UNENDLICHE GEWALT DES KAPITALISTISCHEN SYSTEMS: KRIEGE
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DIE KAPITALISTEN KÖNNEN NICHT OHNE KRIEGE LEBEN
DIE BLUTIGEN BEWAFFNETEN KONFLIKTE SIND NORMALER BESTANDTEIL DER KAPITALISTISCHEN POLITIK. DARUM GIBT ES IMMER VIELE KRIEGE IN DER KAPITALISTISCHEN GESELLSCHAFT
Die Kapitalisten lehnen den Krieg nicht ab. Absolut nicht.
Für die Kapitalisten sind die Kriege ein Mittel zum Zweck. Im Kampf unter Kapitalisten um die Eroberung der Märkte wird die bewaffnete Auseinandersetzung, sobald die diplomatischen Mittel nicht mehr ausreichen, nach der Logik der kapitalistischen Geschäftemacher ein völlig normales, notwendiges Vorgehen, um die Konkurrenz aus dem Verkehr zu ziehen. Nach kapitalistischer Logik müssen die Geschäfte immer Vorrang haben, zur Not auch durch Krieg.
Der kriegstreibende und expansive Charakter der Bürgerlichen wurde nicht nur von Marx und den großen Revolutionären gesehen und erkannt, sondern auch vom preußischen General Clausewitz klar ausgedrückt. Er hatte in seiner militärischen Karriere beobachtet, dass “der Krieg eine Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln” ist.
Also existiert für die Kapitalisten überhaupt kein Problem einen Krieg anzuzetteln und zu führen, um die Geschäfte auszuweiten. Was allerdings ein Problem für sie ist, ist die proletarische Bevölkerung, die mit den korrupten Geschäften und unheilvollen Kriegen nichts zu tun hat, davon zu überzeugen, dass der unrechte Krieg in bestimmten Fällen gerecht, oder gar notwendig wird, und man ihn daher unterstützen muss und sich einsetzen muss um den Feind zu schlagen.
Wenn die Kapitalisten also einen Krieg anzetteln wollen, benutzen sie ihre Politiker und Medien, um einen Vorwand, einen plausiblen Grund zu finden, der die Arbeiter überzeugt, damit die Masse der Bevölkerung den “Feind” (den Konkurrenten) als eine große Gefahr sieht und den widerwärtigen und blutigen bürgerlichen Krieg unterstützt.
Unter diesen Umständen bringen die kapitalistischen Medien jeder Nation in der Zeit vor und während eines Krieges im Ausland, um die eigenen Arbeitermassen in den Krieg einzubeziehen, Fotos, Reportagen über Ungerechtigkeiten und Gewalt, die in der feindlichen Nation vorkommen (und daran mangelt es im Kapitalismus nie). Sie zeigen brutale Szenen, die sich in dem Land, gegen das man Krieg führen will, abspielen und schaffen so das Bild von einem bösartigen Feind, einem despotischen und überspannten Anführer (der im eigenen Land allerdings als Held angesehen wird), der dermaßen niederträchtig und gefährlich ist, dass man ihn unbedingt bekämpfen und ausschalten muss (… wenn man genau hinsieht genau so, wie es in den Filmen gezeigt wird).
Im kapitalistischen Spiel ist es demnach Aufgabe der bürgerlichen Presse und des Fernsehens, die Missstände und die Grausamkeit der “feindlichen” Front zu zeigen (und die eigenen schön geheim zu halten).
Also bringt das kapitalistische System, wie Marx bestens analysiert und unterstrichen hat, nicht nur Momente relativen Wohlstands, sondern es ist ein perverser Mechanismus voller Widersprüche, Ungerechtigkeiten und Missstände, darunter auch die Grausamkeit der Kriege.
Man kann ohne weiteres behaupten, dass DIE KAPITALISTEN IN DER GEWALT LEBEN:
- in der Gewalt, um die Konkurrenz der anderen Kapitalisten zu schlagen
- in der täglichen Gewalt, um als Minderheit die proletarischen Massen unterdrückt zu halten
- in der Gewalt der Fabriken, um die lohnabhängigen Arbeiter auszubeuten
- in der Gewalt der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Krisen
- in der Gewalt der Kriege, um Konkurrenten auszubooten und neue Märkte zu erschließen
- in der Gewalt, um die revolutionären Bewegungen der Proletarier zu unterdrücken.
ZUSAMMENFASSEND kann man ohne weiteres behaupten, dass das System Kapitalismus ein System ist, das GRUNDSÄTZLICH AUF GEWALT BASIERT und dem die marxistischen Revolutionäre eine Gesellschaft ohne Profit, ohne Konkurrenz, ohne Klassen entgegensetzen. Eine Gesellschaft, wo die Aufteilung der produzierten Güter, stattdessen eine ruhige, überlegene und historisch gemeinschaftliche Gesellschaft schafft.
MILITÄRISCHE PRÄSENZ DES DEUTSCHEN IMPERIALISMUS WÄCHST
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DIE STARKEN KAPITALISTISCHEN INTERESSEN DER BANKEN UND UNTERNEHMER DRÄNGEN AUCH DIE DEUTSCHE REGIERUNG DAZU, DIE MILITÄRISCHE PRÄSENZ IM AUSLAND AUSZUWEITEN.
Ja, so sieht es in Wirklichkeit aus. Die Deutschen denken ihr Land sei friedfertig, habe Kultur, sei gegen Kriegstreiber, exportiere Konzept wie Demokratie, Frieden, Menschenliebe und Toleranz … denn das ist, was die Propaganda der Politiker und der Medien, der Bevölkerung der Nation ständig einbläut.
Aber da ist eine andere Realität, und zwar die, dass auch das sogenannte “friedfertige Deutschland, reich an Kultur” eine kapitalistische Nation ist; und nicht nur das: Es ist auch ein imperialistisches Land. Imperialistisch bedeutet, dass auch die Banken und die multinationalen Unternehmen Deutschlands Regionen in anderen Ländern haben, in denen sie saftige Geschäfte machen. Geschäfte, die den deutschen Großkapitalisten enormen Profit einfahren, auf den sie (wie jeder anderer Kapitalist) auf keinen Fall verzichten wollen.
Falls das Festhalten an diesen umfangreichen und einträglichen Geschäften bedeutet, die Armee ins Ausland zu entsenden und eventuell den Krieg zu riskieren, ist das, wie die Geschichte belegt, auch für die deutschen Kapitalisten kein Problem. Das ist die Realität auch des “anscheinend so ruhigen Deutschland”. Die Realität wie immer.
Natürlich ist es in diesen Situationen militärischer Eingriffe im Ausland Gang und Gäbe – wie wir seit jeher zeigen – dass die Presse und Politiker aller Nationen ihr furchtbares Verhalten bei den militärischen Missionen im Ausland der Bevölkerung gegenüber, die tagtäglich ausgebeutet wird und gegen Krieg ist, damit rechtfertigen, dass man “den Frieden verteidigt”, “die Demokratie schützt”, “humanitäre Missionen verfolgt” und gegen “unerbittlich fanatische Feinde”, die die Welt ruinieren wollen, kämpft. Die Presse erklärt nie, dass die Gebiete des militärischen Eingriffs im Ausland Orte sind, an denen die Kapitalisten große wirtschaftliche Interessen mit erheblichem Verdienst verfolgen, die sie um jeden Preis gegen die Konkurrenz verteidigen wollen.
Es ist normal, dass die Interessen der Unternehmer und Banken in solchen Situationen nie zitiert, geschweige denn verbreitet werden. Die Kapitalisten müssen immer im Hintergrund bleiben und hinter den Kulissen ihre Politiker-Marionetten dirigieren.
Auch das deutsche Bürgertum und seine Regierungen bewegen sich in diese Richtung.
Die letzten Nachrichten berichten, dass die Große Koalition plant, zwei neue “Auslandsmissionen” voranzutreiben: Eine in Afrika und eine in Asien, um ihre Präsenz auf dem Planeten zu stärken. Bezüglich der ersten in Afrika berichtet das Portal SPIEGEL Online am 15. November: “Frankreich hat nach SPIEGEL-Informationen Deutschland gebeten, sich am Aufbau einer neuen Kommandoeinheit in Mali zu beteiligen. Im Zuge der Mission "Tacouba" ("Säbel") sollen ab dem kommenden Jahr malische Soldaten zu Spezialkräften ausgebildet werden“. … aber SPIEGEL fügt hinzu: “ … Dieses sogenannte Mentoring gilt als weitaus gefährlicher als die bisherigen Trainingsmissionen der Bundeswehr“. Also ist die Bundeswehr in Afrika nicht nur im Sudan, Südsudan, Marokko, Dschibuti und Mali (Quelle: Bundeswehr) präsent, sondern baut ihre Präsenz in Mali noch weiter aus.
Was die andere “Mission” in Asien betrifft, fährt SPIEGEL Online fort: “Noch umstritten ist der Plan, eine deutsche Fregatte ins Südchinesische Meer oder die 180 Kilometer breite Meerenge zwischen Taiwan und dem chinesischen Festland zu entsenden…. Die Mission wäre Teil der Sanktionsüberwachung, zugleich aber auch ein Signal an China“. Also mischt sich der deutsche Imperialismus in Asien, neben seiner militärischen Präsenz in Afghanistan, Syrien, im Irak und im Libanon, (Quelle: ebenfalls Bundeswehr) mit seinem Heer auch gegen China ein.
