China
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24 April 2023
KAMPF ZWISCHEN KAPITALISTISCHEN RÄUBERN: EIN BLICK IN DIE ZUKUNFT
KANN DER CHINESISCHE IMPERIALISMUS IN EINER MILITÄRISCHEN KONFRONTATION GEGEN DEN AMERIKANISCHEN BESTEHEN?
In den westlichen Ländern wird China als die große Gefahr (und der Feind) der Zukunft dargestellt. Eine Gefahr, die von den Medien der europäisch-amerikanischen Bourgeoisien in ihrem wachsenden Wettbewerb mit dem aufstrebenden asiatischen imperialistischen Riesen noch verstärkt werden wird.
Aus dieser Perspektive beschreiben viele Kommentatoren die verschiedenen Nationen, die sich für die zukünftige Auseinandersetzung gegen den Durchbruch des Drachen auf der Weltbühne positionieren. In dem wichtigen Dokument, das aus dem gemeinsamen NATO-EU-Treffen am 10. Januar in Brüssel hervorging, wird beispielsweise betont: "Wir leben in einer Ära des zunehmenden strategischen Wettbewerbs. Chinas wachsendes Selbstbewusstsein und seine Politik stellen Herausforderungen dar, denen wir uns stellen müssen, betonen die EU und die NATO" (ANSA 10.01.2023). Es wird uns also zweifellos eine Zukunft "des zunehmenden strategischen Wettbewerbs" erwarten, mit all den Unbekannten und Dilemmata, die dies mit sich bringt.
Es handelt sich um eine Konfrontation, die die künftigen Gründer von Lotta Comunista bereits in den 1950er Jahren dank der marxistischen Analyse erkannt haben. In "DIE THESEN VON 1957" heißt es: "Indirekt untergräbt das Erwachen der rückständigen Länder einerseits die politischen Positionen des Imperialismus und provoziert einige seiner typischsten Widersprüche [Krisen und Kriege – Anm. d. Red.] während es andererseits ihr Überleben wirtschaftlich begünstigt. Ein anschauliches Beispiel dafür ist die afro-asiatische politische Unabhängigkeitsbewegung, die durch die Schwächung der anglo-französischen Kolonialpositionen jedoch gleichzeitig eine schwindelerregende Expansion und Durchdringung des amerikanischen und deutschen Kapitals ermöglichte".
Das "Erwachen der rückständigen Länder" vollzog sich in den folgenden Jahrzehnten mit dem Aufkommen der asiatischen Mächte und insbesondere mit der Etablierung des Riesen China, der einerseits "eine schwindelerregende Expansion und Durchdringung des amerikanischen und deutschen Kapitals ermöglichte" und andererseits "die politischen Positionen des Imperialismus untergräbt". Das bedeutet heute, dass die Chinesen die vom US-Imperialismus auferlegte politische Ordnung in Frage stellen, was sich im aktuellen Kontext in der Auseinandersetzung zwischen China und den USA über die Unabhängigkeit Taiwans manifestiert.
Es sollte jedoch angemerkt werden, dass diese Vorhersagen, die heute eine offensichtliche Realität sind, damals äußerst selten und gegensätzlich waren und nur von sehr wenigen Menschen vertreten wurden. Der Kontext der 1950er Jahre waren tiers-mondisme maoistische Organisationen die auf der ganzen Welt wüteten und argumentierten, dass die Landwirtschaft und nicht die Industrie die Zukunft des Planeten diktieren würde. Andere wiederum sahen den Dritten Weltkrieg vor der Tür, während die dominierenden stalinistischen Parteien argumentierten, dass die Sowjetunion über den gesamten Globus expandieren würde.
Daher konzentriert sich die Infragestellung der politischen Ordnung, d.h. der zwischenimperialistische Konflikt zwischen den USA und China, heute vordergründig auf das was wir den "Taiwan-Vorwand" nennen, bei dem der Imperialismus in Peking die Insel zu chinesischen Territorium erklärt und die USA dessen Unabhängigkeit verteidigen. (... Es sei darauf hingewiesen, dass dieser Streit um die Insel in Europa so dargestellt wird, dass das chinesische Militär mit seinen Flugzeugen und Schiffen Taiwan ständig provoziert, indem es in seinen autonomen Raum eindringt, während in China genau das Gegenteil behauptet wird, nämlich dass es die Amerikaner mit ihren Schiffen und Flugzeugen sind, die das chinesische Militär provozieren. Es ist klar, dass es im Kampf der Imperialisten Banditen schwierig, wenn nicht gar unmöglich ist, die Wirklichkeit zu erkennen.)
Die Schlüsselfrage jedoch lautet: Handelt es sich wirklich um eine militärische Provokation oder nur um eine verbale politische Aggression, wie es so oft der Fall ist?
Um zu verstehen was im Falle eines echten militärisch-kriegerischen Zusammenstoßes passieren könnte, versuchen viele Fachleute und Kommentatoren, eine Analyse bzw. einen Vergleich der militärischen Kräfte der beiden Kontrahenten vorzunehmen, um daraus Schlussfolgerungen zu ziehen.
In diesen zahlreichen Analysen wird die militärische Übermacht der USA sofort deutlich. Die weltweiten Militärausgaben der USA etwa belaufen sich 2021 auf 801 Mrd. USD, während China, der zweitgrößte militärische Investor der Welt, 2021 nur rund 293 Mrd. USD für seine Streitkräfte vorgesehen hat (Sipri 2022); Im Bereich der Panzer verfügen die USA laut "Forbes"-Analyse mit 6.333 Panzern über die zweitgrößte Armee der Welt (nach Russland, welches allerdings vor dem aktuellen Krieg in der Ukraine analysiert wurde), während China mit 5.800 Panzern an dritter Stelle steht. Was die Luftstreitkräfte betrifft, so verfügen die USA über mehr als 13.000 Militärflugzeuge, während China über nur etwa 2.500 verfügt. Nimmt man noch die enorme amerikanische Überlegenheit bei den nuklearen Sprengköpfen, die Überlegenheit bei der Marineflotte einschließlich Flugzeugträgern und U-Booten, die militärische Raumfahrttechnologie, die Raketentechnik und die zahllosen amerikanischen Stützpunkte, die über die ganze Welt verstreut sind hinzu, wird die enorme Kriegsüberlegenheit der USA gegenüber Peking deutlich.
Es gibt jedoch einen Punkt, an dem chinesische Waffen dem US-Militär heute erhebliche militärische Probleme bereiten könnten: sogenannte „ballistische Raketen“. Hier lohnt es sich, die interessante Klarstellung des Portals "RSINEWS" vom 7. August 2022 mit der Überschrift "Chinesische Waffen, die den USA Angst machen" vollständig zu zitieren: "Raketen, das wahre Damoklesschwert [für die USA - Anm. d. Red.] »Unter den vielen ist es sicherlich der Raketensektor, der [den USA] am meisten Angst macht«, erklärt Gilli. »Sowohl wegen der Technologie als auch wegen der Reserven, die [China - Anm. d. Red.] in den letzten Jahren angehäuft hat. Wir sprechen hier von ballistischen Raketen und auch von Marschflugkörpern. Sie sind beängstigend, weil sie die Fähigkeit der US-Luftwaffe in Frage stellen könnten, im Falle eines Krieges sofort zur Verteidigung Taiwans einzugreifen. Denn die US-Luftwaffe würde von Flugzeugträgern im Pazifik oder von US-Stützpunkten in Guam und Okinawa aus starten. Die Raketen, über die China verfügt, können jedoch diese Ziele treffen und sie beschädigen oder zerstören. Oder sie würden die Flugzeugträger zwingen, in einer Entfernung zu operieren, die die Fähigkeiten der US-Kampfflugzeuge einschränken würde«". Interessant ist, wie detailliert der Artikel auf diese chinesischen Raketen eingeht: "Am besorgniserregendsten sind jedoch die so genannten Dongfeng 21D (D-F 21D) "Carrier Killer" Hyperschallraketen mit nuklearer Bewaffnung, die in der Lage sind, Basen und Flugzeugträger in großer Entfernung zu treffen. Besorgniserregend sind auch die Dongfeng-17 (oder DF-17), neue Raketen, die China Berichten zufolge in den letzten Tagen zum ersten Mal vor Taiwan gestartet hat. Sie fallen in die Kategorie der HGVs (Hypersonic Glide Vehicles), also der manövrierfähigen Waffensysteme, schwer abzufangen und in der Lage, bestehende Raketenabwehrsysteme, auch amerikanische, zu durchdringen" (ebd.). In dem Artikel wird weiter ausgeführt, dass China im Falle
einer möglichen militärischen Konfrontation mit den USA um die Eroberung Taiwans "... im indopazifischen Raum überlegen ist. Wenn man die geografischen Gegebenheiten betrachtet, ist China sicherlich im Vorteil", so Gilli, "die USA sind in Bezug auf fortschrittliche Technologien wie Kampfjets, Bomber, Angriffs-U-Boote oder ballistische Raketen im Vorteil. China hat jedoch einen Vorteil, nämlich die Nähe zur Insel Taiwan, denn die Meerenge hat eine maximale Breite von etwa 180 Kilometern. Diese Nähe steht also im Gegensatz zu der großen Entfernung der amerikanischen Streitkräfte. Dies bedeutet, dass sowohl aus operativer als auch aus logistischer Sicht der Vorteil eindeutig auf der Seite Chinas liegt" (ebd.).
Grundsätzlich, so wird in dem Artikel erklärt, ist Chinas aufstrebender Imperialismus der amerikanischen Militärmacht militärisch unterlegen, sei es in Bezug auf Luft- und Seestreitkräfte, Panzer, Atomwaffen, Militärbasen oder Militärsatelliten. Peking weiß das und ist sich dessen bewusst, hat jedoch einen Trumpf im Ärmel: eine große Anzahl dieser ballistischen Kurz- und Langstreckenraketen, die so genannten "Flugzeugträger-Killer", die zwar im Vergleich zu den Kosten für die Herstellung von Kriegsschiffen, Militärflugzeugen oder Satelliten sehr billig sind, aber dennoch äußerst wirksam und in der Lage sein könnten, US-Kriegsschiffe bei einer möglichen Invasion des chinesischen Militärs Taiwans, fernzuhalten.
Um die Wirksamkeit und den Nutzen dieser preiswerten chinesischen "Dongfeng"-Raketen der neuesten Generation zu verstehen, kann ein Vergleich mit den "Javelin"-Panzerabwehrraketen und den "Stinger"-Flugabwehrraketen angestellt werden, die jetzt vom ukrainischen Militär im aktuellen Konflikt in der Ukraine gegen die Russen eingesetzt werden. Während die russische Armee sehr teure Panzer und Flugzeuge einsetzt, verwenden die ukrainischen Soldaten diese "billigen", aber äußerst effektiven Javelins und Stingers in großer Zahl gegen russische Panzer und Flugzeuge - und sie gewinnen. Es ist ein neues Kampfsystem, welches sich allmählich durchsetzt.
In der „taiwanesischen“ Diaspora stützt die imperialistische Regierung Pekings ihre politische Aggression im Wesentlichen auf diese "Dongfeng" ballistischen Raketen. Gleichzeitig erhöht sie, wie sie berichtet, rasch ihre Gesamtbewaffnung.
In diesem ganzen Durcheinander lautet die große Frage: Haben die chinesisch-amerikanischen imperialistischen Marodeure in dieser Zeit der Weltmarktexpansion, in der sie ihre Geschäfte ausweiten und ohne viel Mühe riesige Gewinne machen können, IRGENDEIN INTERESSE an einem DIREKTEN KRIEG ZWISCHEN IHNEN, der BEIDE NATIONEN zerstören würde oder zumindest zu unermesslicher Zerstörung führen würde?
Die spontane Reaktion, die sicherlich aufkommen würde, wäre: NEIN!
Einige Beobachter weisen darauf hin, dass diese Zusammenstöße zwischen Nationen mit gegenseitig beleidigenden und aggressiven Worten oft ausbleibendes den Regierenden stattdessen um „nterne Zwecke" geht. Denn Regierungen nutzen häufig die so genannte Angsttaktik, um die Bevölkerung an sich zu binden und sie um die Zentralregierung zu vereinen. Ein Beispiel für ein solches Doktrin etwa wäre: „Es gibt sehr gefährliche Feinde im Ausland, die uns zerstören und vernichten wollen. Wir müssen uns verteidigen, zusammenhalten, uns schützen, interne Streitigkeiten, Streiks und Proteste vergessen, uns nicht beschweren und mehr produzieren, um den Feind zu besiegen und das Vaterland zu retten". Das war in der Sowjetunion etwa das Doktrin gegen die Amerikaner und umgekehrt in Amerika gegen die Russen; in der ehemaligen DDR gegen Westdeutschland und umgekehrt in der BRD gegen die DDR; aktuell in Israel und Saudi-Arabien gegen die Aggression des Iran und umgekehrt, und in China jetzt unter dem „Vorwand" Taiwan, wo man eine amerikanische Militärintervention befürchtet, welche unter dem Deckmantel der Verteidigung Taiwans, in Wirklichkeit "Großchina" zerstören will. Die "Taktik der Angst", um die lohnabhängigen Massen unterdrückt zu halten, wird von den bürgerlichen Regierungen häufig angewandt. Hitler zum Beispiel, der von der mächtigen Presse des deutschen Großkapitals und den Banken massiv unterstützt wurde, stellte nicht einen äußeren, sondern einen inneren „Feind“ als „große Gefahr" des Vaterlandes dar: die Juden. Das politische Ziel im Kampf gegen diesen Feind bestand darin, die Bevölkerung hinter der nationalsozialistischen Regierung zu vereinen, die das Land militarisierte, um dann alle in die Kriegskatastrophe zu führen, um ausländische Konkurrenten zu besiegen und neue Märkte für deutsche Banken und Unternehmen zu erobern.
Daher könnten die wahren Ursachen für die chinesische politische Aggression gegen Taiwan auch "interne Gründe" sein: um sich gegen die „amerikanische Gefahr" zu vereinen und um die riesigen chinesischen proletarischen Massen zur Unterstützung der stalinistischen Regierung zu sammeln.
Andererseits gibt es politische Strömungen in den USA, die argumentieren, dass es jetzt an der Zeit wäre, China militärisch anzugreifen und zu besiegen, solange es noch schwach ist. Später würde es zu einem zu großen Problem werden, argumentieren sie. Diese politischen Strömungen in Amerika sind zwar noch deutlich in der Minderheit, aber sie zeigen uns wie das brutale kapitalistische System funktioniert. In China wiederrum werden diese „antichinesischen" Amerikaner als Vorwand benutzt, welcher von den Medien verstärkt wird, um Angst zu schüren.
Zusammenfassend können wir also sagen, dass in dieser Phase der immer noch starken globalen Wirtschaftsexpansion, in der sowohl chinesische als auch amerikanische multinationale Unternehmen immer noch über riesige Markträume verfügen, in denen sie große Geschäfte und Profite machen können, ein verheerender Krieg zwischen China und den Vereinigten Staaten um die Insel Taiwan sehr, SEHR UNWAHRSCHEINLICH ist. Wohlgemerkt aber im Kampf der imperialistischen Banditen, nicht unmöglich.
