immer wieder zu absolut absurden Situationen kommt. So werden etwa Produkte weggeworfen, wenn mit diesen kein GEWINN erzielt werden kann. Ein Beispiel: In der Landwirtschaft wird zu viel produziert und durch den Überschuss lassen sich Obst und Gemüse nicht gewinnbringend verkaufen. Oft ziehen es die jeweiligen Regierungen in so einem Fall tatsächlich vor, einen Teil der Produktion aufzukaufen, nur um alles zu entsorgen. So verringert sich die zur Verfügung stehende Produktionsmenge und der Verkauf wirft einen Gewinn für die landwirtschaftlichen Profiteure ab.
Ein anderes Beispiel: Supermärkte entsorgen abgelaufene Waren, obwohl diese noch genießbar sind! So viel Überfluss herrscht in der Gesellschaft. Nimmt man die Lebensmittel heimlich aus der Mülltonne des Supermarktes, so macht man sich sogar strafbar! Denn der deutsche Gesetzgeber sagt: Diebstahl! Vergleichbar mit dem Supermarkt ist es in Familien, die aus Unachtsamkeit nicht alles verbrauchen, was sie kochen. Dann landet der Rest im Müll. Ebenso ist es mit veralteter Kleidung, Elektrogeräten usw.
Betrachten wir diese Verschwendung wird uns schnell klar: Auf der Stufe der Industrialisierung, die wir inzwischen weltweit erreicht haben, wäre ein hohes materielles Wohlstandsniveau für alle Menschen möglich! Es ist wirklich genug vorhanden, dass alle Menschen auf der Welt ein ausgezeichnetes, friedliches und problemloses Leben führen können.
Dennoch - dies ist nicht der Fall. Warum nicht?
Die Ursachen liegen eindeutig in dem sozialen System, in dem wir leben.
1. Die Güterproduktion auf der Welt ist nicht so organisiert, dass alle davon profitieren können, wie es eigentlich sein sollte. 2. Die Güter werden nicht auf gerechte und sinnvolle Weise unter den Menschen verteilt, die sie produzieren. Daher entsteht Ungleichheit. Bisher ist alles dem Zufall überlassen, der zu bestimmten Zeiten auch ins Chaos führt.
Der Grund für diese Ungerechtigkeit liegt im Gewinnstreben der Kapitalisten, d.h. den Eigentümern der Produktionsmittel. Sie stehen immer in schärfster Konkurrenz zueinander. Mit allen Mitteln und auf jede Weise versuchen sie, ihre Waren zu verkaufen, um einen möglichst hohen Profit zu erzielen - und zwar um jeden Preis. Dies bedeutet, dass für den Verkauf von Waren nicht nur Preis und Qualität des Produkts ausschlaggebend sind, sondern den Kapitalisten ist jedes schmutzige Mittel recht -auch Bestechung, Täuschung, und wenn nötig, kann sogar Krieg von Nutzen sein, um Konkurrenten zu beseitigen und sich selbst einen Vorteil zu verschaffen.
In einem solchen System ist der Kampf zwischen konkurrierenden Kapitalisten also ein fester Bestandteil, der, wie die Fakten zeigen, manchmal die schrecklichsten Auswüchse annimmt, wie eben den Krieg! Aber was wird es niemals geben, in einem derartig chaotischen Wirtschaftssystem ohne Planungssicherheit und Organisationsmöglichkeit? Im Kapitalismus wird niemals Frieden herrschen, Hungersnot niemals endgültig beseitigt werden, Umweltverschmutzung niemals ernsthaft bekämpft werden, Korruption immer die Norm sein, niemals wird es eine echte Demokratie geben, stattdessen bleiben soziale Ungerechtigkeiten immer bestehen und Krisen und Katastrophen werden sich auf unbestimmte Zeit fortsetzen (wie der derzeitige Krieg in der Ukraine oder die anderen Kriege in Äthiopien, Jemen, Libyen, Syrien usw.).
Kann man etwas tun? Was kann man tun? Ist es möglich, eine Gesellschaft ohne Krieg und Ungerechtigkeit aufzubauen, in der jeder den in Frieden
produzierten Wohlstand genießen kann?
Ja, natürlich! Es ist nicht einfach, aber es ist möglich!
Auch wenn jede Gesellschaftsordnung zuerst unveränderbar erscheint. So erging es damals auch den Menschen im Mittelalter: Trotz all des Leids und der Ungerechtigkeit schien die Gesellschaft zu ihrer Zeit unüberwindbar und unzerstörbar. Dennoch gab es den einen entscheidenden Moment und sie wurde gestürzt.
Und wie im Mittelalter gibt es auch im heutigen Kapitalismus bestimmte Momente, in denen Revolutionen möglich sind. Damals konnten die Revolutionäre eben einen solchen Moment nutzen, um die Revolutionen durchzuführen und an die Macht kommen. Es gelang ihnen, das alte, rückständige feudale Gesellschaftssystem, das den Fortschritt aufhielt, abzuschaffen und eine neue, fortschrittlichere Gesellschaft aufbauen.
Heute aber ist diese neue Gesellschaft, d.h. der Kapitalismus, nach seiner ersten Entwicklungsphase nicht mehr geeignet, der Menschheit den Wohlstand und den Fortschritt zu garantieren, den sie verdient hat. Die Widersprüche sind zu zahlreich und zu tiefgreifend, die Ungerechtigkeiten zu unerträglich. Wir brauchen eine neue Gesellschaft! Eine Gesellschaft, die so organisiert und geplant ist, dass die enormen Widersprüche des Profitstrebens und der Konkurrenz ausgemerzt werden. Eine Gesellschaft, in der endlich ALLE Menschen vom Wohlstand profitieren und den Frieden genießen können.
Wir brauchen also eine neue Gesellschaftsordnung. Wie können wir diese erreichen?
Wir müssen auf den geeigneten Moment warten, den besonderen Moment, den revolutionären Moment. Der Kapitalismus wird diesen durch sein wirtschaftliches Chaos und die Ungerechtigkeit erzeugen. Genau diesen Moment müssen wir erkennen und ergreifen! Denn es waren immer diese sozialen „Sprünge“, die die Menschheit in der Geschichte vorangebracht haben. Und dieser Prozess wird auch jetzt nicht aufhören. Es liegt nun an uns, vorbereitet zu sein und die neue Gesellschaftsform voranzutreiben.