Also weiten auch die deutschen Kapitalisten, ohne dies groß publik zu machen, ihre militärische Präsenz auf dem Erdball aus. Da ist es nur natürlich, wie die anderen Imperialismen zeigen, dass falls notwendig auch von Waffen Gebrauch gemacht wird, um “die deutschen Interessen auf der Welt“ zu verteidigen. Also die Interessen, die die Kapitalisten und großen spekulierenden Wirtschaftsgruppen in diesen Gebieten hegen.
Einen “friedfertigen” kapitalistischen Staat ohne Kriege, wie ihn sich viele wünschen, ist unmöglich: Er kann in dieser auf den Verdienst gegründeten Gesellschaft nicht existieren. Die furiose Konkurrenz um den Profit bringt die Kapitalisten dazu, wirtschaftlich, finanziell aber auch militärisch aufeinander loszugehen.
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-UNENDLICHE INSTABILITÄT DES KAPITALISMUS-
ELIMINATION SOLEIMANIS UND REAKTION DES IRAN: BEINAHE EINE UNERWARTETE MILITÄRISCHE ESKALATION? |
Im vergangenen Dezember hat es gewalttätige Proteste auf den Straßen des Irak gegeben. Es hat sich ergeben, dass sie von schiitischen Flügeln im Irak ausgingen, angestiftet von den Schiiten im Iran und sich gegen die Regierung in Bagdad richteten, die vor allem aus westlich orientierten Vertretern besteht.
Unruhen, die eine starke und unerwartete Eskalation erfahren haben und sogar soweit gingen, dass die amerikanische Botschaft in eben der Hauptstadt Bagdad angegriffen wurde.
Vom politischen Standpunkt aus gesehen war von Anfang an offensichtlich, dass die Proteste im Irak nicht spontan waren und von Mächten im benachbarten Iran pilotiert und erheblich instrumentalisiert wurden. Auch bemerkten und berichteten viele internationale Quellen schon dann, dass der wegweisende Kopf der schiitischen Rebellen im Irak der iranische Generalmajor Soleimani sei. Diese Proteste haben unter den Demonstrierenden und den Polizisten Hunderte von Opfern gefordert.
Die amerikanische Reaktion auf den übertriebenen Angriff auf die amerikanische Botschaft – entschieden von einem zornigen Präsidenten Trump – war extrem drastisch: physische Elimination des “Kopfs” der Proteste, des Generalmajors Soleimani, gemeinsam mit anderen irakischen Schiiten, Anführern der Proteste.
Eine so “radikale” Reaktion seitens der Amerikaner, nämlich die physische Beseitigung des Generals hatten die iranischen Ayatollah allerdings nicht erwartet, und der Schock für das Establishment in Teheran sowie für den gesamten Iran saß tief. Sie provozierte die bekannten enormen Massendemonstrationen im Land, die nach Rache an den Amerikanern schrien. Gewaltige Demonstrationen, die die iranische Regierung dazu gebracht haben eine gefährliche Wahl treffen zu müssen: entweder ihrerseits einen Racheakt/Vergeltungsschlag gegen die Amerikaner zu unternehmen, und das Risiko einzugehen, dass man eine weitere Reaktion Washingtons provoziert – also zu riskieren, dass man eine Kettenreaktion von gegenseitigen Vergeltungsschlägen auslöst, oder ...… es zu lassen.
Aber es zu lassen war kaum möglich. Teheran hatte es vergeigt. Die Ayatollah haben übertrieben, indem sie den schiitischen Protest im Iran provoziert und angeführt hatten und die schockierende Reaktion der Amerikaner ausgelöst. Nun steckten sie in der Klemme für die Tötung Soleimanis Rache üben zu müssen, wonach die erschütterten iranischen Massen lauthals schrien, während die Front der internationalen Medien, erschrocken wegen einer eventuellen Reaktion des Iran heraus posaunten, dass ein unendlicher Krieg zwischen Amerika und Iran möglich sei, und die Politiker aller Welt alle Beteiligten zur Moderation aufforderten.
Die riskante Wahl der Ayatollah war letztendlich, wie bekannt, zwei in Irak liegende amerikanische Militärbasen zu bombardieren, sie haben vorsichtigerweise allerdings vorher sowohl die Amerikaner als auch die Regierung in Bagdad über ihren bevorstehenden Angriff genau informiert, damit der Vergeltungsschlag/Racheakt keine Opfer forderte. So ist das gelaufen. Damit war die Sache gegessen.
Nach diesem Abschluss kann man beobachten, wie Trump und die Regierung Iraks mit der Tötung Soleimanis, des Anführers der großen von den Iranern im Irak provozierten Unruhen, ihre Vergeltung/Rache gehabt haben, und wie die Ayatollah, mit der Bombardierung der amerikanische Militärbasen (ohne allerdings zu “übertreiben”) ihren Durst nach Genugtuung stillen konnten, welche die wütenden iranischen Massen gefordert hatten.
Trump hat sich am Ende als befriedigt erklärt, ebenso die Ayatollah in Teheran.
Am Ende ist der Terror, einer von vielen so gefürchteten und angekündigten militärischen Eskalation, nicht eingetreten. Die Spannung hat nachgelassen.
Aber diese Tatsachen haben wieder einmal bestätigt, was alle befürchten, und was allen klar ist: in dieser Gesellschaft, ungeachtet der vielen schönen rhetorischen Worte wie “Pazifismus” oder “Demokratie”, kann ein Krieg leicht ausbrechen, aus jedwedem Grund und in jedem Moment.
Der Fall des “Mords an Soleimani” führt uns genau das vor: niemand kann in der kapitalistischen Gesellschaft ruhig schlafen (falls das jemand entfallen sein sollte).
FRANKREICH: STREIKS GEGEN DIE VERSCHLECHTERUNG DER RENTEN. DER ERBITTERTE STREIK ERKÄMPFT ERSTE SIEGE |
DIE FRANZÖSISCHEN ARBEITER AN DER SPITZE
DES EUROPÄISCHEN KAMPFES
Und wieder einmal schreiben die französischen Arbeiter Geschichte: wieder sind sie es, die sich entschieden und ohne Wanken einer erneuten, von der Regierung geplanten Verschlechterung der Renten erwehren: das Mindestrentenalter von 62 auf 64 Jahre für einige wichtige Kategorien der Arbeitswelt anzuheben. Diese Entscheidung hat die französische Exekutive natürlich nicht allein getroffen und durchgesetzt, sondern ihr Angriff auf die Arbeiter geschieht in Einklang mit dem gesamten europäischen Bürgertum.
Denn auch dieser erneute Angriff auf die Lohnabhängigen Frankreichs ist fester Bestandteil der allgemeinen europäischen Politik, also der UE (übernationaler Organismus unter Leitung des Unternehmertums ganz Europas, inklusive der Banken und multinationalen Unternehmen). Das Ziel des Angriffs ist es, den Unternehmen mehr Profit zu verschaffen, indem die Lebensbedingungen der Jugend und die Arbeitsbedingungen der Lohnabhängigen (und ihrer Familien) belastet werden, obwohl sich sämtliche Ökonomien des Kontinents durch die tägliche Ausbeutung bester Gesundheit erfreuen. Es handelt sich um einen EU-Angriff, der gleichzeitig in allen Nationen und von allen europäischen Regierungen, egal ob rechts, Mitte oder links durchgeführt wird.
Es sind wie immer die französischen Arbeiter, die sich in Europa mit ihrem intensiven, erbitterten, langen und manchmal brutalen Kampf an der Front befinden, um den Angriff der Bosse zurückzuschlagen und dem Proletariat und den Gewerkschaften Europas als Beispiel voranzugehen.
Der gegen den Angriff auf die Renten ausgerufene unbefristete Streik hat vor mehr als einem Monat begonnen und dauert hartnäckig bis heute an. Die vom Streik betroffenen sind die Arbeiter in den Sektoren öffentlicher Dienst, Handel und Transport; die Eisenbahner, das Personal der U-Bahnen, Krankenpfleger, Ärzte, Briefträger, Angestellte, Personal in der Kultur und viele andere kämpfen und streiken ohne Angst und ohne Unterlass.
Der dreiste Präsident Frankreichs Macron zeigte sich anfangs sehr entschlossen und höhnisch beim Verfolgen der Interessen der Unternehmer. Aber nach einiger Zeit und mehr als einem Monat erbitterter und intensiver Streiks und absolutem nationalen Chaos hat er langsam Nachgeben signalisieren müssen, und das ging so weit, dass er Anfang Januar den Gewerkschaften einen schriftlichen Kompromissvorschlag gesandt hat, in dem er akzeptiert, die Anhebung des Rentenalters auf 64 Jahre “vorübergehend auszusetzen”.
Da hat er richtig nachgegeben, sicher, “aber nur teilweise” erklären die Gewerkschaftsorganisationen, die daher ankündigen, die erbitterten Streiks weiterzuführen bis alle Maßnahmen gegen die Arbeiter, die in Macrons “Paket” enthalten sind, zurückgezogen werden.