Dafür muss man sich nur ansehen, was in der Ukraine geschehen ist, als Putin und sein Establishment, die überzeugt waren in ein paar Tagen die Ukraine zu erobern und die Welt vor vollendete Tatsachen zu stellen, wie es mit der Krim geschah, sich in einen langen Krieg verwickelt haben, der sie in die Katastrophe führt.
Es ist daher nicht wirklich auszuschließen, dass die imperialistische Regierung in Peking, aus welchem politischen Kalkül auch immer, plötzlich beschließt Taiwan durch einen Militäreinsatz in Besitz zu nehmen, die US-Flotte mit modernen effektiven Raketen 'Dongfeng' fernzuhalten, und die Welt vor vollendete Tatsachen zu stellen.
Auf unsere Plakate schreiben wir: KAPITALISTEN SIND DIE URSACHE ALLER KRIEGE! Und das ist genau richtig. Denn wir dürfen nie vergessen: Wir leben im Kapitalismus, und „Kapitalismus" bedeutet nicht nur Wettbewerb, Gewinne, Märkte, Banken und Finanzen, sondern auch Krisen, Kriege, Zerstörung und endlose Verzweiflung. Kriege sind für Kapitalisten keine so schrecklichen Dinge, wie für uns normalen Menschen die sie erleben und interpretieren, sondern ein integraler Bestandteil ihrer Geschäftstätigkeit. Deshalb sind Kriege immer da und hören auch nie auf. Die Arbeitnehmer hingegen streben eine gerechte Gesellschaft ohne soziale Unterschiede an, in der alle in Frieden und Harmonie die durch ihre Arbeit erzeugten Produkte genießen können. Um dies zu erreichen und Kriege zu beenden, braucht die Menschheit jedoch Revolutionen.
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DIE KAPITALISTISCHE WELT ENTWICKELT SICH IMMER WEITER
DAS ASIATISCHE ABKOMMEN RCEP UNTERZEICHNET ----------------------------------------- CHINESCHISCHER IMPERIALISMUS LEITET DIE GRÖßTE FREIHANDELSZONE DER WELT
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DER WETTBEWERB ZWISCHEN DEN IMPERIALISTISCHEN
MÄCHTEN VERÄNDERT DAS GLEICHGEWICHT DER WELT
22. Dezember 2020
Während Trump 2017 das Freihandelsabkommen Trans-Pacific Partnership (TPP) und das mit Europa geplante TTIP Abkommen absagte und den Konkurrenten China frontal mit Zöllen und Sanktionen angriff, war die Regierung des chinesischen Imperialismus bereits seit langem dabei ihr Netz zu weben, um die größte Freihandelszone der Welt in Asien aufzubauen.
Und tatsächlich wurde im November diesen Jahres in Hanoi (Vietnam) des Regional Comprehensive Economic Partnership (RCEP) unterzeichnet. Ein Freihandelsabkommen zwischen 15 Nationen Asiens und des Pazifiks, das ein Drittel des weltweiten BIP und 2,2 Milliarden Menschen umfasst.
Neben dem Gründer China umfasst das Abkommen unter den 15 Mitgliedsstaaten, Süd Korea, Japan, Australien und Neuseeland. Alle Zeitungen haben nachdrücklich betont, dass das RCEP auf Initiative Pekings dringend gesucht wurde. Die Verhandlungen über das Abkommen hatten bereits 2012 begonnen, als der amerikanische Präsident Obama mit den asiatischen und pazifischen Länder die letzten Details für den Aufbau der Trans-Pacific Partnership (TPP) Area festlegte. Aus diesem Grund wurde die entstehende chinesische RCEP Initiative von Kommentatoren auch als Peking Gegenschlag zum amerikanischen TPP angesehen.
Mit der RCEP Zone, arbeitet der chinesische Imperialismus natürlich darauf hin, eine führende Rolle auf der internationalen Bühne einzunehmen, um bald offiziell die erste Wirtschaftsmacht der Welt zu werden.
Wir können zweifellos behaupten, dass die internationale Szene zukünftig nicht mehr nur von den Bewegungen des amerikanischen und europäischen Imperialismus geprägt sein wird, wie es bisher der Fall war, sondern das imperialistische China immer mehr an Bedeutung gewinnen wird.
„Das Abkommen verringert Zölle, legt gemeinsame Handelsregeln fest und erleichtert damit auch Lieferketten. Es umfasst Handel, Dienstleistungen, Investitionen, E-Kommerz, Telekommunikation und Urheberrechte. RCEP steht für "Regional Comprehensive Economic Partnership" erklärt die Tagesschau vom 15. November 2020. Auf dieser Grundlage eröffnet sich nun für die chinesische Industrie – die mittlerweile eine eigene Hochtechnologie entwickelt hat - die Möglichkeit, ihre hochmodernen Produkte ohne Zollbeschränkungen innerhalb der RCEP an asiatische und pazifische Länder zu verkaufen: Industrieanlagen, Hochgeschwindigkeitszüge, Kraft- und Kernkraftwerke,
Dämme, Flugzeuge und Flughäfen, Telefonsysteme, hoch entwickelte Rüstungsgüter usw. China wird daher in Asien seine imperialistische Funktion ausüben, genauso wie die Vereinigten Staaten es in Amerika und Deutschland in Europa derzeit tun (unter Bestätigung des kapitalistischen Mechanismus, der von Lenin in seinem berühmten Werk “Der Imperialismus als höchstes Stadium des Kapitalismus“ so gut beschrieben wurde).
Die Medien berichten, dass westliche Kapitalisten, daher Unternehmertum und Hochfinanz, sehr besorgt über die Expansion des “Roten Drachen” innerhalb Asiens sind, da Peking durch seinen enormen Machtzuwachs im Begriff ist, sie vom Asienmarkt zu verdrängen. Tatsächlich hat der neu gewählte US-Präsident Joe Biden bereits in einer seiner ersten Reden erklärt, dass die größte Gefahr der amerikanischen Wirtschaft - in Übereinstimmung mit Donald Trump – immer China bleiben wird und, dass er alle notwendigen Maßnahmen ergreifen wird, um dem entgegenzusteuern. Gesprochen von einem Mann, der zusammen mit Obama bereits zwei Kriege verursacht hat, den einen in Syrien und den anderen in Libyen.
In diesem RCEP-Szenarium sollte angemerkt werden, dass sich das kapitalistische Indien, das zunächst sehr interessiert schien, nun doch aus dem Abkommen zurückgezogen hat. Viele Kommentatoren sehen als Ursache für den Rückzug Indiens die Gefahr des Liberalismus der RCEP für die indischen Wirtschaft. Andere hingegen interpretieren den Verzicht Indiens als einen politischen Schachzug der Delhi-Regierung, in dem Sinne, dass Indien die chinesische Macht nicht als Hegemon der Region anerkennen wolle. Mit anderen Worten: Die Absicht Delhis sei es, den indischen Kapitalismus (ebenfalls stark expandierend und zukünftige Weltmacht) in einer international autonom agierenden politischen Position zu halten und sich nicht für ein ökonomisches Diktat seitens der Vereinigten Staaten oder China zu öffnen. Das entspricht auch unsere Interpretation des indischen Verzichts.
Eine kapitalistische Welt in ständiger Veränderung. Als Marxisten sind wir dazu verpflichtet die weltweite Situation stets zu überwachen und genau zu beobachten, um während eines Konfliktes der verschiedenen kapitalistischen Seiten nicht manipuliert und involviert zu werden.
Denn es ist bekannt, dass die kapitalistische Welt, aufgrund ihrer inneren Interessenskonflikte, extrem unberechenbar ist. Es stellt sich also die Frage: Wie werden konkurrierenden kapitalistische Nationen auf diesen imperialistischen Schritt Chinas reagieren?
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CHINA, EIN KAPITALISTISCHER STAAT. DAS WAR SCHON ZU BEGINN VORAUSSEHBAR. |
Ja, mittels der marxistischen Analyse konnte man schon bei der Entstehung
vor 70 Jahren mit Leichtigkeit die kapitalistische Natur des neuen Systems verstehen.
HIER WAS DER Artikel 26 DER VERFASSUNG DER MAOISTISCHEN “VOLKSREPUBLIK CHINA” ZUM ZEITPUNKT DER GRÜNDUNG 1949 SAGTE:
«Art. 26 – Das Grundprinzip für den Aufbau der Wirtschaft der Volksrepublik China ist die Anwendung einer Politik, die sich sowohl der privaten als auch der öffentlichen Interessen annimmt, die sowohl den Unternehmern als auch den Arbeitern Vorteile bringt, die die gegenseitige Hilfe zwischen Stadt und Land, den Warenaustausch zwischen unserem Land und dem Ausland fördert, mit der Absicht die Produktion weiterzuentwickeln und die Wirtschaft erblühen zu lassen. Der Staat muss die Wirtschaft des Staates, die Wirtschaft der Genossenschaften, die Einzelwirtschaft der Bauern und der Arbeiter, die Wirtschaft des privaten Kapitalismus und die Wirtschaft des Staatskapitalismus koordinieren und regeln, (...) so dass alle wirtschaftlich-sozialen Komponenten unter der Leitung der Staatswirtschaft ihre besondere Rolle haben, ihre Funktion erfüllen und bei der Entwicklung der gesamten Wirtschaft der Gesellschaft miteinander kooperieren können».
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Dies ist offensichtlich ein klarer und klassischer Artikel der Verfassung einer offen bürgerlich-kapitalistischen Republik. Ein Artikel, der der Nation klar seinen bürgerlichen Charakter aufdrückt und in absolutem Kontrast steht zu einem sozialistisch-proletarischen Programm, das den Kommunismus durch eine internationale Revolution zum Zweck hat, um die Abschaffung der Klassen, der Ausbeutung, der Reichen und des Profits zu erreichen. Also drückt sich die Verfassung der “Volksrepublik China” seit Anfang an klar aus, bezüglich ihrer Substanz: kein kommunistisches Ziel.
WARUM HABEN SICH ALSO DAMALS ENORME JUGENDBEWEGUNGEN ZU GUNSTEN CHINAS MOBILISIERT, ÜBERZEUGT DAVON, DASS IM LAND SOZIALISMUS HERRSCHE? WIEVIEL ENERGIE IST EIGENS FÜR DIESES FALSCHE ZIEL VERSCHWENDET WORDEN?
Heute existieren diese Jugendbewegungen nicht mehr, sie sind verschwunden. Sie sind langsam verschwunden, während China sich wirtschaftlich weiterentwickelte und seine kapitalistischen Züge immer offensichtlicher zeigte, obwohl Chinas stalinistisch-kapitalistische Führung sich weiterhin als offizielles Label “Aufbau des Kommunismus” oder “Sozialismus” anheftete und anheftet.
Aber während enorme Jugendbewegungen vergeblich für einen vorgeblich “maoistischen Sozialismus” kämpften, waren sich andere marxistische Bewegungen sofort darüber im Klaren, dass es sich in Wirklichkeit um eine kapitalistische Realität handelt, um einen maoistischen Trick.
Vor allem einer dieser Gruppen, “Partito Comunista Internazionale” unter der Führung des großen Marxisten Bordiga, war der “bürgerlich-revolutionäre” Charakter Chinas schon von Anfang an mehr als klar. Hier die Definition in ihrer Analyse: “Ein links gerichtetes bürgerliches China, das auf den Übergang zu einer sozialistischen Revolution verzichtet hat und, wie im stalinistischen Russland, einen Staatskapitalismus als Sozialismus verkauft hat”. Weiter stellen sie heraus, dass die KPCh von Mao Tsedong einen langen Bürgerkrieg geführt “und offen Formen und Beziehungen der marktwirtschaftlichen und bürgerlichen Produktion als sozialistisch propagiert” hatte .
Ohne Zweifel eine realistische Bewertung, treffend und klar. Im Artikel “Den bürgerlichen Epilog der chinesischen Revolution liest man in ihrer Geschichte” legen sie ihre Analyse dar, er ist auch die Quelle für unser Zitat des Artikels 26 der chinesischen Verfassung am Anfang dieses Textes.
WARUM SPRECHEN DIESE MARXISTEN VON EINER “BÜRGERLICHEN” CHINESISCHEN REVOLUTION und nicht von einer SOZIALISTISCHEN REVOLUTION, wie man allgemein glauben machen will?
In der äußerst interessanten Analyse und Studie, die der Artikel präsentiert, klärt die Zeitung Bordigas in Kapitel 140 “Bilanz einer bürgerlichen Revolution” bis ins Detail die kapitalistischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Ziele des chinesischen Maoismus bei seiner Entstehung.
So macht er es deutlich: “Die erste wichtige Maßnahme der Volksrepublik China” unterstreicht der Artikel “war die Agrarreform vom Juni 1950, ein vorsichtiges und relativ “liberales” Gesetz (…). Die “Reform” dauerte praktisch vier lange Jahre, und erschütterte die ländliche Welt Chinas bis tief ins Innere (...) dann “verleibte sich der Staat sofort das Handelsmonopol für Getreide ein, setzte die Preise der Lebensmittel durch An- und Verkauf seitens des Staatsmonopols fest, verlangte unentgeltliche Fronarbeit um die Wasserläufe zu regeln und zog sein Netz der “Quader” über das Land: Funktionäre um die Masse der Bauern, eine immense Resource an Arbeitskraft, in Reih und Glied zu bringen und zu führen, bis hin ins letzte abgelegene Dorf”.
Die Analyse zeigt souverän, wie die Leitung jene eines klassischen Staatskapitalismus ist, geführt von einer Partei stalinistischer Prägung (wie in Kuba oder Nordkorea), die es zum Ziel hat, den Kapitalismus der Nation zu stärken, indem man mit den Bauern beginnt. Wie gesagt, es sind die betrügerischen stalinistischen Parteien an der Macht, die alle hintergehen, indem sie in wohlklingenden Erklärungen den “Aufbau des Sozialismus” oder die “Interessen des Proletariats” propagieren, damit die Bauern mehr einbringen.
Heute liegt das kapitalistische Vorgehen Chinas sonnenklar auf der Hand. Aber vor 70 Jahren konnte man dies nur mit Hilfe der formidablen marxistischen Analyse verstehen.
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ZWIST ZWISCHEN DEN IMPERIALISTISCHEN MÄCHTEN CHINA UND USA |
China hat seit einigen Jahren den ökonomisch-politischen Status einer imperialistischen Macht erreicht. In Chinas Wirtschaft finden wir jetzt multinationale Unternehmen, Monopole, enorme Finanz- und Wirtschaftskomplexe; exakt so, wie es Lenin in seinem “Der Imperialismus als höchstes Stadium des Kapitalismus” beschrieben hat. Multinationale Konzerne, große Finanz- und Industriekomplexe, die es in einer kommunistischen Gesellschaft absolut nicht gibt. Also hat China, das ist offensichtlich, absolut nichts mit Kommunismus zu tun.
Einige kapitalistische Nationen definieren sich dreist als “sozialistisch” oder “kommunistisch”, aber das ist nur eine Täuschung. Das Staatsbürgertum, das dort (China, Kuba, Nordkorea) herrscht, bedient sich dieser Täuschung um seine Arbeiter einfacher dominieren und ausbeuten zu können um so den eigenen Profit zu steigern.
Der chinesische Staatskapitalismus (Kapitalismus kann auch staatlich sein) konnte dank dieser Täuschung in den letzten Jahrzehnten enormes Kapital anhäufen, und jetzt ist er bereit, als imperialistischer Kapitalismus den anderen Imperialismen Konkurrenz zu machen, insbesondere dem dominanten amerikanischen. Die Chroniken berichten nun, wie dieser Zwist unter den beiden Kolossen immer erbitterter wird.