WIEDER EINMAL, wie es schon in der Vergangenheit der Fall war, SIEGT DIE KÄMPFERISCHE EINSTELLUNG DER FRANZOSEN gegen die Regierung. Und wie in der Vergangenheit positioniert sich das französische Proletariat ALS AVANTGARDE des proletarischen Kampfes in Europa. Avantgarde, der danach die anderen Nationen folgen werden.
Tatsächlich haben AUCH DIE GEWERKSCHAFTEN IN ITALIEN, im Schlepptau der französischen Proteste, ihre offizielle Position mitgeteilt, nämlich dass sie das Rentenalter auf 62 Jahre (oder 41 Jahre Beitragszahlungen ohne Altersgrenze) heruntersetzen wollen, statt der momentan 67 Jahre, wie es das Gesetz Fornero vorschreibt.
Wo sich allerdings nichts rührt ist hier in Deutschland, mit einem Rentenalter von 67 Jahren, und wo die Bundesbank kürzlich sogar vorgeschlagen hat, es auf 69 Jahre anzuheben, ohne dass der Gewerkschaftsbund nur eine winzige Gegenreaktion an den Tag gelegt hätte.
Es liegt aber auf der Hand, dass die europäischen Gewerkschaftsorganisationen um wirksam sein zu können als ein einziges und geeintes Kartell auftreten müssen, solidarisch gegen das europäische EU-Unternehmertum und eine gemeinsame gewerkschaftliche Front in Bezug auf die europäischen Renten, europäischen Löhne, festen europäischen Arbeitsplätze, usw. bilden müssen. Es wäre für das europäische EU-Unternehmertum viel schwieriger die Arbeiter anzugreifen um deren Lebensbedingungen zu verschlechtern, was ihm aktuell Nation für Nation viel leichter gelingt.
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-DEUTSCHE KORRUPTIONSSTORY-
KORRUPTION UND STÄNDIGER BETRUG AUCH IM GROßEN und (angeblich) “EHRLICHEN” DEUTSCHLAND |
Nachdem Volkswagen unrechtmäßig die Abgaswerte der Dieselmotoren manipuliert und so die Luft rund um die Welt verpestet hat, nach der laufenden Untersuchung
bzgl. illegalen (vermutlich auch giftigen) Müllexports nach Polen seitens deutscher Unternehmen der Abfallentsorgung, wurde jetzt der große Industriekomplex Siemens von der Wirtschaftsjustiz erwischt.
Im griechischen Athen wurde der ehemalige Leiter von Siemens Heinrich von Pierer von einem Gericht zu 15 Jahren Haft verurteilt und mit ihm 21 seiner Mitarbeiter.
Sie bekamen alle zwischen 6 und 15 Jahren Haftstrafe wegen Schmiergeldern und Geldwäsche. Von diesen 22 Siemens Managern – so berichtet Spiegel-Online am 2. Dezember – sind 7 Deutsche. “Allerdings erwartet man von Deutschland nicht, dass deutsche Staatsbürger ausgeliefert werden” auch wenn sie verurteilt wurden, präzisiert der Spiegel. Mit anderen Worten werden die deutschen Behörden die schwarzen Schafe nicht der griechischen Justiz übergeben, obwohl sie diese Straftaten begangen haben und schuldig gesprochen wurden – meint der Spiegel.
Im Detail berichtet das Portal es handle sich darum, dass die Siemens Manager wichtigen griechischen Entscheidungsträgern umfangreiche Summen zugesteckt hätten “um sich den Zuschlag zur Digitalisierung des griechischen Telefonnetzes zu sichern” (ibidem).
Also, ganz normale Praxis kapitalistischer Korruption, sagen wir. “Die Menschen sind doch überall gleich” lautet eine alte Weisheit. Also ist auch Deutschland als ein Land, das Geschäfte macht, Teil der Welt der Korruption, des Industriebetrugs, der Finanzmanipulation, der Schmiergelder.
Die deutsche Presse und die deutschen Politiker wollen in ihren Artikeln und Reportagen stattdessen glauben machen, dass das Gegenteil der Fall sei; dass Deutschland zwar kapitalistisch, aber gleichzeitig ehrlich, aufrichtig und sozialen Themen gegenüber aufgeschlossen und solidarisch sei. Man versucht der Öffentlichkeit ein zwar kapitalistisches aber “anderes”, “ehrliches” Deutschland zu verkaufen …
Das kann natürlich nicht sein, und die aufgedeckten Straftaten beweisen dies. Auch Deutschland hat seine Fälle von kapitalistischem Betrug, wie die ganze Welt.
Was allerdings als ungewöhnlich auffällt ist, dass all diese Straftaten der deutschen Industrie- und Finanzwelt, alle den deutschen Gruppen zu Last gelegten Fälle immer im Ausland ans Licht kommen, immer außerhalb der Grenzen Deutschlands, niemals innerhalb der großen deutschen Nation. Wenn man genau hinschaut, ist dem wirklich so.
Volkswagen wurde zum Beispiel wegen des Abgasbetrugs in Amerika entlarvt. Es ist klar und logisch, dass der illegale manipulierte Abgasmechanismus der VW-Diesel schon länger in Europa und vor allem in Deutschland angewandt wurde. Dies wurde in Deutschland allerdings komischerweise nicht entdeckt, nie, trotz der bekanntlich strengen und präzisen Kontrolle der Deutschen.
Nun zum Fall des Verdachts auf illegalen Export von Abfall nach Polen: Auch hier kam die Anklage von den Warschauern und nicht von den deutschen Behörden. Auch in diesem Fall konnten die deutschen Lastwagen voller angeblich illegaler Abfälle immer ruhig durch Deutschland und über die Grenze nach Polen fahren, ohne dass die deutschen Autoritäten, bekannt für ihre Seriosität, irgendetwas etwas bemerkt hätten (… seltsam).
Der Korruptionsfall von Siemens in Griechenland: Es scheint, dass auch diese Straftat ihre Wurzeln in Deutschland, genauer gesagt in Essen habe. Aber in Deutschland hat es keine Untersuchungen gegeben.
Auch die tragischen Ereignisse in Italien, der Brand in der ThyssenKrupp-Fabrik, weist Ungereimtheiten auf. Ein Fall von 2007 der 7 Arbeitern das Leben kostete. Da hatte der deutsche Koloss die Voraussetzungen für die Tragödie geschaffen, indem man die grundlegendsten Sicherheitsvorschriften missachtete. Auch in diesem Fall ging keine einzige Untersuchung von Deutschland aus und die Strafverfolgung wurde einzig und allein von der italienischen Staatsanwaltschaft vorangetrieben. ( …. aber was tut die deutsche Staatsanwaltschaft ??? … Wo ist sie ????)
Betrachtet man diese Tatsachen genau, scheint es fast als ob es den deutschen Autoritäten widerstrebt das Verhalten der eigenen Unternehmen und des sie umgebenden politischen Umfelds skrupellos zu überprüfen.
Angesichts dieser kriminellen Fälle stellt sich logischerweise automatisch die Frage: Ist es möglich, dass nur die Staatsanwaltschaft anderer Länder die Straftaten deutscher Unternehmen aufdecken?
Die Antwort kann natürlich nur lauten: NEIN! Sicher NICHT!
Vielleicht versucht die deutsche Führung den Ruf des ”seriösen”, “einzigartigen”, “aufrichtigen” Deutschlands aufrecht zu erhalten, indem sie die kriminellen Fälle verheimlicht. Aber auch das ist nur eine enorme Lüge.
CHILE: PROTEST - KAMPF - STREIK
ERBITTERTER KLASSENKAMPF GEGEN SPARPOLITIK AUCH IN CHILE, VORGESCHRIEBEN vom Internationalen Währungsfonds |
In Chile diktiert der Internationale Währungsfonds (IWF) was geht. Er schreibt die strenge Sparpolitik in der Wirtschafts- und Sozialpolitik vor.
Die Regierung, die Unternehmer und die Banken in Chile haben von der Internationalen Bank umfangreiche Kredite gefordert, welche dann allerdings als Garantie für die Rückzahlung des geliehenen Geldes, wie in der Vergangenheit auch in Griechenland, Italien und vielen anderen Ländern geschehen, wirtschaftliche, politische und soziale nationale Vorgaben auferlegt, die respektiert werden müssen, falls die Kapitalisten die geforderten Summen erhalten wollen. Im Wesentlichen bedeutet dies, dass es Praxis dieses transnationalen Bankinstituts ist, von den Regierungen zu fordern, dass die Arbeitermassen (im Fall Chiles: die lohnabhängigen Arbeiter und Angestellten, sowie die Bauern) wegen der eisernen Sparmaßnahmen die Rückzahlungsraten bezahlen.
Um es besser zu erklären: der Geschäfte machende Mechanismus der IWF-Kredite funktioniert folgendermaßen, nämlich dass die chilenischen Kapitalisten vom IWF enorme Kredite erhalten, die sie dann für ihre Geschäfte und Interessen nutzen. Die Regierung macht es sich dann zur Aufgabe, durch der arbeitenden Bevölkerung auferlegte harte Sparmaßnahmen, schwere soziale Opfer und bitteren Verzicht Geld zu sparen, um diese Anleihen zurückzuzahlen.
Es scheint absurd, ja paradox, aber auch hier handelt es sich um einen der perversen Widersprüche des REPRESSIVEN kapitalistischen Systems: DIE KAPITALISTEN ERHALTEN, DIE ARBEITER BEZAHLEN.
Daher stehen die chilenischen Arbeitermassen seit langer Zeit unter schwerem Druck, und zwar wegen der despotischen Sparpolitik, die die Familien trifft, deren Einkommen ihnen keinen würdigen Lebensstil erlaubt, die das Rentensystem beeinträchtigt, das schon zuvor unzulänglich war, die das mittlerweile nicht mehr zeitgemäße Gesundheitswesen zermürbt, die das völlig unterbesetzte Bildungswesen verarmt und so weiter in allen möglichen Sektoren. Hinzu kommt eine erhöhte Steuerlast im ganzen Land.
Es ist also offensichtlich, dass sich in Chile alle destabilisierenden Elemente angesammelt haben, damit die gesellschaftliche Situation explosiv wird (was in den Augen der dominierenden kapitalistischen Gruppen und den ihnen hörigen Politikern völlig unwichtig und irrelevant ist).
DIE REBELLION.
So kommt es zur Explosion. Im Oktober hat der klassische Tropfen auf den heißen Stein den unvorhergesehenen Beginn massiver spontaner Streiks ausgelöst: die Preiserhöhung der Fahrkarten der öffentlichen Verkehrsmittel für Studenten. Diese haben darauf mit erbittertem Protest reagiert, und damit eine Kette vielfältiger spontaner und gewalttätiger Proteste und Streiks ausgelöst, die alle Bereiche der chilenischen Gesellschaft erschüttert hat: Mienen- und Metallarbeiter, Hafenarbeiter und Eisenbahner, Lehrer und Pflegepersonal und immer so weiter. Gegenüber den legitimen und gerechten Forderungen der Arbeiter nach Verbesserungen, war es die bürgerliche Einstellung der Regierung Sebastiàn Piñeras, die Streikenden als “faule Nichtsnutze” zu etikettieren.
WICHTIGE ABWESENHEIT BEI DEN PROTESTEN.
Eine sehr starke Rebellion der Klasse in Chile also. Vor allem mehr als legitim.
Es ist äußerst interessant, was das Portal “La voce delle lotte.it” vom 25. Oktober 2019 bzgl. der Kämpfe schreibt: “wer in diesen Stunden allerdings fehlt ist gerade die CUT [Central Única de Trabajadores de Chile, Anm.d.R.], vom gewerkschaftlichen Standpunkt aus gesehen, sowie die institutionale ‘politische Linke’, vertreten durch Frente Amplio (einer Koalition von mitte-links, liberalen, grünen und sozialdemoktratischen Parteien), Convergencia Progresista (Radikale und Labour) und die Partito Comunista”. Das Portal schreibt weiter: “ … die CUT hat so viel Widerstand wie möglich geleistet, bevor sie dann nachgeben musste und sich dem Generalstreik angeschlossen hat, der gestern das Land lahmlegte”. (Artikel “CHILE SPEZIAL: “Die chilenischen Revolutionäre drohen mit Generalstreik bis die Regierung "Piñera” abdankt).
Ja, der Widerstand, den diese Organisationen den Streikenden gegenüber an den Tag gelegt haben ist wirklich sehr interessant. Denn die amtierende Regierung Piñera proklamiert sich als rechts, während die genannten Oppositionsparteien und die Gewerkschaft sich als links gebären. Wieso haben sich die selbst als links ernannten Parteien und Organisationen also nicht gleich den harten aber gerechtfertigten Protesten der Arbeiter angeschlossen, sondern haben alles daran gesetzt sie zu bremsen?
Hier haben wir eine weitere Bestätigung dessen, was Marx – und wir Marxisten – schon immer behauptet haben: das Parlament und seine Parteien, links wie rechts, sind nur eine “Fassade”, die Parteien spielen nur Theater. Zu guter Letzt stehen alle Parteien im Dienste der reichen Kapitalisten, und ihre Streitereien und Auseinandersetzungen im Parlament sind alle nur Schau.
Das sieht man in Chile in diesem Krisenmoment nur allzu gut, wo Grüne, Sozialdemokraten, Liberale, Radikale, Labour und sogar die (pseudo-)Kommunistische Partei und die linke Gewerkschaftsleitung (die von all diesen Parteien kontrolliert wird) die Streikwelle bremsen. In diesen Schlüsselmomenten der Krise sind sich die parlamentarische Rechte und Linke (immer) einig im Spiel um die Verteidigung der Regierung und der Kapitalisten (in diesem Falle jene des Internationalen Währungsfonds).
Dies sind wichtige Erfahrungen, bedeutsame Fakten, aus denen die jungen Menschen und Arbeiter lernen müssen, die sie hüten müssen: die Parteien und die Politiker, stehen ungeachtet der schönen Worte und leeren Versprechungen immer und auf jeden Fall IM DIENSTE DER REICHEN KAPITALISTEN.
HARTE REPRESSION
Wie schon gegen die Streikenden im Iran und in Russland, ist die Repression auch in Chile extrem brutal und blutig: Das Militär schießt in die Menge, es erfolgen Gefangennahmen en Masse und gewalttätige Polizeieinsätze. Eben bei diesen Gelegenheiten, wo die Proletarier erbittert protestieren, zeigen die Kapitalisten ihr wahres Gesicht, repressiv und unterdrückend, welches sie normalerweise hinter der “demokratischen” Fassade verstecken. Das geschieht regelmäßig in jeder Demokratie der Welt, wenn die verzweifelten Arbeiter erbittert protestieren.
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- REGIERUNG GEGEN DIE JUGEND -
MEHR “FLEXIBLE ARBEIT” BEDEUTET “MEHR UNSICHERE STELLEN FÜR DIE JUNGEN LEUTE” |
DIE BOSSE HABEN INTERESSE AM ANSTEIGEN UNSICHERER ARBEITSVERHÄLTNISSE
Wenn man den Tagesschau-Artikel “Heil will flexibles Arbeiten fördern“ liest, ist interessant, dass man sofort bemerkt, dass der gesamte Artikel nur die Probleme und Bedürfnisse der Unternehmer zitiert, nie die der Arbeiter und jungen Menschen. Zum Beispiel schreibt die Tagesschau zum Thema “Arbeitsmobilität”: “ mobile Arbeit … So sollen die Arbeitnehmer Zeit ansparen, um Auszeiten etwa für Betreuungs- und Pflegeaufgaben, Weiterbildung oder Ehrenämter usw. nehmen zu können ….” um dann bzgl. der festen Arbeitsstellen fortzufahren: … “ Arbeitgeber sollen dies aber aus betrieblichen Gründen ablehnen können. Zwar böten viele Unternehmen bereits die Möglichkeit, mobil zu arbeiten ...”. Ergo, dies festgestellt, sind sämtliche Anstrengungen des Arbeitsministers offensichtlich darauf konzentriert, die Unternehmer zu begünstigen, und schließt die Arbeiter und jungen Menschen aus, obwohl er von ihnen gewählt wurde.
Dieser Widerspruch der Politiker, nach den Wahlen das Gegenteil von den Wahlversprechen zu tun, bestätigt die Lehren Marx, der behauptete – und wir wiederholen und unterstreichen dies – dass die Wahlen eine Farce sind und die Regierungen im kapitalistischen System immer und auf jeden Fall den reichen Kapitalisten dienen.
ABER WARUM MEINEN WIR MARXISTEN, DASS DIE REGIERUNG, WENN SIE VON “FLEXIBILITÄT” SPRICHT, IMMER VORHAT, DIE UNSICHEREN ARBEITSVERTRÄGE ZU UNGUNSTEN DER ARBEITER AUSZUWEITEN ?
Weil es genau das ist, was alle europäischen Regierungen (Frankreich, Italien, Spanien usw.) tun und wollen, wenn sie das Thema “Flexibilität” angehen, und unsere Erfahrung und die vielen Jahre des Kampfes haben gezeigt, dass die Regierungen genau dies im Sinn haben.
Der Artikel hebt tatsächlich hervor, dass im Gesetzentwurf absichtlich (so operieren alle Regierungen normalerweise) kaum Erklärungen dazu abgegeben werden, was mit “Anreiz für flexible Arbeit” gemeint ist. Sie benutzen diese Taktik, um die Gewerkschaften nicht in Aufruhr zu versetzen.
Man nennt nur Unterthemen wie “Arbeit von zu Hause”, “mobile Arbeit”, “Umschulung, “Änderung von Hartz IV”, “Anreize für arbeitende Eltern mit Kindern” usw., ohne wirklich genaueres dazu zu sagen. Aber man nennt “die Ausweitung der flexiblen Arbeit” absichtlich nur beiläufig, nur den Kern, den für die Unternehmer wichtigsten Punkt, der sich dann, wie es für alle europäischen Regierungen üblich ist, in mehr unsicheren Arbeitsplätzen und niedrigen Löhnen für die jungen Berufseinsteiger (das wissen die jungen Menschen nur zu gut) niederschlägt.