Nach der bekannten Anhebung der amerikanischen Einfuhrzölle auf chinesische Importware und, als Antwort darauf, der Anhebung der chinesischen Einfuhrzölle auf amerikanische Importware, folgte der US-Angriff auf die multinationale chinesische Kommunikationsfirma Huawei, die, wie oben berichtet, zum Gegenangriff startet, indem sie in Amerika Milliarden als Vergütung für ihr Patent verlangt.
Aber der wirtschaftliche Eingriff des chinesischen Imperialismus konzentriert sich nicht nur auf Nordamerika, sondern erstreckt sich von Europa nach Asien, und betrifft außerdem den ganzen afrikanischen Kontinent. Die chinesische Expansion in Afrika beunruhigt nicht nur die amerikanischen multinationalen Konzerne, sondern vor allem auch die europäischen, die Afrika seit jeher als “eigenes Geschäftsgebiet” sehen.
Natürlich ist das Interesse an Afrika dieser Konzerne aller Nationen, egal ob in Europa, China oder Amerika nicht “humanitär” oder für “Frieden” oder “Kollaboration”, wie man es gerne präsentiert, sondern die Gelegenheit auf dem Rücken der afrikanischen Arbeiter einen Haufen Geld zu verdienen.
Folglich lodert auch auf diesem Kontinent die Konkurrenz unter den Imperialismen auf. Schamlos beschuldigen sich die Nationen, die ihre Ellbogen einsetzen um sich dort Geschäfte an Land zu ziehen, des “Neokolonialismus”. Aber in dieser weiteren Schlacht scheint es nun der chinesische Imperialismus zu sein, der diese Gelegenheit, am besten zu nutzen weiß, was von den westlichen Konkurrenten als “die chinesische Eroberung Afrikas” bezeichnet wird.
Es ist interessant, wie die Zeitung “Il foglio” im Artikel “Die Afrika Kampagne” vom 7.Februar 2019 neidisch die “List” und die “Tricks” der chinesischen Kapitalisten bei ihrer Expansion präsentiert. Bzgl. des Vorgehens der Betriebe Pekings schreibt man: “Das Problem liegt allerdings in der Natur der chinesischen Investitionen, in der sogenannten ‘Schuldenfalle’: Die großen Bauwerke werden mit chinesischen Darlehen finanziert, und falls sie dann nicht zurückgezahlt werden können, sind die Länder gezwungen [nach erfolgter Investition – A.d.R.] eben diese Infrastrukturen abzutreten. Der Hafen von Hambantota in Sri Lanka ist das Schulbeispiel: Die Regierung in Colombo hat ihre Schulden bei den Chinesen nicht zurückzahlen können und die Kontrolle über den Hafen im Dezember 2017 an Peking abtreten müssen”. Dieser “Trick” wird vom konkurrierenden Bürgertum als Vorwand benutzt, um den chinesischen Imperialismus der “Ausbeutung natürlicher Ressourcen anderer” anzuklagen, wobei natürlich verschwiegen wird, dass die westlichen Imperialismen selbst dies schon immer getan haben und weiterhin tun.
Aber kümmern wir uns nun um die beeindruckenden Zahlen des kapitalistischen Aktivismus Pekings auf dem afrikanischen Kontinent. Wir geben auch hier wieder, was der schon erwähnte Artikel “Die Afrika Kampagne” der Zeitung “Il foglio” berichtet: “Der chinesischen Presseagentur Xinhua zufolge war 2018 das neunte Jahr in Folge, in dem sich China auf dem afrikanischen Kontinent als Handelspartner Nummer eins positioniert und an ein Gesamtvolumen von hundert Milliarden Dollar herankommt”. Weiter: “Das letzte Forum über die Kooperation China-Afrika, das im vergangenen September in Peking stattgefunden hat, war eine Art von Weihe für die Strategie des Präsidenten Xi Jinping in Afrika. Fast alle afrikanischen Staatsoberhäupter sind in die Hauptstadt Chinas geflogen”. In den letzten Jahrzehnten ist es dem chinesischen Imperialismus praktisch gelungen, mit fast allen afrikanischen Staaten (ausgenommen der standhaften Burkina Faso und Swasiland) starke geschäftliche Bande zu knüpfen und in engen Beziehungen an Peking zu binden. Beeindruckend. Aber die westlichen Kapitalisten beunruhigt nicht nur der wirtschaftliche Aspekt der chinesischen Expansion, sondern auch deren politische Folgen. Über die heikle Frage Taiwan zum Beispiel, bezüglich deren die Insel sich als von China unabhängig versteht, während Peking sie als ihr Staatsgebiet ansieht, berichtet der Artikel: “Nach der Entscheidung Burkina Fasos, mit den anderen afrikanischen Ländern Taiwan anzuerkennen, ist nur das kleine Köngreich Swasiland im Süden Afrikas, offiziell Königreich Eswatini übrig geblieben“. Praktisch unterstützen alle afrikanischen Länder, außer eben Burkina Faso und Königreich Eswatini, Peking gegen Taiwan im Streit darum, ob die Insel als chinesisches Territorium anzusehen ist. Also ist die Expansion Chinas nicht nur eine wirtschaftliche Angelegenheit, sondern logischerweise auch eine politische.
Der (sehr gut recherchierte Artikel) stellt kurz gefasst auch die Details der Geschäfte Pekings in Afrika dar. In Kürze: Marokko: “Die Chinesen haben es vor allem auf den Hafen Tangeri Med abgesehen, aber bis dato hat sich China die Arbeiten am Hafen von Kenitra und die Hochgeschwindigkeitsstrecke von Marrakesch nach Agadir zugesichert”. Algerien: “Die direkten Auslandsinvestitionen Chinas, die von chinesischen Firmen gebauten Infrastrukturen auf algerischem Gebiet, Ankunft chinesischer Einwanderer im Land”. Im November 2018 hat China Algerien 28,8 Millionen Dollar als Teil des wirtschaftlichen und technischen Beitrags zugestanden”. Ägypten: “Es soll sich um direkte Auslandsinvestitionen von 10 Milliarden Dollar im Geschäftsjahr 2018-19 handeln, im Vorjahr waren es “nur” 7,9 Milliarden. Seit 2017 ist China der Hauptinvestor für den Suez-Kanal, und mittlerweile seit Jahren enden Milliarden an Investitionen in der China-Egypt Suez Economic und Trade Cooperation Zone, einer besonderen Zone, die als “Model” der “Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern gesehen wird“. Und dann wären da noch Lybien, Sudan, Kenia und so weiter.
Offensichtlich ist die Konkurrenz unter den Imperialismen auf dem internationalen Mark also dazu prädestiniert sich zu verschärfen. Im kapitalistischen System existiert keine Harmonie, keine Zusammenarbeit kein Gleichgewicht, wie viele es sich wünschen oder wollen. Die Geschichte lehrt: Der Kapitalismus ist chaotisch, jeder Kapitalist denkt in erster Linie an sich selbst und seine Interessen, sowie daran Geld zu verdienen, ohne Rücksicht auf wen auch immer.
”Der kommunistische Kampf” n.32 - Juli 2019
EINE SICH SCHNELL VERÄNDERNDE WELT-
WUZHEN GIPFEL IN CHINA CHINA, INDIEN, RUSSLAND TREFFEN VEREINBARUNGEN UM SICH DEN USA UND EUROPA ENTGEGENZUSETZEN |
DIE IMPERIALISTEN DER WELT BEGINNEN SICH IN GRUPPEN ZUSAMMENZUSCHLIESSEN, UM SICH AUF WIRTSCHAFTLICHEM ABER NATÜRLICH AUCH MILITÄRISCHEM GEBIET BESSER BEHAUPTEN ZU KÖNNEN.
Die kapitalistische Welt ist eine instabile Welt, wie uns die Vergangenheit auf tragische Weise gelehrt hat. Der Wuzhen-Gipfel in China am 27.Februar zwischen China, Indien und Russland wird von uns Marxisten nicht als ein Stabilitäts-, Friedens- und Wohlstandsfaktor interpretiert, wie er von den Medien in den drei Teilnehmerländern präsentiert wird, sondern als ein weiteres Element des unkontrollierbaren kapitalistischen Pulverfasses, das Spannungen und Destabilisierung birgt. Wir wollen keine Katastrophe heraufbeschwören, aber dennoch realistisch sein.
Der Zollkrieg zwischen Amerika und China, der harte Angriff der USA mit strengeren Sanktionen gegen den Iran und Russland, Trumps Druck auf die europäischen Nationen, aber vor allem auf Deutschland und Japan, damit sie sich einreihen, strikt an die NATO (westliche Militärallianz) binden und sie aktiv unterstützen, sowie die Gegenreaktion Chinas, Russlands und Indiens, die in immer engerer Zusammenarbeit koalieren um ihre kapitalistischen Interessen zu verteidigen: All dies sagt uns, dass sich die Imperialisten der Welt wie schon in der Vergangenheit in immer engeren Blöcken antagonistischer Kräfte zusammentun, um sich gegeneinander durchzusetzen. Tatsächlich wird das auf Initiative der Chinesen in Wuzhen abgehaltene Gipfeltreffen zwischen China, Indien und Russland nicht nur von uns Marxisten, sondern auch von mehreren internationalen Kommentatoren als ein erster Schritt in Richtung Errichtung eines asiatischen Gegenpols zu der westlichen Achse Amerika-Europa-Japan gesehen.
Natürlich bringt Sputnik, das mehrsprachige Internetportal der russischen Regierung, die Nachricht vom Gipfeltreffen des 27. Februar wie üblich mit einer ganz anderen, rundum positiven Interpretation.
Das Portal berichtet, dass der Wuzhen-Gipfel von China gewollt und angemessen organisiert wurde, um entsprechend der offiziellen Begründung, den Frieden und die Stabilität in der Welt gegen die Unverantwortlichkeit des anmaßenden Trump zu schützen, der mit Unterstützung der europäischen und japanischen Verbündeten Chaos schafft und das bestehende Gleichgewicht in der Welt in Gefahr bringt, indem sie gemeinsam einen Zollkrieg angefangen und die Sanktionen forciert haben, um die konkurrierenden Länder zu provozieren. Der bestens recherchierte Artikel mit dem Titel “China, Russland und Indien: Eurasische Dreier-Achse gegen USA?”, geht auf die beim Gipfeltreffen diskutierten Themen ein. Erstens beginnt er mit der Behauptung, dass der Gipfel eine Antwort auf die amerikanischen Feindseligkeiten sei, denn “In der letzen Zeit bauen die USA ihre Militärstärke in Europa aus, kündigen rücksichtlos den INF-Vertrag. Gegenüber Russland, Indien und China entsteht eine direkte Sicherheitsbedrohung“. Anschließend legt er den Akzent auf eine stärkere Zusammenarbeit zwischen Russland, Indien und China (nun als RIC betitelt) in Wirtschaft und Handel, und schreibt in Bezug auf die Grenzstreitigkeiten zwischen Indien und Pakistan: “Dass die Aufgaben und die politischen Interessen (zwischen den drei Nationen) manchmal übereinstimmen, ist ein natürlicher Prozess, das muss aber kein Hindernis bei der Durchführung von Konsultationen sein“ und fährt mit der Behauptung fort, zwischen Russland, China und Indien sei “Das Vorhandensein von Widersprüchen … ein natürlicher Prozess, die Aufgabe der Militärs ist, so zu handeln, dass sie nicht zu Konflikten führen. Man kann immer Annäherungspunkte finden, zumal die Positionen Russlands, Chinas und Indiens bei den Hauptfragen der regionalen Sicherheit übereinstimmen“. Praktisch wird unterstrichen, dass der Kontakt zwischen den Mächten andauernd und kooperativ sein muss, um auf der einen Seite zu verhindern, dass die divergierenden Interessen in bewaffnete Konflikte umschlagen, und auf der anderen für eine bessere wirtschaftliche Integration zwischen den drei Staaten zu sorgen. Der Artikel geht dann sogar so weit zu berichten: “...in Russland einige Politologen und Politiker halten ein Militärbündnis mit Indien und China für möglich. Der Militärexperte Michail Chodarjonok betrachtet jedoch ein solches Militärbündnis als ferne Zukunftsmusik”. Sputnik präzisiert dann, dass dieser militärische Zweck im Moment nur einen Wunsch darstellt. Aber so wird schon einmal der Grundstein für ein zukünftiges militärisches Bündnis gelegt.
Die aufstrebenden Machtkolosse in Asien beginnen sich effektiv zu organisieren, um ihre imperialistischen Interessen auf den internationalen Märkten geltend zu machen. In der kapitalistischen Welt der Konkurrenz werden diese neuen aufstrebenden Konkurrenzen von den “alten Imperialisten” als eine “Gefahr” gesehen. Früher oder später wird der Kampf unumgänglich sein.
”Der kommunistische Kampf” n.31 - Juni 2019
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-ZWIST UNTER BÜRGERTÜMERN-
CHINA WERTET YUAN AB UM US-ZÖLLE ZU UMGEHEN
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Es war kein Zufall, dass Trump China plötzlich mit einem erbitterten Wirtschaftskrieg angegriffen hat. Trump ist kein Verrückter, der (wie die Bösewichte im Film) aus dem Blauen heraus entscheiden die Welt anzugreifen und umkrempeln zu wollen. Die Wirtschaftsexperten und Leiter der großen Multinationalen und der Finanz in Amerika beschweren sich schon seit Längerem über die Übermacht, die China in der Welt anstrebt und Trump (Präsident der Vereinigten Staaten) verfolgt gemeinsam mit seiner Verwaltung als Vertreter der Interessen des mächtigen amerikanischen Bürgertums (als Überstruktur der amerikanischen Interessen würde Marx sagen) das Ziel, die “Interessen des eigenen Landes” zu verteidigen, und greift daher den starken asiatischen Konkurrenten an.
Es ist kein Zufall, dass der von der US-Regierung gestartete Angriff auf China sich auch gegen andere aufkommende Bürgertümer wie Russland, Iran und Venezuela richtet, und dass der Kontrast Anfang 2018 so explosiv aufgebraust ist. All dies ist nicht zufällig, und zwar weil gegen Ende 2017 die Regierungen Pekings, Moskaus, Teherans und in Caracas, (siehe ‘Der kommunistische Kampf’ Artikel “Chinesischer Petro-Yuan oder Petro-Dollar? eine Zeitbombe auf der internationalen Szene!” – April 2018) der Welt offiziell angekündigt hatten, dass sie für ihre wirtschaftlichen Geschäfte nicht mehr den Dollar benützen würden. Ein Schachzug, der der amerikanischen Finanz und Wirtschaft nach Meinung der Insider in der Zukunft erhebliche Probleme verursachen wird. Diese Bürgertümer, die die mächtigen Vereinigten Staaten mit einem so eklatanten Schachzug herausfordern, wusste nur zu gut, dass sie damit eine Reaktion der Amerikaner provozieren würden. Und die energische Reaktion der USA als Strafe die nunmehr offizielle Erhöhung der Einfuhrzölle und zahlreiche Sanktionen gegen Russland, China, Iran und Venezuela durchzusetzen, hat nicht lange auf sich warten lassen. Aber Trump beschränkt seine Attacke nicht nur auf diese Nationen, er agiert auch gegen andere Länder, wie die Türkei, Deutschland und Europa, Nato-Mitglieder und Verbündete der USA, sollten sie der amerikanischen Repression gegen die neuen “abtrünnigen” Konkurrenten nicht Folge leisten bzw. nicht gehorchen.