DIE EUROPÄISCHEN RICHTLINIEN (zwischen den Zeilen die des europäischen Bürgertums)
Auch die Große Koalition folgt den EU Richtlinien, die vom europäischen Unternehmertum diktiert werden und den Interessen der Bosse und nicht der Lohnabhängigen dienen, skrupellos.
Wir alle kennen die furchtbaren “EU Richtlinien”. Obwohl die Unternehmen ständig enorme Aktivposten verzeichnen, obwohl das BIP der Nationen ständig steigt und die Bilanzen der Banken positiver denn je ausfallen, geben die EU Richtlinien den Regierungen keine Lohnerhöhungen, den Ausbau fester Arbeitsplätze oder Unterstützung für die Familien der Arbeiter vor, sondern bestehen ohne Unterlass darauf, dass die Regierungen dahin arbeiten die Bedingungen der Lohnabhängigen zu verschlechtern, indem sie verlangen die Lohnentwicklung zu bremsen, die festen Stellen abzubauen, die unsicheren und befristeten Verträge zu forcieren, den jungen Berufseinsteigern sehr niedrige Löhne in Aussicht zu stellen, die Sozialausgaben für Familien zu kürzen, die Besteuerung der Löhne zu erhöhen und sogar die Renten zu kürzen.
Will man jeglichen Zweifel in Bezug auf die von der EU verfolgten Politik gegen die Arbeiter ausräumen, braucht man nur zu lesen was in ihrem “ EZB Wirtschaftsbericht”
(Europäische Zentralbank), eisernes Regelwerk für die europäischen Regierungen, vorschreibt. Weit ab von den Augen der Proletarier können wir in der Publikation unter Kästen im Kapitel 5 – mit dem Titel “Notwendigkeit struktureller Reformen in der Euro-Zone” die ganze Politik finden, die die europäischen Regierungen zur Zeit gegen die Lohnabhängigen durchsetzen, d.h. all die ungünstigen Maßnahmen die wir oben angesprochen haben. Auch - im “Bericht” (wie es auch Arbeitsminister Heil der SPD tut) - hier sieht man den Ursprung der zu lösenden Probleme nicht in den Bedürfnissen der Gewerkschaften der europäischen Arbeitnehmer, sondern in denen der 55 europäischen Großunternehmen, deren größte und erste Sorge es ist, “mehr Flexibilität” zu erreichen, genau wie es Minister Heil in der Praxis umsetzt. Liest man den Text aufmerksam, wird sofort klar, wie der ganze Inhalt darauf ausgerichtet ist, den Bedürfnissen von Unternehmen und Finanz im Hinblick auf die wirtschaftlichen Probleme zuzuarbeiten (Aufstocken der Bilanz, weniger Sozialausgaben, Senkungen im Bereich der Vorsorge, mehr Flexibilität usw.). In der Substanz bedeutet das, dass die Politik der europäischen Regierungen wie ein großer europäischer Haushalt anzulegen ist, der die schon beachtlichen Reichtümer der europäischen Banken und Unternehmen noch weiter ausbauen helfen soll.
Es besteht also kein Zweifel, dass sich hinter den Erklärungen von Minister Heil, SPD, Handlanger der Regierung, die Falle versteckt, dass er mehr unsichere Arbeitsplätze für junge Menschen “braucht”, wenn er behauptet er “brauche mehr Flexibilität”.
-STREIKS UND KLASSENKAMPF IM LAND DER AYATOLLAH-
IRAN: IM NOVEMBER GAB ES KÄMPFE, STREIKS UND GEWALTÄTIGE PROTESTE GEGEN DIE PREISERHÖHUNGEN |
IM ZWIST UNTER DEN KAPITALISMEN HABEN DER VON TRUMP STARK GEDRÜCKTE ÖLPREIS UND SEINE HARTEN SANKTIONEN DIE IRANISCHE - WIE AUCH DIE RUSSISCHE - WIRTSCHAFT IN EINE TIEFE KRISE KATAPULTIERT. DIE KAPITALISTISCHE REGIERUNG IN TEHERAN VERSUCHT DIE FOLGEN AUF DIE ARBEITER ABZUWÄLZEN.
Im November hat es im Iran gewalttätige Proteste gegen die erhöhten Preise gegeben, die auf allen Titelseiten gelandet sind. Ausgelöst wurde diese Volkswut durch die Entscheidung der Regierung, die Brennstoffpreise zu verdoppeln. Es gab weitverbreitete erbitterte Streiks im ganzen Land, gefolgt von gewalttätigen Demonstrationen auf den Straßen. Diese Streiks gegen die erhöhten Kosten sind die Fortsetzung der schon 2018 vorgekommenen, sowie auch jener der vorangegangenen Jahre.
Auch die Wirtschaft des Iran (wie die Russlands und Venezuelas) hängen hauptsächlich von Erdölförderung und -verkauf ab. Der von Trump gewollte starke Preisabfall für Rohöl und dazu die Teheran von Washington auferlegten Sanktionen haben die iranische Wirtschaft in die Knie gezwungen.
Der Streit zwischen den USA und dem Iran sind Teil des unaufhörlichen Kampfes, den die verschiedenen Bürgertümer untereinander führen, um ihre eigenen Interessen durchzusetzen. Aber wie es in diesen, durch den Zwist unter Kapitalisten im perversen kapitalistischen System, verursachten Krisensituationen immer der Fall ist, sind es immer die Arbeiter, die die dadurch entstehenden Folgen tragen müssen.
Wegen der Krise hat die bürgerliche Regierung in Teheran entschieden, plötzlich den Preis für Benzin zu verdoppeln, um den Absturz der Finanzen auszugleichen. Aber von dieser Maßnahme sind nicht nur die zirkulierenden Fahrzeuge betroffen, sondern nach dem Domino-Prinzip erfolgt eine generelle Preissteigerung der Konsumgüter. Die iranische Industrie, die Verbrauchsgüter produziert, braucht Energie für die Produktion und diese Energie kommt von den Rohöl-Produkten, deren Preis verdoppelt wurde.
Also holt sich auch die bürgerliche Regierung in Teheran, wie die russische und alle anderen Regierungen, zum Zeitpunkt einer Krise das Geld nicht von den reichen iranischen Kapitalisten oder von den steinreichen Banken, sondern zieht es immer den Arbeitern aus der Tasche, und verarmt so die Familien. Den Arbeitern bleibt daher nichts anderes übrig als mit Protesten und Streiks zu reagieren, zur Not auch mit Gewalt.
Wie die Berichte zeigen, hat die bürgerliche Regierung in Teheran den proletarischen Protest brutal unterdrückt und damit ihren Status im Dienst des Bürgertums bestätigt.
Die Presse berichtet von Massenfestnahmen und Scharfschützen auf den Dächern, die ständig auf die Streikenden geschossen und so in verschiedenen Städten Hunderte von Opfern gefordert haben. Die Streikenden haben mit Barrikaden geantwortet und Banken und Tankstellen in Brand gesteckt. Also Szenen regelrechter Stadtguerilla, des erbitterten Klassenkampfes.
Die Regierung hat sogar die Funktion des nationalen Internets ausgesetzt (aber nicht für die Politiker und die Unternehmen) um zu verhindern, dass die Streikenden der verschiedenen Landesteile miteinander kommunizieren.
Auch in dieser Situation, wie so oft, gilt es hervorzuheben, dass der rechtmäßige Protest der iranischen Arbeiter in der internationalen Kommunikation manipulierend interpretiert wurde. Das Regime in Teheran klagte an, dass “… “fremde Mächte, für die Aufstände verantwortlich” seien (Tagesschau 18. November 2019), offensichtlich an die Adresse der Amerikaner gerichtet. Die Sprecherin des Weißen Hauses Stephanie Grisham antwortete: "Die Vereinigten Staaten unterstützen das iranische Volk in ihren friedlichen Protesten gegen das Regime." (ibidem). Mit anderen Worten, das Regime in Teheran will der internationalen Öffentlichkeit weiß machen, dass die Streiks kein legitimer Protest der Proletarier gegen die hohen Preise sei, sondern das Werk von Provokateuren (aus dem Ausland - Amerikaner). Washington hingegen hat Interesse daran, dass der Protest das Regime im Iran destabilisiert.
Als Marxisten drücken wir dem kämpfenden Proletariat des Iran entschieden unsere Solidarität aus. Auch sie, wie die Proletarier aller Nationen, sind gezwungen, die ständige Unterdrückung seitens des Bürgertums zu ertragen und sich gegen die profitgierigen nationalen und internationalen Kapitalisten verteidigen zu müssen.
Nur eine andere Gesellschaftsform kann dem ein Ende setzten.
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INTERNATIONALE QUELLEN:
MAN SPRICHT IMMER ÖFTER VON ENT-DOLLARISIERUNG WARUM?
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UND DES ABSTIEGS AMERIKAS
Angesichts des unvermeidlichen Wachstums der enormen asiatischen Ökonomien – angeführt von China und Indien – verliert der amerikanische Imperialismus auf internationaler Ebene zusehends an Gewicht. Gewicht, das man sich im Vergleich zu dem Asiens und Europas mit dem Sieg im zweiten Weltkrieg erobert hatte.