WARUM BENUTZT TRUMP DIE EINFUHRZÖLLE AUF CHINESISCHE PRODUKTE ALS DRUCKMITTEL GEGEN CHINA STATT ANDERER MASSNAHMEN, WIE ZUM BEISPIEL SANKTIONEN?
Die Entwicklung der modernen chinesischen Wirtschaft verdankt dem Verkauf chinesischer Produkte in den westlichen Ländern und vor allem in den USA viel. Das geschäftemacherische industrielle Bürgertum Chinas, das die Wirtschaft des Drachen durch Manipulation der Staatsführung (die sich zur Irreführung der Arbeiter fälschlicherweise als “kommunistisch” betitelt) dirigiert, exportiert und verkauft in den hoch entwickelten Ländern Konsumprodukte (Produkte, die mit einer simplen industriellen Technik hergestellt werden können, wie Bekleidung, Schuhe, elektronische Produkte ,Spielwaren, Hausrat, elektrische Haushaltsgeräte, Ersatzteile usw.) im Wert von mehreren hundert Milliarden Dollar. Peking braucht diesen Verkaufserlös um harte Währung wie Dollar, Euro und Yen zu sammeln. Harte Währung, die es der chinesischen Regierung erlaubt, in eben diesen hoch industrialisierten und technologisch fortgeschrittenen Ländern weitere Industrieanlagen und hochwertige Technologie zu kaufen, um die Industrie in China noch weiter auszubauen. Bei alledem werden, wie allgemein bekannt ist, die Löhne der chinesischen Arbeiter auf einem möglichst niedrigen Stand gehalten und die Ausbeutung aufs Äußerste getrieben, indem die Arbeitszeiten ewig lang und der Rhythmus superintensiv sind. Die Ausbeutung erlaubt nicht nur eine starke Anhäufung von Kapital, sondern bringt auch schwindelerregenden Profit und Reichtum für die bürgerlichen Führer der sogenannten pseudo-“Kommunistischen Partei Chinas”.
Dieses Entwicklungssystem des wirtschaftlichen Handels, diese anfängliche Anhäufung, ist eine Phase, die alle in industrieller Entwicklung befindlichen Länder schon durchgemacht haben, und die nun auch die Bürgertümer der aufkommenden Länder durchlaufen.
Die neuen Bürgertümer betreten die Weltbühne und in der Vergangenheit wie heute, müssen sie die Konkurrenz und die Gegenwehr der schon etablierten starken und dominanten Bürgertümer erleiden. Die Trump Regierung versucht die Expansion der Neuankömmlinge zu behindern und zu bremsen. Die Amerikaner sind überzeugt, dass diese Länder sich auf Kosten und zum Schaden der Interessen amerikanischer Geschäftemacher in der Welt bereichern und ausbreiten. In den Augen des Proletariats mag das absurd erscheinen, nämlich dass eine Nation versucht die Entwicklung einer anderen Nation zu stoppen, aber der Kapitalismus funktioniert so, und er hat immer schon so funktioniert. Ein aufstrebendes Land wird für die schon etablierten Bürgertümer wichtig, wenn es ihnen die Möglichkeit gibt dort zu investieren, die eigenen Produkte zu verkaufen und so Profit zu machen. Aber es stellt eine Gefahr dar, sobald das aufstrebende Land zu mächtig wird. Das sind die Paradoxa, die Widersprüche des kapitalistischen Systems, die Marx in seinen Werken so gut beschrieben hat, und aus diesen Gründen besteht die Notwendigkeit in eine andere Gesellschaftsform überzugehen, zu einer überlegenen Gesellschaft.
Aber zurück zur Regierung Trump: Die aktuelle US-Maßnahme die Einfuhrzölle auf chinesische Waren anzuheben, hat also zum Ziel für China die westlichen Märkte zu schließen: China wurde mit Russland von Trump offiziell und ohne Unterlass als “größte Gefahr für Amerika” erklärt) um das Land zu isolieren und so dem chinesischen Establishment die amerikanischen Bedingungen aufzuzwingen.
Auf die Anhebung der US-Einfuhrzölle antwortet die bürgerliche Führung in Peking mit einer starken Abwertung ihrer Währung (Yuan oder Renminbi). Die klassische Gegenmaßnahme der kapitalistischen Welt in einer solchen Situation (das gleiche tat die türkische Regierung im August, als sie die türkische Lira von einem Tag auf den anderen abwertete und Trump darauf entschied, als Gegenzug die Einfuhrzölle auf türkische Waren anzuheben).
China und die Türkei können dies tun; sie können ihre Währung plötzlich abwerten, denn beide sind noch keine wirklichen Finanzmächte (die Vereinigten Staaten könnten dies zum Beispiel nicht tun, denn sie sind eine Nation, die in ihrer Währung der ganzen Welt Geld leiht). Wären China und die Türkei starke Finanzmächte, die Geld verleihen, und würden sie unvorhergesehen ihre Währung um 20-30% abwerten, wie es gerade geschieht, so würde, wer in der Welt chinesische Yuan oder türkische Lira besitzt, plötzlich 20-30% an Wert verlieren, also ziemlich viel Geld einbüßen, ergo diese Währung so schnell wie möglich fallen lassen. Kein einziger Kapitalist der Welt würde mehr auf den chinesischen Yuan oder die türkische Lira setzen. Da weder China noch die Türkei Finanzmächte sind, kann ihr Gegenzug (die Abwertung) funktionieren, da sie lediglich sekundäre Probleme auf dem Binnenmarkt schafft.
Der kapitalistische Markt ist chaotisch, das weiß man. Er ist auch unkontrollierbar und oft schwer zu verstehen. Er ist eine Welt des ständigen Kontrastes zwischen den Bürgertümern um den größtmöglichen Profit einzuheimsen. Leider werden die arbeitenden Massen in diesen Kontrast immer mit hinein- und einbezogen .
”Der kommunistische Kampf” n.28 - November 2018
-ÜBERLEGUNGEN, ANALYSEN-
WENN MAO WÜSSTE… WARUM CHINA NIE WIRKLICH KOMMUNISTISCH WAR |
… SONDERN EIN KAPITALISTISCHER STAAT, IN DER FORM DES STAATSKAPITALISMUS, MIT DEM ZIEL KAPITAL UND REICHTUM ANZUHÄUFEN
Mit Aufsehen erregenden Titeln der chinesischen Kultur wie “Leben!”, “Der Mann, der sein Blut verkaufte”, “Die sieben letzten Tage”, “China in 10 Wörtern”, “Cries in the Drizzle” und “Brüder”, legt Yu Hua in seinen Werken den Akzent vor allem auf das, was er als Dysfunktionen ,als “Verzerrungen” des chinesischen Systems ansieht. Aus diesem Grund hat der Schriftsteller Yu Hua in China Erfolg.
Jetzt ist sein neuestes Buch erschienen: “Mao Tse-Tung ist verärgert”.
In diesem neuen Werk vergleicht Yu Hua das heutige China mit dem der Vergangenheit. Er beobachtet, dass das Land nicht mehr das “wahre” China ist, wie zu Zeiten Maos. Jetzt breitet sich die Korruption aus, die Umweltverschmutzung ist kaum mehr aufzuhalten, der chinesische Präsident Xi vereinigt alle Macht auf seine Person und es bleibt kein Raum mehr für Abtrünnige, die illegalen Abtreibungen werden immer häufiger wie auch die erzwungenen Abbrüche von Häusern; der Patriotismus ist verschwunden und hat Platz geschaffen für das Lechzen nach Geld. Außerdem typisch für die einheimische Kultur prangert der Schriftsteller an, dass die Chinesen es sich nicht einmal mehr erlauben können, Gräber zu erstehen. Yu Huas Schlussfolgerung ist eklatant: “Wenn Mao wüsste, was aus China geworden ist, wäre er dermaßen verärgert, dass er selbst als erster verlangen würde, sein Portrait vom Tian’anmen Platz zu entfernen”.
Der Schriftsteller ist überzeugt davon, im Kommunismus zu leben, und leidet deshalb so arg, wenn er die “Verzerrungen seines” China sieht und beschreibt. Er beschwört die guten alten Zeiten herauf, möchte, dass die wahren “Kommunisten” wieder an die Regierung kommen und sie sich dementsprechend benehmen, wie er meint, dass es in der Vergangenheit gewesen sei.
Im Gegensatz zu Yu Hua bezweifeln heutzutage immer mehr Leute in China, dass der “Kommunismus” noch existiert. Wir Marxisten sind hingegen seit jeher sicher, dass es in China keinen “Kommunismus” gibt und nie gegeben hat. Schon zu Zeiten von Maos Revolution existierte er nicht. Wir Kommunisten haben seine Revolution schon von Anfang an für eine “demokratisch bürgerliche Bauernrevolution” erklärt, aber auf keinen Fall “kommunistisch”.
Die Marxisten von “Lotta Comunista” analisierten die Situation in China 1967 folgendermaßen: “Wohin geht China? … die aktuellen Ereignisse in China bestätigen die marxistische Analyse, die seit einiger Zeit vom Verlauf der bürgerlichen Revolution in China gemacht wurde”, um dann so fortzufahren: “Der Maoismus, auf seine Essenz reduziert, ist nichts anderes als die Ideologie der kapitalistischen Entwicklung unter den besonderen Umständen in China”. Klarerweise keine marxistische Erklärung von proletarischer Revolution in China.
Denn der Zweck der Revolution die Mao Tse-Tung und seine Partei in China angeführt haben war es, auch wenn sie sie als “kommunistisch” deklariert hatten nicht, den Kommunismus mit der Verteilung der Güter und der Abschaffung von Kauf-Verkauf und somit des Profits anzustreben, wie in einer kommunistischen Gesellschaft, sondern die Bauern der riesigen chinesischen Nation vom Feudalismus der Großgrundbesitzer zu befreien, um sie, durch eine auf Kooperativen ausgerichtete Aufteilung des Bodens in eine moderne bürgerliche Wirtschaft zu überführen. Mit anderen Worten, nach der Revolution der chinesischen Bauern, durch die diese nun Besitzer des Bodens geworden sind, können sie das Land für sich selbst bearbeiten, die Produkte, die sie daraus gewinnen frei verkaufen und handeln um daraus Profit zu ziehen. Eine Situation genau wie in jeder anderen normalen bürgerlichen Ökonomie. Sicherlich ein bemerkenswerter historischer Schritt nach vorn für eine Nation, aber keinesfalls “kommunistisch”, wie man vorgab.
Praktisch genommen haben Mao und seine Partei auf dem enormen chinesischen Markt eine Phase der kapitalistischen Entwicklung eingeläutet und den Grundstein für eine industrielle Entwicklung gelegt, die dann auch statt gefunden hat und heute Realität geworden ist.
Was man allerdings unterstreichen kann ist, dass die Eigenschaft der Entwicklung des chinesischen Staatskapitalismus sehr außergewöhnlich war. In dem Sinne, dass es sich in China um eine bürgerliche Revolution handelte, die von einer Partei nach stalinistisch-nationalistischem Vorbild angeführt wurde, die sich fälschlicherweise als “kommunistisch” bezeichnete, und bei der alle Elemente der Entwicklung von Anfang an von gesellschaftlichen und folkloristischen Merkmalen begleitet wurden, die dem pseudo-Sozialismus eigen sind. D.h. jedes Ereignis wurde als Entwicklung und Sieg des “Sozialismus” oder “Kommunismus” begrüßt und gefeiert. Mit dieser Eigenheit (oder besser diesem Betrug) konnten die proletarischen und bäuerlichen Massen leicht in die bürgerliche Entwicklung einbezogen werden, unter minimalem Protest und maximaler Ausbeutung.
Die “Verzerrungen”, und die “Widersprüche”, die Yu Hua heute so schmerzlich beschreibt, bestätigen, dass das chinesische System nichts anderes als kapitalistisch ist. Nicht mehr und nicht weniger, denn es handelt sich um ein Land, dass sich offensichtlich um den Profit dreht.
Yu Hua träumt in seinen Büchern, in denen er laut Kritik übt, von einer Rückkehr zu Vergangenem und fordert dazu auf. Das ist ganz klar eine Utopie. Das wäre wie die Hoffnung Europa könne zur Renaissance oder Amerika zum Wilden Westen zurückkehren. Auch Yu Hua wird sich mit den Widersprüchen des bürgerlichen Systems abfinden müssen. Mehr noch: Er wird feststellen müssen, dass sich die Widersprüche mit der imperialistischen Entwicklung des mächtigen Staatsbürgertums, das das Land regiert, weiter zuspitzen werden.
Wenn Yu eine bessere, eine andere Gesellschaft will, muss er sein politisches Konzept völlig ändern. Dann muss er auf marxistische Position umsteigen. Allerdings die wirklichen, nicht die national-stalinistischen des chinesischen Staatsestablishments. Dann muss er lernen, was der wirkliche Kommunismus ist und wie man sich zu organisieren hat, um eine wirklich andere überlegene Gesellschaftsform zu erreichen.
”Der kommunistische Kampf” n.28 - November 2018
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-STREITIGKEITEN UNTER BÜRGERTÜMERN- ANGST VOR CHINA DIE UNAUFHALTSAME ENTWICKLUNG DES ASIATISCHEN RIESEN MACHT DEM WESTEN ANGST
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Obama hatte versucht ,China mittels internationaler Abkommen wie NAFTA, TPP und TTIP wirtschaftlich und politisch zu isolieren. Trump greift stattdessen direkt an. Er erklärt China offen zur Gefahr Nummer Eins für die USA (zusammen mit Russland), erhöht die Einfuhrzölle auf chinesische Waren, steigert die amerikanischen Militärausgaben ungemein und drängt auch die NATO-Verbündeten sich zu bewaffnen.
Der chinesische Imperialismus ist ohne Zweifel dazu prädestiniert, die erste Weltmacht zu werden. Mit einem BIP, das wie im Moment um 6-7% jährlich wächst, verdoppelt China in 10 Jahren seine Wirtschaftsmacht. Damit ist Chinas Wirtschaft auf dem gleichen Niveau wie die der USA und halb so stark wie die aller europäischen Staaten zusammen. Der Gigant wird die Superweltwirtschaftsmacht sein.
Es ist offensichtlich, dass diese Aussicht sämtliche westliche Bürgertümer in Aufregung versetzt.
Bis vor einem Jahr wurde China von den industrialisierten Unternehmertümern als eine normale Nation gesehen und der chinesische Markt war für sie eine Gelegenheit zu investieren und Verdienst einzuheimsen, aber seit Präsident Xi Jinping Anfang des Jahres offiziell erklärte, dass China die treibende Macht des Planeten werden will, und zwar nicht nur wirtschaftlich sondern auch militärisch, haben alle so richtig kalte Füße bekommen. Nun macht der Drache richtig Angst.
So ist man von der großen Gelegenheit für Finanz und Industrie Verdienst zu machen heute dazu übergegangen scharfe Kritik zu üben und in den Medien heftigst anzugreifen.
Auch wenn die chinesische Regierung sich “kommunistisch“ nennt, ist es klar, dass sie absolut nichts mit Sozialismus zu tun hat. “Sie ist eine bürgerlich-kapitalistische Regierung, in der Form eines ‘Staatskapitalismus” - wie die Marxisten schon seit den 50er Jahren behaupten. Und das kapitalistische China verhält sich als solche wie alle Imperialisten: man versucht in der Welt zu expandieren um Profit zu machen.
Um das Auslandskapital auszunutzen hat die bürgerliche Regierung Pekings eine Politik mit Namen “Die neue Seidenstraße” ausgearbeitet. Dieses Ereignis hat die Kapitalisten aller Welt in Unruhe versetzt. Die neue Außenpolitik sieht konsistente Investitionen von Kapital in Asien, dem Mittleren Osten und Osteuropa, sogar in Afrika vor. Hier scheint der chinesische Imperialismus besonders aktiv zu sein. Aber hier handelt es sich um ein Gebiet, das die Europäer für ihren eigenen “Vorgarten” halten. Die Chinesen sind hier allerdings nicht besonders gut angesehen. Folglich ein weiteres Element zur Beunruhigung.
Die Zeitung “Il Fatto Quotidiano” beschreibt im Artikel vom 29.Mai diesbezüglich besorgt die Entwicklung in dieser Sache: “Afrika, ‘Kredite und Subventionen von China’: möglicherweise wird der Yuan in 14 Ländern in die Währungsreserven einziehen”. Nach der überraschten Hervorhebung, dass China die Vereinigten Staaten in dem
Gebiet schon 2009 überholt hat und Handelspartner Nummer eins ist, wird berichtet: “In den letzten Jahren hat sich Peking finanziell –teilweise oder gänzlich- an drei der wichtigsten infrastrukturellen Projekte Ostafrikas beteiligt: dem Damm Groβe Wiedergeburt in Äthiopien (4,1 Milliarden), der Eisenbahnlinie Mombasa-Nairobi (3,8 Milliarden) und dem Wasserkraftwerk Karuma in Uganda (2,2 Milliarden)“. Sie schreiben weiter: “Der größte Teil der Länder in dem Gebiet hat von China Kredite oder Subventionen erhalten und daher wäre es ökonomisch günstiger in Renminbi zurückzuzahlen … den chinesischen Yuan anzunehmen, den wir mittlerweile schon als ‘Gemeinschaftswährung im Handel mit Afrika” definieren können. Die Zeitung erklärt, dass praktisch viele afrikanische Länder, die einen engen Handel mit China unterhalten, es für günstiger ansehen, ihren Handel mit Peking nicht mehr in Dollar oder Euro, sondern in Renminbi abzuwickeln, also in chinesischen Yuan. Ein nicht unbedeutender Übergang bzw. Ereignis also. Was “il Fatto Quotidiano” allerdings am meisten Besorgnis erregt ist, dass“die wirtschaftliche Durchsetzungskraft des asiatischen Riesen sich in politischer und militärischer Präsenz auswirkt”. Praktisch haben die Chinesen in diesem Gebiet mit wirtschaftlichen und finanziellen Investitionen begonnen, um sich dann politisch und militärisch einzumischen (wie es übrigens alle Bürgertümer machen, was die Zeitung allerdings nicht hervorhebt).
Die Tageszeitung “Die Zeit” hingegen behandelt im Artikel vom 22. Mai “China: Das Ziel ist die Welt” die heuchlerische Seite des chinesischen Expansionismus. Man unterstellt dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping falsch und tückisch und aus diesem Grund sehr gefährlich zu sein. Der Artikel argumentiert, dass Xi das -“ neue ‘Modell der Großmachtbeziehungen’ ” vom Westen wolle. “ Es verlangt Respekt vor Chinas "Kerninteressen"- aber gleichzeitig wird Tibet unterdrückt, die Souveränität über Taiwan und die Inseln im chinesischen Südmeer gefordert. “Die Zeit” schreibt weiter: "Harmonie" und "Respekt" versteht Xi als Hinnahme, ja: Billigung seines weltpolitischen Konzepts, seiner Ziele, seiner Methoden. Dass auch andere Staaten Kerninteressen haben, die zu respektieren sind, will er nicht wahrhaben. Desgleichen blendet er aus, dass andere ebenfalls ihre souveränen Rechte geachtet sehen wollen“.
Der chinesische Imperialismus rühmt sich in der Welt und pocht auf seine Rechte, besteht auf seinen Forderungen, tritt allerdings gleichzeitig die Rechte anderer Nationen wie Tibet, Taiwan oder der Inseln im chinesischen Südmeer mit Füssen.
Im kapitalistischen System, bekräftigen wir, existieren in den kontroversen Beziehungen unter Bürgertümern keine zu respektierenden “Rechte”. Es existiert nur rauhes “Kräftemessen”. Wer am stärksten ist, kann seine ‘Rechte mit Gewalt’ durchsetzen, wer schwach ist, unterliegt. Der chinesische Imperialismus “verlangt” in der Welt formal seine ‘Rechte’, in Wirklichkeit zwingt er sie den konkurrierenden Bürgertümern mit all seiner wirtschaftlichen, politischen und militärischen Kraft, die er besitzt, auf.
"Der kommunistische Kampf" - Juli 2018
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-ZWIST UNTER BÜRGERTÜMERN-
CHINA UND BRICS-LÄNDER VERLANGEN:
“DEN IHNEN GEBÜHRENDEN PLATZ IN DER WELT”
"Der kommunistische Kampf" - Mai 2018
Bei den nationalen und internationalen Gipfeltreffen lässt der chinesische Präsident Xi Jinping keine Gelegenheit verstreichen um die Entwicklung, die Erfolge und die Größe Chinas zu preisen und folglich den politischen Status in der Welt zu verlangen, der dem Land zustehe.
Die Nation hat sich zu einem wirtschaftlichen Koloss entwickelt, ist zu einer imperialistischen Macht geworden und als solche beginnt sie nun, wie alle aufstrebenden imperialistischen Mächte (in der Vergangenheit Deutschland, Japan, die Vereinigten Staaten), die Ellbogen zu nutzen um eine wichtigere Rolle und mehr Herrschaft auf dem Planeten zu bekommen und Profit zu machen. In der Welt die Ellbogen einsetzen bedeutet unweigerlich die Interessen der schon etablierten und konkurrierenden Imperialisten zu gefährden; sich in ein gefährliches Spiel einzumischen. Das wissen die chinesischen Führer ganz genau.
Im März hat die Nationalversammlung des Volkes in Peking Xi Jinping zum zweiten Mal zum Präsidenten gewählt und er hat in seiner Abschlussrede die verschiedenen wirtschaftlichen Phasen, die der asiatische Gigant während seiner Entwicklung hat durchlaufen müssen, aufgezählt und diese als “ein Wunder nach dem anderen” bezeichnet. Die Volksversammlung war auch Gelegenheit um das nächste Ziel, das nächste chinesische “Wunder” erneut zu betonen und zu bekräftigen: ...“innerhalb 2035 würde er den Drachen in die vollendete Modernität mit einem Wohlstand, der dem Niveau der Vereinigten Staaten entspräche, geführt haben” (Repubblica – 20.März 2018). Allerdings, erklärte Xi, benötige das Land [d.h. der chinesische Imperialismus] mehr Platz auf der Welt, um das nächste “Wunder” zu vollziehen, deshalb besteht er wiederholt darauf und verlangt “Chinas rechtmäßigen Platz in der Welt”. Natürlich beteuerte er, wie es Usus ist, “den rechtmäßigen Platz” auf “friedlichem” Wege erreichen zu wollen, ohne gegenüber den anderen Nationen “Expansion oder Hegemonie zu suchen”. Aber, präzisierte Xi, falls es notwendig werde “wir sind entschlossen, den blutigen Kampf gegen unsere Feinde zu kämpfen”, (Die Zeit – 20.März 2018).
Dies sind Sprüche im Zwist der Imperialisten, die die Menschheit nur zu gut kennt: scheinheilige Friedenserklärungen im Kontrast mit konkreter und praktischer Anwendung von militärischen Eingriffen und Katastrophen ohne Ende.
Schon heute, nur wenige Monate nach den feierlichen Erklärungen beim chinesischen Kongress im März, können wir feststellen, dass die imperialistische Regierung des Drachens Teile ihrer Behauptungen nicht aggressiv zu sein, revidiert hat. Wir beziehen uns auf die Absichten des Premierministers Li Keqiang, der am Ende der wichtigen Versammlung erklärte: “Wir beabsichtigen kein Surplus oder einen Wirtschaftskrieg mit den Vereinigten Staaten” und dann hinzufügte “wir werden die Einfuhrzölle auf ausländische Produkte senken” (Repubblica –ibidem), heute erleben wir allerdings, als Antwort auf die Einfuhrzollregelungen der USA, die identische Gegenreaktion seitens Peking, nämlich einen drastischen Anzug der Einfuhrzölle auf wichtige Produkte aus Amerika.
BRICS-GIPFEL in XIAMEN – Sept. 2017
(BRICS: Brasilien, Russland, Indien, China, Südafrika)
Die Erklärungen und Absichten des chinesischen Präsidenten von März nehmen in Wirklichkeit die die Politik und die Ziele wieder auf, die sich die Führer der BRICS-Länder bei ihrem Gipfeltreffen im September 2017 in Xiamen in China setzten. Die internationale Presse hat ausgiebig darüber berichtet und den Intentionen der Teilnehmer erhebliche Beachtung geschenkt: “Brics, Gipfel eingeläutet. China und Indien kandidieren für die Leitung der Globalisierung” lautet der Titel der Tageszeitung “Il Messaggero” vom 2.Sept. 2017. Andere Zeitungen bringen die wichtigsten Punkte aus der Eröffnungsrede des chinesischen Präsidenten, nämlich dass die BICS-Länder sich “eine stärkere Partnerschaft für eine noch brillantere Zukunft wünschen”, dass sie eine “gerechtere Weltordnung” wollen und bekräftigen, dass sie “zusammen arbeiten müssen, um die weltweiten Herausforderungen anzugehen” und “in den internationalen Institutionen mehr zählen” wollen. Ohne diese direkt zu nennen, handelt es sich hier um an die Vereinigten Staaten und Europa gerichtete Erklärungen und Herausforderungen, da sie momentan die Weltordnung in der Hand haben. Herausforderungen und Behauptungen, die nicht nur Worte geblieben sind, sondern denen in den ersten Monaten dieses Jahres der erste Übergang zu konkreten Fakten gefolgt ist.
Wir beziehen uns darauf, dass der chinesische und russische Imperialismus am 26. März bekanntlich den Petro-Yuan, eine chinesische Wirtschaftsdevise, auf den internationalen Markt gebracht haben mit der ausgesprochenen Absicht, den Petro-Dollar bei den Zahlungsabwicklungen im Erdölgeschäft ablösen zu wollen, was eine offene Herausforderung an die Konkurrenz in Washington bedeutet. Eine nie da gewesene, und in den Augen der Vereinigten Staaten inakzeptable Provokation.
Die Reaktion der Regierung Trump war umgehend und entschlossen: merkliche Anhebung der Einfuhrzölle auf chinesische Importware über einen Wert von mehreren Milliarden Dollar; Raketenangriff auf Syrien als Warnung an Russland.
Die Gegenreaktion auf chinesischer Seite ließ nicht lange auf sich warten, auch hier hob man, wie schon gesagt, die Einfuhrzölle auf die amerikanische Einfuhr an.
Damit hat eine neue brutale Schlacht zwischen zwei imperialistischen Mächten begonnen. Sie hat begonnen … aber keiner weiß, welche Ausmaße sie annehmen kann.
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März 2018
Es braut sich einiges zusammen in der Welt des Zwists unter den Bürgertümern, Dinge, die mit völlig unvorhersehbaren, wahrscheinlich auch militärischen Folgen unsere nahe Zukunft erschüttern werden.
Aber komischerweise werden solch sensationelle Fakten der internationalen Beziehungen von den Massenmedien praktisch totgeschwiegen. Viele Experten fragen sich warum: “Scheint ein beginnender Absturz des Dollar solch eine unmögliche Erscheinung?” oder … “Wird er absichtlich verschwiegen?” Wie auch immer, die Finanz- und Wirtschaftsfachzeitschriften des Westens sind in heller Aufregung wegen dieser Veränderungen. Wer die unten zitierten Artikel aufmerksam durchliest, findet einen Haufen interessanter Details. Wegen Platzmangels bringen wir hier nur die essenziellen Züge.
Der oben abgedruckte Artikel “China läutet mit der Markteinführung des ‘Petro-Yuan’ Totenglocke für globale Dollar-Dominanz ein” unterstreicht als erstes, dass mit der Einführung des Petro-Yuan der Sturz der Dominanz des US-Dollar begonnen hat, und legt dann den Akzent auf die Tatsache, dass die eigentliche Stärke der chinesischen Währung in ihrem Tauschwert zum Gold liegt. Wenn ein Land China Rohöl verkauft und dafür Yuan erhält, kann es diese Währung Yuan, falls gewünscht, praktisch in Gold umwandeln. Dies verleiht dem Yuan ein beachtenswertes Gewicht, denn falls eine Geschäftsmann sich gegen Währungsspekulation absichern will, kann er dies tun, indem er an der Börse in Hong Kong und Shanghai Gold ankauft, denn die chinesischen Banken sind voll davon.
Ein weiterer wichtiger Punkt, der angeführt wird, ist, dass Länder wie Russland, Iran, Venezuela und Nordkorea den neuen Petro-Yuan annehmen, und somit die Möglichkeit haben, Sanktionen, die ihnen gegenüber seitens der USA und Europa verhängt wurden, zu umgehen und zu neutralisieren. Auch wenn die Experten skeptisch sind, was den Erfolg des Manövers der Chinesen um den Dollar von ihren Transaktionen auszuschließen betrifft, sehen sie in der chinesischen Initiative doch den Beginn eines zukünftigen Rückgangs der Dominanz des Dollar und der USA.
Am Ende des Artikels wird Putin zitiert, der nach dem BRICS-Gipfel im September in Xiamen in China die Petro-Yuan Operation voll unterstützte: “Russland teilt die Besorgnis der BRICS-Länder über die Ungerechtigkeit der globalen Finanz- und Wirtschaftsarchitektur, die dem wachsenden Gewicht der Schwellenländer nicht angemessen Rechnung trägt. Wir sind bereit, mit unseren Partnern zusammenzuarbeiten, um internationale Reformen bei der Regulierung im Finanzbereich voranzutreiben und eine übermäßige Dominanz der begrenzten Zahl an Reservewährungen zu überwinden". Mit anderen Worten meint Putin, dass der Moment gekommen sei, an dem die aufstrebenden Länder (China, Indien, Russland, usw.) bei den wirtschaftlichen Transaktionen untereinander den Dollar durch die eigene Währung ersetzen.
Dieser zweite Artikel “Stößt der Petro-Yuan den US-Dollar langfristig vom Weltreservethron?” unterstreicht zuerst, dass die Länder des Westens zunächst entschieden haben, diese gewichtige EXPLOSIVE NACHRICHT zu ignorieren, und dass die internationalen Investoren den neuen Petro-Yuan äußerst attraktiv finden. Dann geht er auf die Tatsache ein, dass die Operation Petro-Yuan keine begrenzte Initiative ist, sondern “eine breit angelegte Promotion der Agenda Pekings”. Damit ist gemeint, dass wenn ein Teil des chinesischen Imperialismus sich anschickt auf globaler Ebene den US-Dollar durch den Yuan im internationalen Rohölhandel zu ersetzen, ist die Operation “Bestandteil der One Belt One Road Strategie” [neue Seidenstraße] mit dem Ziel, sich voll und ganz “auf dem asiatischen Kontinent, inklusive Mittlerer Osten” zu etablieren. Aus diesem Grund “erwarten die Experten, dass die Reserven in Renminbi [Yuan] in den Zentralbanken sehr schnell und massiv anschwellen werden”.