Das Wachstum in Asien hatten die beiden großen Marxisten Cervetto und Parodi in den 50er Jahren in ihrem mittlerweile berühmten Beitrag “Die Thesen von ‘57” vorhergesehen (von ihren Zeitgenossen damals für diesen Essay als nicht für voll genommen oder gar als verrückt erklärt, da die USA, der Große Kriegsgewinner, gerade auf ihrem Höhepunkt waren und die asiatischen Ökonomien gleich “Null” gehandelt wurden). Den beiden großen Marxisten zufolge war eine angemessene Analyse notwendig, um eine korrekte Vision der realistischen Zukunft zu bekommen und die revolutionäre Politik zu planen. Korrekte Analyse, die im Jahr ’65 zur Gründung der Organisation Lotta Comunista führte, der marxistischen Organisation, die heute in Italien recht weit verbreitet ist.
Dank der marxistischen Analyse haben die beiden großen Revolutionäre schon damals voraussehen können, was heute eine eklatante und schwerwiegende Wirklichkeit ist: den Aufstieg Asiens sowie auch damals, in den 50ern schon, dass der amerikanische Imperialismus in Folge in Zukunft weltweit an Gewicht verlieren würde.
Heute ist all dies Wirklichkeit, und ein Effekt des langsamen amerikanischen Abstiegs. Das zeigt sich, wie die Zeitungen berichten, in der Tatsache, dass aufstrebende Großmächte wie China und Indien aber auch Russland und Europa dahin tendieren, sich im internationalen Handel vom Dollar zu lösen und die eigene Währung zu benutzen. Wie bekannt, erfolgt der internationale Handel seit dem Bretton-Woods Abkommen von 1971 wesentlich im amerikanischen Dollar.
Sämtliche internationalen Experten neigen dazu, von einer langen Übergangsphase zum effektiven Abtritt des Dollars von der internationalen Bühne zu sprechen. Wir glauben, dass dies möglich, aber keinesfalls garantiert ist. Das sich Zuspitzen des Wirtschaftskriegs zwischen den beiden Kolossen USA und China könnte den Imperialismus des Drachen dazu bringen, den Dollar im internationalen Geschäft schnell fallen zu lassen, durch den Juan zu ersetzen und alle anderen asiatischen Ökonomien mitzuziehen. Aber auch eine zukünftige große und tiefgreifende Wirtschaftskrise könnte den Prozess der Ent-Dollarisierung beschleunigen.
Im Grunde sagt uns all dies eines: große Veränderungen stehen uns in der Zukunft bevor, Veränderungen, die sich wie gesagt schon am Horizont abzeichnen.
Es ist mittlerweile allen bekannt, dass der Kapitalismus eine extrem instabile und unvorhersehbare Gesellschaftsform ist, und dass große Ereignisse, auch Katastrophen eintreten, die die internationale Szene plötzlich komplett verändern können. Neue totale, weltweite Katastrophen sind immer möglich.
Deshalb brauchen wir eine andere, neue und überlegene Gesellschaftsform. Dafür müssen wir kämpfen.
WER FÜHRT DIE WELT WIRKLICH AN?
WER BEHERRSCHT DIE WELT? WIE DIE KAPITALISTEN DIE GESELLSCHAFT LEITEN “ohne dabei zu erscheinen” |
- UND DIE PARLAMENTARIER MÜSSEN AUSFÜHREN –
WIE DIE REICHEN KOMMANDIEREN
Wie oft haben wir uns gefragt “wie funktioniert die Politik”, “wer kommandiert”? “Warum all diese Probleme” usw. usw.? Dann die Diskussionen, die Debatten, die Konferenzen …
Interessant sind die vielen Versionen, die erklären wollen “wer wirklich die Welt regiert”.
Die einen sehen eine “Plutokratie”, die mittels des Mechanismus von Geldanhäufung, welches die Staaten mit Gelddrucken produzieren, herrscht. Die “Plutokratie” beschafft sich immer mehr Geld und besitzt so enormes Kapital, durch das sie immer mächtiger wird. Diese “Plutokratie” wäre so im Stande die Geldinflation zu bestimmen, durch welche sie eine “Einkommensumverteilung” erreicht, die Finanzen zu ihren Gunsten verlagert und so die Bevölkerung verarmen lässt.
Andere sehen in den “Herrschern der Welt“ eine “kleine Finanzelite”, übermächtig, erkennbar in den 1000 führenden multinationalen Konzernen der Welt, die sich ausbreiten und alle Sektoren der Wirtschaft und Finanz kontrollieren. Diese Finanzelite wäre verantwortlich für den gesellschaftlich-wirtschaftlichen Abstieg, aber vor allem für die Verwüstung der Umwelt und der Menschen. Sie führen einen Teil der Menschheit ins “Übergewicht” (in den industrialisierten Ländern) während der Rest der Welt in Verfall, in Rückständigkeit und “Unterernährung” lebt. Diese 1000 finanziellen und industriellen Kolosse kontrollierten die komplette Finanzwelt des Planeten, die sogenannte “virtuelle Ökonomie”, und hätte die Macht den Geldausschuss der gesamten Welt (natürlich zu ihren Gunsten) zu kontrollieren.
Eine kürzlich hinzugekommene Version behauptet nun, dass stattdessen das “Internet” die “wirkliche aktuelle Macht” in der Welt sei. Mit dem Gründer und Herrscher von Facebook, Zuckerberg, der mit seinem “sozialen Netzwerk” ungefähr eine Milliarde Menschen beeinflusst und kontrolliert und dabei ist, seine eigene Währung einzuführen und dadurch in Zukunft die Welt zu destabilisieren.
Dann gibt es da noch die Version, die in den geheimen Sekten der “Freimaurer” die dunkle Macht sehen, die die Welt kontrolliert. Die ihnen angehörenden Personen, alle extrem einflussreich und mächtig, schlössen eine Art Blutsbrüderschaft und dirigierten die Welt.
All diese Versionen stimmen in einem Punkt überein: die Politiker, die Regierungen, die Staatsoberhäupter, sind Marionetten”, sind “Schauspieler”, die “von anderen geschriebene Rollen spielen”, und dass die Presse, wie das Fernsehen, der “strengen Kontrolle der Mächtigen unterliegen”.
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Wir Marxisten haben unsere eigene Version darüber, wie die Gesellschaft wirklich funktioniert und wer tatsächlich die Welt regiert.
Wir bestätigen ohne Zweifel, dass die großen Gruppen der Wirtschaft, Finanz und Industrie, die enormen multinationalen Kräfte zusammen die kapitalistische Gesellschaft gegen die Lohnabhängigen leiten.
Aber diese enorm großen wirtschaftlichen Agglomerate der Welt stehen nicht im Einklang miteinander, wie es in den oben zitierten Versionen erscheint. Stattdessen verfolgt jedes für sich verschiedene, eigene Interessen, und sie machen sich untereinander natürlich Konkurrenz (um den Profit). Deshalb existiert die planetarische “Harmonie”, die “Einheit” unter den “Mächtigen” die die Gesellschaft kommandieren, wovon alle Thesen zum Thema “wer regiert die Welt” ausgehen, nicht.
Für den Marxismus existiert allerdings “ein realer Interessenkonflikt” unter den Kapitalisten, wie gesagt wegen der Konkurrenz, die aus der Notwendigkeit Profit einzufahren entsteht.
Diese mächtigen Agglomerate der Finanz und Industrie versuchen sich tatsächlich konstant zu einigen, eine Mediation untereinander zu finden. Manchmal gelingt es ihnen, wie man sieht, andere Male eben nicht. Wenn es nicht gelingt, brechen Kriege mit den bekannten Katastrophen aus, oder es treten Krisen ein, in denen die Fabriken und die Banken an den Abgrund des Scheiterns geraten.
Auch wir stimmen überein: Ja, die mächtigen multinationalen Konzerne (man braucht sich nur vor Augen zu führen, dass die amerikanische General Electric einen Umsatz in der Höhe des BIP Südkoreas hat) kontrollieren Nationen und Regierungen völlig. Wir stimmen auch damit überein, dass die Politiker und die Regierungen “Marionetten” und “Schauspieler” sind, die “eine von anderen geschriebene Rolle spielen”, und das Beispiel der europäischen Regierungen, die das Drehbuch der Europäischen Union abspulen, ist die momentan aktuellste und konkreteste Bestätigung hierfür. Auch stimmen wir mit der These überein, dass die Presse und das Fernsehen der strengen Kontrolle der kapitalistischen Gruppen unterliegen.
Aber keine dieser Versionen, die jede auf ihre Weise herausfinden wollen, “wer die Welt kommandiert”, hat eine Ahnung, was man tun kann um dieses Dilemma zu lösen.
Aber der Marxismus hat eine Lösung. Durch die revolutionären Bewegungen ist der Aufbau einer anderen, überlegenen Gesellschaft ohne “Mächtige” möglich.
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WAS IST DER STAAT EIGENTLICH WIRKLICH UND AUF WESSEN SEITE STEHT ER?