Auch dieser deutsche Artikel ist, wie der Brasilianer Pepe Escobar, der Meinung, dass “Zudem lässt sich ein Rivale wie die chinesische Staatsführung nicht auf dieselbe Weise aus dem Weg räumen, wie einst Saddam Hussein im Irak, der Öl gegen Euros verkaufen wollte, oder Muammar al-Gaddafi in Libyen, der einen panafrikanischen Gold-Dinar einzuführen beabsichtigte”. Mit anderen Worten wird der chinesische Imperialismus nicht bereit sein, sich einer eventuellen Reaktion Amerikas zu unterwerfen, er wird stattdessen reagieren.
Schließlich hebt auch dieser Artikel hervor, dass “BRICS den Petro-Yuan bei ihrem kürzlichen Treffen in Xiamen abgesegnet haben”, d.h. auch Indien ist auf der gleichen Linie.
In diesem Artikel “Die Petro-Yuan Bombe” werden vom brasilianischen Journalisten Pepe Escobar interessante Überlegungen zum Thema angestellt. Auch er sieht in dem außerordentlichen Ereignis die “Tatsache, dass eine neue und enorme Zone eingerichtet wird, die alternative Reserven zum US-Dollar benutzt, indem sie ihn umgeht”, und man berichtet, dass “Moskau dabei ist, den ersten Verkauf von Regierungsobligationen im Wert von einer Milliarde Dollar in Yuan zu lancieren. Moskau hat den Einsatz für eine langfristige Strategie zur Abschaffung des US-Dollar als Hauptwährung im internationalen Handel übrigens klar deutlich gemacht, indem man sich an die Seite Pekings stellt auf dem Weg zu EINEM POST BRETTON-WOODS HANDELSSYSTEM.” Also ein außerordentliches Ereignis im Zwist unter den Bürgertümern.
Wie die anderen Spezialisten, unterstreicht auch Escobar die für den Erfolg der Operation grundlegende Tatsache der Unwandelbarkeit des Yuan in Gold, als “wesentliches Element dieser Strategie”, da sie eine Sicherheitsgarantie für die internationalen Investoren ist.
Escobar sieht in der Zukunft einen Yuan, der in chinesisch-russischem Interesse den US-Dollar ersetzen muss, um eine “enorme euroasiatische Zone” unter chinesisch-russischem Einfluss zu schaffen. EIN EPOKALER WANDEL, sollte dies gelingen. All dies ist Intention des chinesischen Bürgertums, Teil des strategischen Plans der ‘One Belt One Road’. Escobar beschreibt das ehrgeizige Programm Chinas der berühmten ‘Neuen Seidenstraße’ in diesem Artikel detailliert: “2018 werden sechs wichtige Projekte der BRI [Belt & Road Initiative-Anm.d.R.] vorangetrieben: die Hochgeschwindigkeitsverbindung Jakarta-Bandung, die Zugverbindung China-Laos, die Zugverbindung Addis Abeba-Gibuti, die Zugverbindung Ungarn-Serbien, das Melaka Gateway Projekt in Malaysia und die Potenzierung des Hafens in Gwadar, Pakistan. Die HSBC [europäischer Bankkoloss –Anm.d.R.] schätzt, dass die BRI in ihrer Gesamtheit, mit ihrer Aktivität pro Jahr nicht weniger als 2,5 Trillionen Dollar Mehrwert generiert. Man muss sich vor Augen halten, dass “Belt” im BRI als eine Reihe von Korridoren gesehen werden muss, die den Osten Chinas mit den reichen Gas- und Rohölvorkommen in den Regionen Zentralasiens und im Mittleren Osten verbinden, während die “roads” bald dazu dienen werden, dank der Hochgeschwindigkeitslinie das in den umliegenden Regionen geschürfte Gold zu transportieren”. Man kann ohne weiteres hinzufügen, dass die oben genannten Infrastrukturen nicht nur “Korridore” sind, um dem chinesischen Imperialismus Energiequellen und Gold zuzuführen, sondern es werden auch notwendige “Korridore” sein, um die schnelle Abwicklung des Verkaufs der Industrien und großen Anlagen in China an die genannten, in starker Entwicklung befindlichen asiatischen Länder zu begünstigen.
Wird der amerikanische Imperialismus diesen Entwicklungen tatenlos zusehen?
Escobar sieht das NSS (National Security Strategy) Regierungsdokument, das der US-Kongress im Dezember abgesegnet hat, als erste Gegenmaßnahme der USA gegen den Petro-Yuan. Escobar schreibt: ”Die NSS verspricht “den Frieden mit Gewalt” zu sichern. Angesichts der Tatsache, dass Washington momentan nicht weniger als 291.000 Soldatin in 183 Ländern stationiert und allein 2017 in nicht weniger als 149 Nationen Spezialoperationen gestartet hat, fällt es schwer zu behaupten, dass die Vereinigten Staaten ein Land in “Frieden” sind, vor allem da die NSS versucht, noch mehr Geld in die Militärindustrie fließen zu lassen”.
Aber Mauro Bottarelli wird in seinem Artikel vom 27.Oktober 2017 noch deutlicher bezüglich der möglichen Reaktionen Amerikas: “In 2 Monaten wird China den Petro-Yuan einführen und die USA werden reagieren müssen: das ist die einzige Nachricht, die zählt”. Seine Schlussfolgerung:
“Können die Vereinigten Staaten als führender industrieller und militärischer Komplex eine solche epochale Niederlage hinnehmen? Nein!”
Er fährt fort: “Dies erklärt auch den Angriff auf Clinton und die ganze alte demokratische Entourage – inklusive Barack Obama, wenn bisher auch nur teilweise, – seitens der Washington Post wegen der beiden alten Skandale, und auch das lautlose sich ausbreiten der Kongress-Manöver gegen Donald Trump: nach John McCain, sind nun Bob Corker, einflussreicher Präsident der Auslandskommission und Jeff Flake an der Reihe, den Präsidenten mit brennenden Kugeln zu attackieren, da er als “unpassend” gilt, die Nation zu führen und erst kürzlich die Vorherrschaft der USA in der Welt kompromittiert hat”.
KOLLISIONSKURS: riesige Veränderungen mit unvorhersehbaren Folgen stehen vor unserer Tür. Wir leben in einer Welt in Bewegung, die es zu studieren, analysieren und beschreiben gilt um sich dann damit auseinanderzusetzen. Die Einführung des Petro-Yuan und die daraus folgende Ent-Dollarisierung dürfen nicht unterschätzt oder ignoriert werden. Falls dies weitergeht, werden sie die wenig stabile Zukunft des Zwists zwischen Kapitalisten zeichnen.
"Der kommunistische Kampf" - April 2018
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19. KONGRESS DER “KOMMUNISTISCHEN” PARTEI CHINAS
WIRTSCHAFTLICHE MODERNISIERUNG
UND FORCIERTE AUFRÜSTUNG FÜR DEN CHINESISCHEN IMPERIALISMUS,
FÜR EINE ZUKUNFT DER HERAUSFORDERUNGEN
DAS INDUSTRIELL-STAATLICHE BÜRGERTUM AN DER REGIERUNG IN CHINA BEREITET SICH AUF DIE BEVORSTEHENDEN AUSEINANDERSETZUNGEN VOR
Der 19. Kongress der sogenannte “Kommunistischen Partei Chinas” (KPC) setzt in der Geschichte Chinas sicher ein Zeichen. Und nicht nur in dort.
Während der Veranstaltung haben ihre von Präsident Xi Jinping angeführten Vertreter die Kehrtwendung der Politik des Drachens offiziell bestätigt: es wird “Der Sozialismus, der ein neues Zeitalter prägen wird” sein. So wird nun endgültig die bisher verfolgte sogenannte “Tieffliegerpolitik”, also “Tao wang yang hui” 韬光养晦 (verstecke das Licht, nähre das Dunkel) verworfen, die in den 90er Jahren von Deng Xiaoping eingeführt wurde und dazu dienen sollte, die Konkurrenten nicht zu alarmieren.
Xi hat im Namen des Kongresses sowohl den kommenden Fünf-Jahres-Plan, als auch die Politik der nächsten 25 Jahre, mit Ausblick auf 35 vorgestellt. Ein echtes Ereignis.
“Xi warnt seine Partei vor ‘ernsten Herausforderungen” schreibt Der Spiegel am 18.Oktober. “… Während die USA sich derzeit hinter Präsident Donald Trumps ‘America First’ –Politik zurückziehen, hatte sich Xi zuletzt als Verfechter der Globalisierung präsentiert” fährt die Zeitschrift fort. Die Zeitung “Die Zeit” präzisiert am 24.Oktober: “Für die Verwirklichung des ‘chinesischen Traums‘ strebt er [Xi Jinping] ein wirtschaftlich und militärisch starkes China und eine wichtigere Rolle in der Welt an“ . Um dies zu erreichen, so "Die Zeit" weiter “… billigte der Parteitag dem Bericht der Disziplinarkommission zufolge erwartungsgemäß auch seinen Kampf gegen Korruption, der im Volk populär ist. Damit geht Xi Jinping nicht nur gegen Bestechlichkeit in der Partei vor, sondern auch gegen politische Rivalen und sichert sich damit Loyalität”.
Die chinesische Industrie hat in 40 Jahren eine enorme Entwicklung erlebt. Nach 40 Jahren hat sich des Land komplett verändert. Der Lebensstandard ist erheblich angestiegen und riesige kapitalistische Industrie- und Finanzgruppen, die den Weltmarkt anführen, haben sich gebildet. Jetzt ist der Moment gekommen, den nächsten Sprung zu wagen, den kompletten Übergang zur imperialistischen Phase.
So wie es nach den ersten Jahrzehnten bedeutender Entwicklung während der Nachkriegszeit in Deutschland, Frankreich, Italien und Japan passiert ist, ist nun auch in China eine Situation entstanden, in der der Verkauf der Produkte auf dem heimischen Markt für die Banken und Unternehmer nicht mehr lukrativ genug ist um das im Land angesammelte Großkapital (natürlich durch die Ausbeutung der Arbeiter erwirtschaftet) "arbeiten" zu lassen. Um sich weiterhin einen ansehnlichen Profit zu garantieren muss man jetzt vor allem im Ausland verkaufen. Aber in dieser neuen Situation muss man, wie es schon in den fortgeschrittenen westlichen Ländern der Fall war, um wettbewerbsfähig zu sein einen Teil der Ökonomie erneuern, neu strukturieren. Das heißt die Industrie, die heute in China kaum technologisch produziert, also der Bekleidungssektor, Möbel, Elektrogeräte, usw. müssen sich in hochtechnologische Industrien verwandeln mit Produkten wie z.B. komplette Produktionsanlagen für die Industrie, Kraftwerke, Züge und Eisenbahnen, Flughäfen und Flugzeuge, (nicht zuletzt besondere Waffen wie Schiffe, Flugzeuge, usw.). Denn dies ist es, was die Entwicklungsländer der Welt verlangen, und nur der Verkauf solcher Technologie kann den chinesischen Kapitalisten gute Verdienste garantieren.
Und so präsentiert sich die erste große “ernste Herausforderung technologischer Innovation”, die Xi anspricht. Dann ruft der Präsident auf zur “kompletten Wiederbewaffnung Chinas” für “eine mächtige Rolle in der Welt”, eine weitere “ernste Herausforderung”. Für dieses Ziel hat der Kongress einen Zeitraum festgelegt, und sieht die komplette militärische Bewaffnung Chinas um 2035 vor. In 20 Jahren muss das staatsunternehmerische Bürgertum des Drachens so gut bewaffnet sein, dass es ohne Probleme die starken Konkurrenten der Welt militärisch herausfordern kann. “Eine militärische Stärke um zu kämpfen” behauptet Xi Jinping resolut.
“Krieg und Frieden gehören zum System des Profits” behaupten wir Marxisten, “sie gehören zum Kapitalismus, sie wechseln sich miteinander ab. Kriege werden nur abgeschafft, indem man das System selbst abschafft”.
Es liegt auf der Hand, dass die chinesische KP, die Partei, die die chinesische Gesellschaft und Wirtschaft führt (und in der einige Mitglieder Millionäre sind) absolut nichts mit Sozialismus zu tun hat. “Die Politik des chinesischen Staates ist die Politik einer Gesellschaft, die auf den kapitalistischen Produktionsweisen aufbaut, ein Staatskapitalismus” schrieben die militanten Internationalisten von Lotta Comunista im Artikel “Ne Washington ne Pechino” (weder Washington noch Peking) 1966. Damals musste man Experte sein, um dies zu verstehen, heute ist es für jeden nur zu deutlich.
"Der kommunistische Kampf" - Januar 2018
CHINA NIE SOZIALISTISCH, IMMER SCHON KAPITALISTISCH
CHINA:“ONE BELT ONE ROAD”
SO BETITELT DAS STAATLICHE UNTERNEHMERBÜRGERTUM
CHINAS SEINE AUSSENPOLITIK.
DER CHINESISCHE IMPERIALISMUS IST NOCH NICHT IN DER LAGE, DEM AMERIKANISCHEN IMPERIALISMUS OFFEN ENTGEGENZUTRETEN, DAHER VERSUCHT MAN ÜBER “ONE BELT ONE ROAD” MIT UNTERSTÜTZUNG DER EUROPÄISCHEN BÜRGERTÜMER NACH AUSSEN ZU EXPANDIEREN UND SO AMERIKANISCHE REAKTIONEN ZU NEUTRALISIEREN.
Es ist offensichtlich, dass die chinesische Führung absolut nichts mit Kommunismus gemein hat. Genauso offensichtlich ist, dass die Tarnung als “Kommunisten” nur dazu dient, aus den Arbeitern noch mehr Mehrwert herauszupressen.
Mit der “Neuen Seidenstraße” beginnt der Imperialismus des Drachen seinen neuen Kurs in der Außenpolitik um auf den Märkten der neuen Einflussbereiche zu expandieren, wohin der Überschuss des Finanzkapitals exportiert und üppiger Profit gemacht werden soll. Er kann garnicht anders. Da es sich allerdings um ein junges, aufstrebendes Bürgertum handelt, muss es, wie es in diesen Situationen des Kampfes unter den imperialistischen Räubern üblich ist, falls es sich neue Bereiche einverleiben will, die momentan dominanten bürgerlichen Mächte herausfordern. Dies führt normalerweise zum Konflikt.
Dieses Problem eines “möglichen Konflikts” ist dem bürgerlichen Establishment in Peking sehr klar, denn man hat die Geschehnisse der Vergangenheit studiert, als der Aufstieg des deutschen oder japanischen Bürgertums einen kriegerischen Verlauf genommen hat. Das chinesische Management hat vor, soweit möglich, eine solche Entwicklung zu vermeiden, wie Chen Shi Lei gegenüber der Presseagentur “Xinhua” erklärte: “In der Geschichte ist der Aufstieg mächtiger Nationen [Deutschland, Japan, A.d.R] durch Expansion und Aggression erfolgt, heutzutage ist der Aufstieg Chinas allerdings eine friedfertige Ausnahme”.