DER STAAT, AUSDRUCK DER HERRSCHENDEN KLASSE
Oft stellen wir uns diese Frage: wieso sagen die Politiker das eine und tun dann das andere? Warum benachteiligen die Gesetze immer die Arbeiter und nie die Reichen? Wollen wir dieser Sache einmal auf den Grund gehen. Engels schreibt im Antidühring: “Der moderne Staat, wie auch immer seine Form, ist im Grunde eine kapitalistische Maschine, ein Staat der Kapitalisten, das ideale kapitalistische Kollektiv”. Um zu begreifen, was Engels Worte mit dem Verhalten der Politiker zu tun hat, interviewen wir Mario B. internationalistischer Aktivist in Italien, der uns die Sache erläutert.
Frage :- Siehst du einen Zusammenhang zwischen Engels Lehren und unserer heutigen Gesellschaft? Antw.: - “Alle beklagen ein bisschen, dass sowohl rechte als auch linke Politiker nicht kohärent sind. Ich denke, dass sich die Arbeiter, wenn sie wählen gehen, nicht klar darüber sind, wie der politische Mechanismus funktioniert. Wenn alle Politiker, und die Betonung liegt auf “alle”, nicht kohärent sind, hat das seinen Grund, das ist kein Zufall.” Frage : -Wie meinst du das? Antw.: -“Die Politiker behaupten immer, dass sie für das Gemeinwohl der Nation, des Landes, des Volkes usw. arbeiten. Aber wir müssen hinterfragen wer die Nation, das Volk ist? Klar, die Nation, das Volk sind die Arbeiter, das Proletariat. Aber nicht nur sie: da sind auch die Reichen, die Industriellen, die Magnaten der Finanz usw. Die haben einen Haufen Geld und in ihren Köpfen streben sie danach immer mehr zu bekommen. Gehen wir der Sache auf den Grund, entdecken wir, dass sie die Zeitungen, die Fernsehsender und die Fußballmannschaften besitzen. Die Arbeiter hingegen besitzen nichts, sie können mit ihrem Lohn, der eine mehr, der andere weniger, gerade die eigene Familie unterhalten und sich, wenn‘s hoch kommt, sich eventuell eine Wohnung leisten. Durch Zeitungen und Fernsehen beeinflussen und leiten die Reichen die öffentliche Meinung. Und außerdem spenden sie den Parteien riesige Summen. Natürlich sind diese Spenden nicht umsonst, sondern zweckgebunden.” Frage: - Und dies bedingt deiner Meinung nach die Politik? Antw.: -“Die Parteien, alle, präsentieren ihre zur Wahl antretenden Kandidaten. In der Wahlkampagne versprechen sie viele schöne Dinge. Aber was wissen wir tatsächlich über sie, über ihre wirklichen Intentionen? Das letzte Beispiel ist die Wahlkampagne vom November 2013: SPD und CDU-CSU bekämpften sich entschieden. Nach den Wahlen haben sie sich dann allerdings in der Großen Koalition zusammengetan. Wussten die Wähler, ob rechts oder links, dass es so ausgehen würde? Keiner wusste das! Wahrscheinlich waren sich die Parteien schon vorher darüber einig. Frage: - Also halten die Politiker ihre wirklichen Intentionen verborgen? Antw.: -“Na klar! Das sieht man, wenn eine Wirtschaftskrise kommt. Wer weiß, wieso die Politiker aller Richtungen in allen Ländern immer und nur von den Arbeitern Opfer verlangen? Nicht von den Reichen. Warum wohl? In Deutschland sagen die Industriellen, die Wirtschaftswissenschaftler, das Fernsehen, die Zeitungen, die Politiker usw, dass das Land wettbewerbsfähiger sein müsse. Und wie wird das in die Praxis umgesetzt? Indem die Reichen auf ihre Supervillen und ihre Yachten verzichten müssen? Nein! Die Lohnabhängigen müssen weniger Lohnerhöhungen bekommen, die Jugend muss sich in Zukunft mit weniger festen Arbeitsplätzen und mehr befristeten Verträgen zufrieden geben und den Arbeitgebern wird die Möglichkeit eingeräumt für drei Monate Leute gegen einen sehr niedrigen Lohn zu beschäftigen. Und dies geschieht nicht nur in Deutschland, sondern verstärkt in Griechenland, Spanien, Italien, wo ich lebe, Portugal usw., in jeder Nation, ohne Ausnahme. Die Politiker aller Länder verhalten sich auf dieselbe Art und Weise. Da muss man sich fragen: also auf wessen Seite stehen die eigentlich? Und hier gibt uns Engels Behauptung: “Der moderne Staat, wie auch immer seine Form, ist im Grunde eine kapitalistische Maschine” die Antwort. Natürlich gehören auch die Parteien zum Staat. Ich meine die Behauptung Engels von 1878 ist aktueller als je zuvor. Wir leben im Kapitalismus und die Politiker arbeiten ohne Zweifel für die Reichen. Natürlich dürfen sie dies auf keinen Fall zugeben.”
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WAS IST DER KAPITALISMUS UND WARUM LOHNT ES SICH FÜR DEN KOMMUNISMUS ZU KÄMPFEN?
DER KAPITALISMUS IST NICHT NUR WOHLSTAND, SONDERN AUCH KRISEN, KRIEGE, ZERSTÖRUNG, VERZWEIFLUNG, HUNGER, ARMUT UND NATÜRLICH AUSBEUTUNG
von "Der kommunistische Kampf" Oktober 2015
Viele sind davon überzeugt, dass unsere Gesellschaft die Wohlstandsgesellschaft ist. Aber, wie wir alle wissen, basiert diese Gesellschaft auf Geschäftemacherei und die Geschäftemacherei ist ein böses Biest. Heute laufen die Geschäfte gut, morgen vielleicht schon schlecht. Wir alle wissen, dass sie extrem unvorhersehbar sind. Typisch für die Geschäftemacherei ist, dass sie zu einem gewissen Zeitpunkt in Krisen umschwenkt, und, was noch schlimmer ist, danach in Kriege. Aus den Kriegen gehen dann wieder neue Geschäfte hervor und das Ganze geht wieder von vorne los. Ein unaufhaltbarer Kreislauf, den man aus der kapitalistischen Gesellschaft nicht entfernen kann. Engels sagt, dass in der kapitalistischen Gesellschaft die einzige Sicherheit die Unsicherheit sei und die Geschichte bestätigt voll diese Unsicherheiten, dies Unvorhergesehene. Zum Beispiel: wer hätte Anfang des letzten Jahres vorhergesagt, dass in der Ukraine ein Krieg ausbrechen würde? Niemand! Wer hätte, wieder anfangs 2014, vorhergesagt, dass im Irak, der unter der Kontrolle der militärischen Supermacht Amerika steht, die Kämpfer des Islamischen Staates nicht nur den Amerikanern, sondern der ganzen Welt den Krieg erklären würden? Niemand! Und weiter: wer hätte gedacht, dass aus dem viel gepriesenen “Arabischen Frühling”, der von der ganzen Welt als Triumph der Demokratie über den Despotismus begrüßt wurde, Bürgerkriege in Lybien, Syrien, Jemen, usw. hervorgehen würden? Auch niemand! Ein weiteres Beispiel: wer hätte vorhergesehen, dass die Wirtschaftskrise Griechenland, Spanien, Portugal, Italien, usw. so hart treffen würde?... Und hier reden wir nur von den aktuellsten Geschehnissen! Wie wäre es wenn wir mal einhalten und darüber nachdenken würden? Und jetzt, was hält die Zukunft jetzt für uns bereit? Wen werden die kommenden unvorhersehbaren Krisen treffen? In der Welt der Geschäftemacherei ist nichts sicher, auch der Wohlstand nicht, wie wir immer wieder beobachten können. Die Ursache für all dies ist der Verkauf der Produkte um daraus Gewinn zu erzielen. Es ist der Verkauf der Produkte, der alles so unsicher werden lässt ….. Könnte man all dies vermeiden? Natürlich könnte man dies vermeiden!
ERST WENN DAS SYSTEM GEÄNDERT WIRD UND DIE PRODUKTE NICHT MEHR VERKAUFT UND GEHANDELT, SONDERN GERECHT AN DIE BEVÖLKERUNG VERTEILT WERDEN, WIRD MAN DIESER BEUNRUHIGENDEN UNSICHERHEIT HERR WERDEN! NUR SO WERDEN DIE URSACHEN VERSCHWINDEN KÖNNEN, DIE KRISEN, KRIEGE, ZERSTÖRUNG, VERZWEIFELUNG UND ALLE ANDEREN PROBLEME GENERIEREN, DIE UNSEREM SYSTEM INNEWOHNEN, UND MAN WIRD DEN BESTÄNDIGEN WOHLSTAND GARANTIEREN KÖNNEN, DEN WIR UNS ALLE WÜNSCHEN. WOHLSTAND, DEN DIE WELTPRODUKTION SCHON JETZT GARANTIEREN KÖNNTE, UND ZWAR ALLEN! ABER UM DIES ZU ERREICHEN BRAUCHT ES EINE REVOLUTION!WEIL DIE BÜRGERTÜMER SICH DER EINRICHTUNG EINER ANDEREN GESELLSCHAFTSFORM AUFS SCHÄRFSTE WIDERSETZEN!
UND GENAU DARUM LOHNT ES SICH FÜR EINE HÖHERWERTGE KOMMUNISTISCHE GESELLSCHAFT ZU KÄMPFEN!