Tatsächlich war in den vergangenen Jahrzehnten starken wirtschaftlichen Wachstums die “tieffliegende” chinesische Außenpolitik (also im Hintergrund zu bleiben) die praktische Umsetzung dieses “ausnahmsweise friedfertigen” Aufstiegs in eine Politik, die möglichst nicht bei den aktuellen dominanten Mächten und ihren Interessen aneckt. Eine “Ausnahme” eben.
Aber heute, da man ein beträchtliches wirtschaftliches Gewicht erlangt hat (China ist nach den USA die zweite Weltmacht) und einen starken Überschuss an Finanzkapital besitzt (natürlich aus der starken Ausbeutung der Arbeiter gewonnen), den es im Ausland zu investieren gilt, ist die “Tieffliegerei” der Vergangenheit nicht mehr möglich und man ist gezwungen, in den Vordergrund zu treten und offizielle und klare Investitionspolitik im Ausland zu verfolgen.
Die Folge daraus wird sein, dass man sich in eine höchstgefährliche Situation begibt, in der man bei den konkurrierenden Imperialismen anecken könnte. Aus den Worten ”friedfertige Ausnahme”, die Chen Shilei unterstreicht, können wir die ungesagten Dinge herausinterpretieren: Nämlich, dass das chinesische Bürgertum sich für einen direkten frontalen Konflikt noch nicht stark genug fühlt. Chen lässt durchhören, dass Peking sich im Wesentlichen noch nicht so stark fühlt, bei einer eventuellen westlichen Reaktion aus einem eventuellen militärischen Konflikt als Sieger hervorzugehen. Folglich ist “One Belt One Road” nur ein politischer Vorwand um eine mögliche imperialistische Expansion im Einvernehmen mit den Konkurrenten zu versuchen.
Wie wird all dies in die Praxis umgesetzt? Durch internationale Meetings, Tagungen, mehr oder weniger geheime Treffen bietet die Regierung Pekings den Westmächten wie Europa, Japan aber auch den Vereinigten Staaten gemeinsame Investitionen im Ausland, in Gebieten starker Entwicklung wie Afrika, Südamerika, den Golfstaaten und Asien an. Die verschiedenen internationalen Unternehmertümer antworten auf das chinesische Angebot mit Enthusiasmus und spüren schon den Vorgeschmack der hohen Gewinne, die daraus entstehen werden. Die Fachleute reden schon von einem “großen Erfolg” der Initiative Pekings. Eine gut durchdachte Strategie seitens der Chinesen. Hier berichten wir, wie Wang Wen, leitender Rektor des Chongyang Instituts sie in der Zeitung Global Time präsentiert, indem er sich auf die Arbeit seines Instituts bezieht: “China ist jetzt zu allem bereit. Das Land hat viele Think Tanks [Ideenreservoirs A.d.R]. Wir denken für unsere Regierung und bereiten jedwede Möglichkeit vor. Und unsere Außenpolitik ist sehr wirksam”.
Sie wird auf dem bürgerlichen Schachbrett sicherlich sehr wirksam sein, aber es handelt sich dennoch um eine Politik, die sich in den stürmischen Gewässern der imperialistischen Konkurrenz bewegt, wo von einem Augenblick auf den anderen alles mögliche passieren kann. Wir werden tatsächlich sehen, wie der amerikanische Imperialismus auf diesen wichtigen politischen Schachzug reagieren wird. Auch das chinesische Vorhaben den Bau von 5 oder 6 weiteren Flugzeugträgern neben den beiden, die man schon besitzt (die Amerikaner haben 10 operativ und 3 im Bau) aufs Programm zu setzen, heizt die Lage weiter an. Es handelt sich um ein bemerkenswertes Aufstocken des Waffenarsenals, das die Westmächte ernsthaft beunruhigen könnte, wie auch die Nationen des asiatischen Gebietes, die ein hegemonistisches China fürchten.
Die instabile und abweisende Außenpolitik des neuen Präsidenten Trump hilft den Chinesen ungewollt nicht gerade wenig. Denn die Polemik zwischen Europa und der amerikanischen Regierung in Bezug auf “Klima” und ”Immigration” gibt Peking die Möglichkeit, sich zwischen die beiden zu schieben, die europäischen Regierungen in ihrem Streit mit Washington zu unterstützen und ihnen Mut zu machen. Die Wirkung ist ein Auseinanderdriften von USA und Europa und eine Annäherung zwischen Europa und China. Auf diese Weise versuchen die Chinesen die europäische Unterstützung für die Expansion der “Seidenstraße” zu gewinnen.
Die Marxisten sind sich bewusst, dass die Gesellschaft sich ohne Unterlass in ständiger Bewegung befindet. Schon in den Fünfziger Jahren schrieben die leninistischen Aktivisten, dass die asiatischen Nationen, darunter Maos kapitalistisches China, damals von allen als “Leuchte des Kommunismus” gefeiert, aber ohne jegliches Gewicht auf internationaler Ebene, weder wirtschaftlich noch politisch, kapitalistisch entwickeln würden, bis sie die größten Weltmächte sein würden. Damals beachtete niemand diese Thesen und manch einer lachte sogar darüber. Heute sind sie dabei Wirklichkeit zu werden (und es lacht keiner mehr).
Und dem Marxismus ist genauso klar, dass im aktuellen Kontext der amerikanische Imperialismus extrem allarmiert ist wegen der beschleunigten Entwicklung des starken asiatischen Konkurrenten, und dass er früher oder später auf diesen neuen Kurs reagieren wird. Jetzt sind die großen imperialistischen Kapital- und Finanzriesen Amerikas damit beschäftigt, “ihren unerfahrenen, naiven Präsidenten” mit labilem Charakter im Zaum zu halten. Aber sobald das Problem “Präsident” gelöst ist, werden sie zielstrebiger und entschiedener als je zuvor wieder auf die Weltenbühne treten, wie immer.
Und der Kampf unter den räuberischen Bürgertümern wird weitergehen, unerbittlich und ohne Hemmungen.
"Der kommunistische Kampf" - November 2017
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BEI DEN Hangzhou und Davos GIPFELN
PROFITIERTEN DIE CHINESISCHEN VERTRETER VON DER AMERIKANISCHEN ABWESENHEIT, UM EINE FÜHRENDE ROLLE ZU SPIELEN
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ZUM ERSTEN MAL IN DER MODERNEN GESCHICHTE
"Der kommunistische Kampf" - April 2017
Seit Jahren verlangt der chinesischen Imperialismus mehr Raum in der Weltszene. Er fordert bei internationalen Einrichtungen wie WTO und IWF wirtschaftliche, Handels- und politische Gesetze, die nicht nur einen Vorteil fȕr die alten westlichen Bürgertümer bringen, sondern auch die führenden Entwicklungs- Länder begünstigen.
Der staatschinesisches Bȕrgertüm, das sich als „kommunistisch“ bezeichnet, hat gute Grunde, im imperialistischen Wettbewerb solche neuen Freiräume zu verlangen, da die chinesische Wirtschaft den zweiten Platz der kapitalistischen Wirtschaftsländer erreicht hat (knapp hinter den USA) und das führende Welthandelsland geworden ist.
Bei dem wirtschaftlichen und politischen Gipfel von Hangzhou, der in China im letzten September stattfand und dem von Davos, der in der Schweiz im Januar dieses Jahr stattfand, hat die chinesische Regierung die Möglichkeit ausgenützt, sich in die erste Reihe zu stellen.
Und die Zeitungen aus aller Welt haben bei diesen zwei Gipfelereignissen enorme Aufmerksamkeit sowohl der Rolle der chinesischen Regierung, als auch den Aussagen ihrer Leiter, vor allem den Aussagen des chinesischen Präsidenten Xi Jinping, gewidmet.
Xi Jinping hat nicht die Gelegenheit versäumt, diese Aufmerksamkeit zu nutzen, um die chinesische Politik als Erfolg zu feiern. Er hat dann wiederholt, wie die starke wirtschaftliche chinesische Entwicklung, die seit 35 Jahren andauert, auf harmonische und friedliche Weise für den gemeinsamen Weltwohlstand weitergehen würde. Er hat auch berichtet, wie China in diesem Moment eine große Umgestaltung durchführt, die das Land zu einer besseren „Modernisierung“ bringen soll.
Er hat sich auch nicht die Gelegenheit entgehen lassen, die westlichen Länder anzuklagen, indem er behauptete, dass die großen Fluchtbewegungen, die vom Nahen Osten ausgehen, nicht von der Globalisierung verursacht sind, sondern von Kriegen, Turbulenzen, und regionalen Konflikten, (er meint als Verantwortliche dafür natürlich die USA, Frankreich England usw.).
Er griff den von Trump vertretenen Protektionismus an, und er nutzte die Gelegenheit, um eine Weltarchitektur vorzustellen, wo die Entwicklungs-Länder (er meint natürlich die BRICS) eine entsprechende ökonomische Rolle spielen können, in Verbindung, meint Xi, mit Frieden und Wohlstand .
Der „neue Weltordnungs-Vorschlag“, den Xi als Vertreter eines aufsteigenden mächtigen Bürgertums bei diesem Meeting vorstellte, ist nur die Wiederholung dessen, was andere große aufsteigende Bürgertümer, die mehr Raum in der Welt brauchten (Vereinigte Staaten – Deutschland) in der Vergangenheit schon verlangt und verfolgt haben.
Wie gesagt, Xi stellt die Entwicklung China positiv, friedlich und progressiv dar, aber es wird sicher auch für das chinesische Bürgertum der Moment kommen, wie es schon in der Vergangenheit den anderen aufsteigenden Bürgertümern passiert ist, um sich den Raum mit Fausten und Kriegen zu erobern.
Die chinesischen Führer haben bei diesen zwei Gipfeln von der amerikanischen Abwesenheit profitiert. Aber jetzt hat sich die neue amerikanische Regierung installiert und sie ist handlungsfähig. Wie wird sie sich jetzt in der Weltszene verhalten?
Jetzt ist die Aufmerksamkeit auf den mächtigen amerikanischen Imperialismus zurückgekommen.
c.p – k.k valentin
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Verfolgen wir den Aufstieg derjenigen, die in der Zukunft die erste Weltmacht werden wird DER CHINESISCHE STAATSKAPITALISMUS IN DER 2. UMSTRUKTURIERUNG "Der kommunistische Kampf" - Juni 2016 |
Und auch für China ist wieder der Moment großer industrieller Umstrukturierungen gekommen. Die Volksversammlung, die sich Anfang März eingefunden hat um den nächsten Fünfjahresplan 2016-2020 zu programmieren, hat sich bei seinen Arbeiten größtenteils mit den wirtschaftlichen Problemen beschäftigt, die die Regierung anpacken und lösen werden muss.
Einige Bereiche werden, ohne weitere Verzögerungen, absolut umstrukturiert werden müssen.
So berichtet “Der Spiegel” am 1. und 5. März über die Situation: “Besonders in der Stahl- und Kohleindustrie gibt es deshalb gewaltige Überkapazitäten Zudem sind viele chinesische Firmen hochverschuldet, weil sie künstlich mit Krediten am Leben erhalten werden“. Und weiter “sollen noch in diesem Jahr [2016 Anm.d.R.] tausend Kohleberwerke geschlossen werden. Auch soll weniger Stahl produziert werden”.
Die Tageszeitung “Corriere della Sera” macht es am 16. März noch deutlicher: “In den Sektoren Kohle und Stahl ist die Überproduktion hoch und viele Mienen und Stahlwerke werden schließen müssen, mit der angekündigten Entlassung von 1,8 Millionen Arbeitern (letztendlich ist dies das mit dem Messer abzuschneidende Fleisch, von dem Li Keqiang spricht). Zählt man andere kriselnde Sektoren wie Zement, Glas, Schiffswerften hinzu, rechnen Regierungskreise mit zwischen 5 und 6 Millionen Entlassungen in den kommenden zwei. drei Jahren. Bei diesen Zahlen handelt es sich allerdings nicht um «Massenentlassungen», denn in den 90er Jahren schickte China 30 Millionen Angestellte der Staatsbetriebe nach Hause. Li Keqiang hat daran erinnert, dass China im vergangenen Jahr 13 Millionen Arbeitsplätze in den Städten geschaffen hat”.
Mit anderen Worten sieht der chinesische Präsident in der Entlassung von diesen 5-6 Millionen Arbeitern kein so großes Problem, wenn man es mit den 13 Millionen neuer Arbeitsplätze des vergangenen Jahres im Verhältnis sieht.
Um diesen fünfjährigen Umstrukturierungsplan zu unterstützen, hat die Regierung des chinesischen Bürgertums “14 Milliarden Euro” zur Verfügung gestellt, die dazu dienen sollen auch, die sozialen Auffangkosten zu finanzieren um die entlassenen Arbeiter irgendwie “wieder zu platzieren”..
Um sich von den gigantischen Proportionen dessen, was dort gerade passiert, ein Bild zu machen ist es notwendig, das Ziel klar zu stellen, das das chinesische Staatsbürgertum mit diesem Fünfjahresplan erreichen will: “2020 sollte das chinesische BSP um 3,8 Billionen Dollar höher liegen als 2015, d.h. dass es um einen Wert wachsen soll, der dem gesamten BSP Deutschlands entspricht” (Corriere della Sera -ibidem). Enorme Zahlen für ein Bürgertum, das das “zweite der Welt” (Der Spiegel – Corriere della Sera) ist und in seiner produktiven Aktivität ganze “800 Millionen Arbeiter” beschäftigt (Der Spiegel -ibidem).
Aber wie steht es um China im Hinblick auf die Entwicklung?
Um sich davon ein Bild zu machen prüfen wir einige bedeutsame Daten.
Noch vor 20 Jahren wurde China als ein zurückgebliebenes Land betrachtet, in der Entwicklung begriffen, wo die Bevölkerung noch sehr arm war. Seitdem haben sich die Dinge in diesem sehr kurzen Zeitraum sehr stark geändert.
Heute besitzen 98% der Familien in den Städten Elektrohaushaltsgeräte (Kühlschrank, TV, Waschmaschine usw.) und man kann sagen, dass sie in diesem Bereich mehr oder weniger westliche Standards erreicht haben. Auch die Gehälter sind sehr stark gestiegen: man schätzt, dass ein chinesischer Durchschnittsarbeiter in den großen Städten ungefähr 4.800 Euro im Jahr erhält.
Was den Automobilsektor angeht berücksichtigt man, dass 1 Person von 10 den Führerschein hat, und dass 1 Familie von 6 ein Auto besitzt. Man nimmt daher an, dass im Durchschnitt in einer Familie, die ein Auto besitzt, 2 Personen den Führerschein haben, die allerdings dasselbe Auto fahren.
2015 wurden in China mehr als 23 Millionen Autos zugelassen und mit einer Jahresproduktion von 21,1 Millionen steht China an erster Stelle der Produzenten weltweit. (Die gesamte Produktion in der Welt liegt bei 60 Millionen.)
Ausgehend von diesen Daten kann man den aktuellen Stand der Entwicklung Chinas mit dem von Nationen wie Italien, Spanien und Griechenland während des Wirtschaftswunders in den 60er Jahren vergleichen.
Die chinesischen Führer sehen voraus, dass sich die chinesische Automobilproduktion in den kommenden 10 Jahren verdoppeln, und jede dritte Familie ein Auto besitzen wird; dann würde die nationale Produktion ungefähr die Hälfte der Weltproduktion ausmachen. Um dahin zu gelangen weitet die chinesische Regierung ihre Autoproduktionsstätten erheblich aus, und erlaubt Autofabrikatoren wie Volkswagen, Hyundai, Honda, General Motors und Renault sich massiv daran zu beteiligen. Da der chinesische Export auf dem Weltmarkt in Folge der Konkurrenz seitens einiger Länder, die tiefere Preise fordern, eine Kontraktion erfährt, orientiert sich die chinesische Regierung für die nahe Zukunft dahin, die eigenen Produkte verstärkt auf dem heimischen Markt zu platzieren. Dies wird dazu führen, dass der Lebensstandard dem westlichen vergleichbar sein wird.
Sobald sie diesen Standard erreicht haben werden, nach dem Zyklus, den andere entwickelte Länder (die westlichen) in diesen Situationen schon durchlaufen haben, wird auch für das chinesische Staatsbürgertum die Phase kommen, in der es erneut seine Produktion umstellen werden muss, und zwar von der Produktion und dem Verkauf von Produkten mit wenig Technologie wie heutzutage, auf eine Produktion und den Verkauf von Produkten mit sehr anspruchsvoller Technologie (sie werden Fabriken, Flughäfen, Staudämme, Züge, hochkomplizierte Anlagen, Waffen, usw. verkaufen) umstellen, wie in den westlichen Ländern, und China wird seine enorme wirtschaftliche und finanzielle Stärke (und nicht nur diese) dazu aufwenden die internationalen Märkte zu erobern, um diese Produkte dort verkaufen zu können.
Und in dieser zukünftigen Situation wird China sich mit den anderen imperialistischen Räubern, die schon auf dem Weltmarkt wüten, bitter messen müssen. Und die zum Teil katastrophalen Folgen, die daraus entstehen werden, werden wie Marx erklärt hat und wie es wiederholt in der Vergangenheit geschehen ist, wieder auf der Tagesordnung stehen.
Das ist Kapitalismus.
"Der kommunistische Kampf" - Juni 2016
ZUSAMMENSTOSS ZWISCHEN BÜRGERTÜMERN DIE NIEDRIGEN MILITÄRAUSGABEN DES CHINESISCHEN IMPERIALISMUS DIE CHINESISCHE REGIERUNG STAPELT TIEF, UM DIE NACHBARBÜRGERTÜMER NICHT FEINDLICH ZU STIMMEN
"Der kommunistische Kampf" - Juni 2015 |
“Jedes Mal, wenn China den Umfang seines jährlichen Budgets für Militärausgaben veröffentlicht, erzeugt die Nachricht goßes Staunen auf nationaler und internationaler Ebene.”… “Die Hauptanklage, die an China gestellt wird, ist immer die gleiche: dass China die Ausgaben, die für die Verteidigung vorgesehenen sind, zu schnell erhöhe. In Wirklichkeit, (…) sind die Ausgaben für den Militärbereich langsamer gestiegen als jene anderer Sektoren, wie z.B. Welfare, Gesundheitswesen und Bildung.”
Dies behautet Martina Dominici in “Il Sole 24 ore” des 6.März 2015 in ihrem Artikel “Vier falsche Mythen über die Militärausgaben in China”.
Wir haben, indem wir nachgeforscht und die Daten analysiert haben, herausgefunden, dass Dominici mit ihrer Behautung völlig Recht hat.
China, oder besser das chinesische Bürgertum, ist nun schon vor längerer Zeit die zweite wirtschaftliche Macht der Welt geworden, wie die Grafik hervorhebt.
Auch wenn das chinesische Bürgertum eine weltwirtschaftliche Produktion hat, die sich der des amerikanischen Imperialismus nähert, (hier zeigt die Grafik einen Anteil Chinas von 14,9%, während der amerikanische bei 17,1% liegt), sind die chinesischen Militärausgaben sehr niedrig, nur 9,5% der gesamten Militärausgaben
weltweit, im Gegensatz zum amerikanischen Imperialismus, der einen Anteil von eben 17,1% am weltweiten BSP und einen unglaublichen Anteil von 39% (fast die Hälfte!) an den weltweiten Militärausgaben hat, wie aus der 2.Grafik unten hervorgeht.
Um besser zu verstehen, ob eine chinesische Aufrüstung existiert oder nicht, ziehen wir weitere extrem bedeutsame Daten hinzu, die immer zitiert werden, um die effektive militärische Macht einer Nation einzuschätzen: die militärische Flotte mit den zugehörigen Flugzeugträgern.
Die Flugzeugträger-Flotte wird als extrem starke und wirksame Waffe im existierenden Konflikt zwischen den Bürgertümern betrachtet um ihre “geschäftlichen Interessen” in der ganzen Welt zu verteidigen.
Schauen wir uns die Zahlen an:
Auch an dieser Tabelle fällt klar auf, wie die Entwicklung der Bewaffnung des chinesischen Bürgertums in diesem militärschen Kernbereich eindeutig seinem wirtschaftlichen Gewicht hinterherhinkt und sogar wesentlich niedriger liegt, als die anderer konkurrierender Bürgertümer, die eine weitaus niedrigere wirtschaftliche Produktion als China haben.
Stellen wir Vergleiche an: man kann beobachten, dass der amerikanische Imperialismus mit einer Weltwirtschaftsproduktion von 17,1%, und – wie schon gesagt – einem Anteil an den weltweiten Militärausgaben von 39%, 10 Flotten mit entsprechenden Flugzeugträgern im Dienst, sowie 1 in Riserve und 3 im Bau befindliche besitzt; das chinesische Bürgertum liegt bei 14,9% der Weltwirtschaftsproduktion, hat einen Anteil von – wie gesagt - 9,5% der weltweiten Militärausgaben, besitzt allerdings nur 1 Flugzeugträger mit entsprechender Flotte. Interessant ist es auch die Situation Indiens und Russlands zu betrachten: das indische Bürgertum stellt 6,4% der Weltproduktion und hat nur einen Anteil von 2,6% an den weltweiten Militärausgaben, aber 2 Flugzeugträgerflotten im Dienst und 2 im Bau befindliche (das kann man allerdings als Aufrüstung bezeichnen!), während das russische Unternehmertum mit lediglich 3,5% der Weltproduktion über 5,2% der weltweiten Militärausgaben verfügt, sowie über 1 Flugzeugträgerflotte im Dienst und 2 im Bau befindliche. Weiterhin interessant zu sehen, dass Grobritannien mit nur 2,4% der Weltproduktion 3,5% der weltweiten Militärausgaben stellt und über 1 Flugzeugträgerflotte im Dienst, aber 2 im Bau befindliche verfügt. Noch aussagekräftiger ist die militärische Situation des deutschen und japanischen Imperialismus, die den zweiten Weltkrieg verloren haben: Deutschland hat einen 3,7%igen Anteil an der weltweiten Produktion, stellt 2,6% der weltweiten Militärausgaben, besitzt aber keine Atombombe und keine Flugzeugträgerflotte, und der “Base Structure Report 2002” berichtet, dass sich auf deutschem Nationalgebiet noch ungefähr 300 US-Militärstützpunkte befinden; Japan mit 4,8% des Weltprodukts hat nur einen Anteil von 3,4% an den weltweiten Militärausgaben und auch weder eine Atombombe noch eine Flugzeugträgerflotte, außerdem befinden sich noch mehr als 70 US-Militärstützpunkte auf japanischem Gebiet (Quelle:ibidem).
Es ist offensichtlich, dass die Niederlage im zweiten Weltkrieg den Unternehmertümern dieser beiden Nationen noch heute sehr viel kostet: es ist klar, dass das amerikanische Bürgertum, Kriegsgewinner, ihnen eine Bewaffnung zu ihrer Verteidigung erlaubt, aber eine Weideraufrüstung zum Angriff vereitelt.
An diesem Punkt ist es nur natürlich zu fragen: wieso hält das chinesische Bürgertum seine Militärausgaben so niedrig?
“Das Anwachsen der chinesischen Militärausgaben wird oft als Quelle schwerwiegender Bedrohung für die anderen Akteure im asiatisch-pazifischen Raum bezeichnet” fährt Martina Dominici im zitierten Artikel fort. Dem ist tatsächlich so, die Bürgertümer der benachbarten Nationen (Südkorea, Thailand, Vietnam, Indonesien, usw. usw.) sehen in einem intensiven Aufrüsten des chinesischen Imperialismus eine schwere Bedrohung ihrer Autonomie. Das chinesische Bürgertum will dies vermeiden und will sie stattdessen in wirtschaftliche Abkommen einbeziehen, die für sie sehr vorteilhaft sind. Deshalb hält man die Militärausgaben niedrig, um keine Sorgen und Verdächtigungen zu provozieren und gleichzeitig bilaterale Wirtschaftsabkommen mit den Nachbarn zu fördern, um den Grundstein für zukünftige politische Bündnisse zu legen. Und momentan funktioniert die Sache.
Das ist die Situation.
Es ist notwendig klar vor Augen zu haben, dass das chinesische Bürgertum nicht weniger kriegstreibend ist als die anderen, es ist kein “gutes” Bürgertum. Im kapitalistischen System existieren keine “guten” Bürgertümer! Das niedrige Niveau der chinesischen Bewafnung ist lediglich eine Frage politischen Kalküls um die benachbarten Bürgertümer nicht zu sorgen. Sobald es sich lohnen wird, wird sich auch der emporstrebende und schlagkräftige chinesische Imperialismus bis an die Zähne bewaffnen und ins Getümmel des Konflikts um den höchsten Profit stürzen.
"Der kommunistische Kampf" - Juni 2015
EINIGUNG “BRICS”-BANK
(Brasilien, Russland, Indien, China, Südafrika)
DAS CHINESISCHE STAATSUNTERNEHMERTUM UNTERNIMMT ERSTE IMPERIALISTISCHE SCHRITTE IM WELTGESCHEHEN
____________________"Der kommunistische Kampf" - November 2014___________________
Der amerikanische Imperialismus hat dank des Sieges im zweiten Weltkrieg lange Zeit die Weltordnung su seinen Gunsten leiten können.
Natürlich kann das nicht immer so bleiben. Alles befindet sich in Bewegung, alles unterliegt einer kontinuierlichen Entwicklung, verändert sich. Es handelt sich um die realistische Vision Lenins von der “ungleichen Entwicklung”: Nationen, die gestern hinterher hinkten und nichts galten erwerben heute, nach Jahrzehnten tumultartiger Entwicklung, ein erhebliches Gewicht im Weltgeschehen.
Mitten im kalten Krieg der 50er Jahre sahen die internationalistischen Genossen im Anwachsen der mächtigen asiatischem Bürgertümer, vor allem dem chinesischen und indischen, schon die Elemente, die später die durch den 2.Weltkrieg etablierte Weltordnung umkrempeln würden.
Und dies ist nun Wirklichkeit geworden.
Heute versuchen aufstrebende große Unternehmertümer wie China, Brasilien, Indien, Indonesien, Mexiko usw. sich mit Ellbogengewalt Platz zu verschaffen im Kampf um das Raffen und immer größere Teile des Weltmarktes einzuheimsen. Dieser Kampf ist gnadenlos und kennt keine Regeln. Im Wettstreit untereinander schaffen die Bürgertümer Allianzen und Konflikte innerhalb einer verrückten Dynamik die nie zum Stillstand kommt. Marx präzisiert, dass dies eines der grundlegenden Gesetze ist, wie das kapitalistische System funktioniert. Die Gegner Marx haben versucht durch andere Gesetze einen “friedlichen” Kampf zu theoretisieren . Unabdingbar hat der Lauf der Geschichte sie widerlegt. Die kapitalistische Gesellschaft, für uns versteinert und zu überwinden, funktioniert so.
Allianzen und Konflikte, die wirtschaftlicher, finanzieller, politischer und militärischer Art sind.
Und die neuen großen und aufstrebenden Bürgertümer machen die ersten Schritte in Richtung Imperialismus, machen gerade ihre ersten Erfahrungen.
Im Juli diesen Jahres haben die BRICS-Länder (Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika) beim Gipfeltreffen in Fortaleza, Brasilien eine Einigung zur Gründung einer neuen Weltbank, der New Development Bank (NDB), unterzeichnet.
Diese neue Bank wurde im Westen sofort als eine Herausforderung an die Weltbank und den Internationalen Währungsfonds (IWF), die praktisch von den USA kontrolliert werden, angesehe
Die Gründung dieser Bank war von den BRICS-Ländern schon auf dem Gipfeltreffen in Durban, Südafrika im letzten Jahr vorbereitet.
Der Grund warum man eine New Development Bank gegründet hat liegt in der Tatsache begründet, dass diese neuen mächtigen und aufstrebenden Bürgertümer innerhalb des Internationalen Währungsfonds nicht genügend Raum für ihre Geschäfte finden. Angesichts ihrer wiederholten Forderungen hatten sich die alten Mächte 2010 offiziell verpflichtet, deren Gewicht im IWF zu erhöhen, aber dieses Versprechen wurde nie eingelöst.
Daher die Entscheidung seitens BRICS eine eigenen Weltbank zu gründen (offensichtlich fehlt es nicht an Geld, der Arbeit der Arbeiter abgepresstes Geld!).
Angesichts der führenden Rolle des chinesischen Staatsbürgertums in dieser Sache, wird die Gründung der neuen Bank als ein erster Versuch Pekings gesehen, als Leader der BRICS-Länder zu fungieren.
Tatsächlich trägt China mit dem größten Dollaranteil zur Geburt der New Development Bank bei, mit 41 Milliarden; Indien, Russland und Brasilien beteiligen sich jeweils mit 18 Milliarden und Südafrika mit 5.
Bedeutend und klärend fielen die Kommentare der Zeitungen und Politiker der BRICS Sphäre zur Unterstützung der neuen Bank aus, die anlässlich des Gipfels in Fortaleza veröffentlicht wurden. Für den vorsichtigen chinesischen Präsidenten Xi Jinping wird die neue Bank zu “einer neuen und insgesamt demokratischeren Weltordnung führen” . Putin meint kategorischer, dass es Zeit sei die Rolle des Westens und der amerikanischen Führung auf das angemessene Maß zu bringen und es gelte nun“ der Schikane gegenüber den Ländern, die nicht mit den Entscheidungen der USA und ihrer Alliierten in Sachen Außenpolitik einverstanden sind, vorzubeugen”. Nach Meinung der brasilianischen Präsidentin Dilma Rousseff sind die Entscheidungen des Gipfels “ein Zeichen der Zeit”. Für die indische Zeitung Hindustan Times, müssen die Sieger des zweiten Weltkrieges es unterlassen sich zu benehmen “als habe sich das Gleichgewicht der Weltmächte nie geändert”.
Mit der Gründung der neuen Weltbank NDB haben die Bürgertümer der kleinen Nationen, die sich sicher auf irgendeine Weise aus dem amerikanischen Joch befreien wollen, die Möglichkeit einer Alternative um um Darlehen anzusuchen.
China, Indien, Brasilien, Russland und Südafrika können jetzt selbst die Rolle des Imperialisten spielen.
"Der kommunistische Kampf" - November 2014