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ANLAGE DER UNTERSCHIED ZWISCHEN DER REVOLUTIONÄREN POLITIK LENINS UND DER NATIONALISTISCHEN GEGENREVOLUTIONÄREN POLITIK STALINS IST BEACHTLICH. UM DEM GENAUER NACHZUGEHEN UNTERBREITEN WIR UNSEREN LESERN ERNEUT EINEN ARTIKEL VOM APRIL 2015.
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DER INTERNATIONALISMUS LENINS
DER KAPITALISMUS STALINS
Klarheit über den Unterschied zwischen der kommunistischen Politik Lenins
und der kapitalistischen Politik von Stalins Pseudo-Sozialismus
Lenin: “Kommunismus nur nach internationaler Revolution möglich”
“Als wir zu jener Zeit die internationale Revolution begonnen haben, haben wir dies nicht getan, weil wir überzeugt waren der Entwicklung vorgreifen zu können, sondern weil uns eine Reihe von Umständen dazu gedrängt hat, sie zu beginnen. Wir dachten: entweder kommt die internationale Revolution uns zur Hilfe und somit wird unser Sieg völlig sicher sein, oder wir machen bescheiden unsere revolutionäre Arbeit in dem Bewusstsein, dass wir im Falle der Niederlage der revolutionären Sache gedient haben und unsere Erfahrung den anderen Revolutionen zu Gute kommen wird. Für uns war es klar, dass der Sieg der proletarischen Revolution ohne die Unterstützung der Weltrevolution nicht möglich war. Schon vor der Revolution und auch danach dachten wir: entweder bricht die Revolution sofort aus, oder wenigstens recht bald in den anderen am weitesten entwickelten kapitalistischen Ländern, sonst, falls dem nicht so sein sollte, werden wir unterliegen.” Lenin 1921 |
In praktischer Hinsicht ist der Kommunismus die höchste Gesellschaftsform. Eine bessere Gesellschaft weil die Produkte nicht mehr verkauft, sondern unter der Bevölkerung verteilt werden. Auf diese Weise verschwindet das Streben nach dem maximalen Profit, verschwinden die sozialen Klassen, verschwindet die Konkurrenz, die der Grund für die wirtschaftlichen und sozialen Krisen mit enormer Verschwendung an Produktion ist. Konkurrenz, die der Grund für die Kriege mit noch riesigerer Verschwendung an Produktion und vor allem Menschenleben ist.
Um dies zu erreichen muss es allerdings unweigerlich eine Revolution geben, denn das Bürgertum, also das Unternehmertum, die Reichen, wird sich unweigerlich widersetzen und gegen den Umsturz des kapitalistischen Systems kämpfen, wie sich in den beiden Erfahrungen, der proletarischen Regierung der Pariser Kommune 1871 und der bolschewistischen Revolution 1917 gezeigt hat.
Nach der Machtergreifung seitens des Proletariats einer Nation ist es, realistisch argumentierend, wirtschaftlich nicht möglich, gleich zum Kommunismus überzugehen, also zur Verteilung der Produktion an die Bevölkerung, weil der Binnenmarkt eines Landes in der Produktion seiner Produkte nicht autonom ist, in diesem Fall des Landes, in dem das Proletariat an die Macht gekommen ist. Seine Produktion ist dermaßen mit den Wirtschaften der anderen Nationen verflochten, dass es gezwungener weise mit ihnen handeln (kaufen und verkaufen) muss und auch innerhalb des eigenen Landes Handel treiben muss.
Geben wir einige Beispiele: wenn man ein Auto baut, braucht man Eisen für die Karosserie, das Eisen wird in den Minen Australiens, Brasiliens und China gefördert und man muss es kaufen; man braucht Reifen, deren Hauptproduzenten sind Japan, Frankreich und die USA und man muss sie kaufen; man braucht Glas für die Scheiben und man muss es kaufen; man braucht Benzin damit das Auto läuft und man muss es in den arabischen Staaten kaufen, usw. Ein anderes Beispiel: um Möbel herzustellen braucht man Holz, Holz findet man hauptsächlich in den nordischen Ländern oder in Afrika bzw. Südamerika. Um einen Kühlschrank zu produzieren braucht man Stahl, also muss man Eisen kaufen, usw. usw.; und so kann man fortfahren mit allen Produkten, die wir täglich benutzen.
Dies ist die realistische Situation, in der sich das Proletariat wiederfindet, sobald es die Macht erobert. Erst in einem zweiten Schritt, nach einer Weltrevolution oder einer fast weltweiten, wird es möglich sein zum Kommunismus überzugehen.
Lenin und die Bolschewiken waren sich dessen nur zu bewusst, als sie 1917 in Russland die Macht ergriffen. Tatsächlich sprechen die Bolschewiken und Lenin in den diversen Schriftstücken der Zeit nie von Kommunismus in Russland, sondern von einer Übergangsphase mit einer staatskapitalistischen Wirtschaftsform unter revolutionärer Leitung.
Lenin “Unser Staatskapitalismus unterscheidet sich grundsätzlich vom Staatskapitalismus der Länder, die eine bürgerliche Regierung haben, eben weil bei uns der Staat nicht durch das Bürgertum vertreten wird, sondern vom Proletariat, das das volle Vertrauen der Bauern zu erobern gewusst hat” Lenin - “Brief an die russische Kolonie in Nordamerika” - November 1922 |
Die Revolution in Russland wird also von den Bolschewiken richtigerweise als ein Anfang gesehen, als der Anfang einer internationalen Revolution, die zum Kommunismus führen muss. Um eine internationale Revolution zu erreichen ist es allerdings notwendig, die Kommunistische Internationale wieder ins Leben zu rufen, damit auch die anderen Proletarier der anderen Nationen Revolutionen anzetteln, um an die Macht zu kommen und so die verschiedenen Ökonomien unter proletarischer Führung vereinen.
Die Kommunistische Internationale wird daher prompt 1919 von den Bolschewiken eingerichtet.
Lenin präzisiert in seinen Texten, dass wenn die europäische Revolution nicht bald kommt, auch die russische Revolution dem Untergang geweiht ist. Das beruht auf der Tatsache, dass es auf der einen Seite den Druck von außen seitens des internationalen Bürgertums gab, das alles daran setzte die russische Wirtschaft zu Fall zu bringen indem es verhinderte, dass an Russland die Produkte
verkauft wurden, die es benötigte; auf der anderen Seite wegen der inneren Spannungen und Protesten, die aufgrund der großen wirtschaftlichen Schwierigkeiten aufkamen, in die das revolutionäre Russland wegen des Mangels an Produkten geriet, bedingt durch den Boykott seitens der anderen bürgerlichen Nationen. Auch darf man die andauernden bewaffneten militärischen Interventionen nicht vergessen, welche das Bürgertum diverser Nationen unternahm, um die Revolution zu Fall zu bringen.
Die Gegenrevolution
Stalin und seine Leute verkörperten die Gegenrevolution in Russland, kurz nach Lenins Tod. Mit dem Slogan “ Aufbau des Sozialismus in nur einem Land”, wurde das Konzept der russischen Revolution vom Anfang der internationalen Revolution (um so zu einer höheren Gesellschaftsform zu gelangen) verworfen, um die Lüge zu proklamieren der “Sozialismus” oder der “Kommunismus” existiere schon in Russland und müsse gestärkt werden. Somit wurde das Hauptziel die proletarische Revolution in den anderen Nationen voranzutreiben verworfen und die Kommunistische Internationale langsam aufgelöst.
Indem der kommunistischen Politik diese grundlegenden Punkte genommen wurden, wird die Politik Stalins und seiner Leute ganz offen bürgerlich, in diesem Fall klar gegenrevolutionär. Von der vorläufigen Führung seitens des revolutionären Proletariats, über den Staatskapitalismus der russischen Wirtschaft unter Lenin, ging man über zur definitiven bürgerlichen Leitung im Staatskapitalismus Stalins. Mit anderen Worten, Stalin und seine Gefolgschaft versteckten hinter dem Slogan “Sozialismus in nur einem Land”, dass sie die neuen bürgerlichen Verwalter der russischen Wirtschaft wurden, in der Leitung der Geschäfte an die Stelle der privaten Kapitalisten traten und dadurch endgültig von dem Ziel ab rückten zu einer höher entwickelten Gesellschaft zu gelangen.
Stalin: “Theorie des Sozialismus in nur einem Land” « Zuerst sah man den Sieg der Revolution in nur einem Land als unmöglich an, weil man davon ausging es sei notwendig, dass das Proletariat aller fortgeschrittenen Länder, oder zumindest dessen Mehrheit, gemeinsam vorgeht um das Bürgertum zu besiegen. Heute entspricht diese Sichtweise nicht mehr der Realität. Heute muss man die Möglichkeit eines solchen Sieges einräumen, weil die ungleiche und sprunghafte Eigenschaft der Entwicklung der unterschiedlichen kapitalistischen Länder in der Periode des Imperialismus, die Entwicklung der katastrophalen inneren Widersprüche des Imperialismus, die unvermeidbare Kriege herbeiführen, die Entwicklung der revolutionären Bewegung in allen Ländern der Welt, all dies bedingt nicht nur die Möglichkeit, sondern die Unvermeidbarkeit eines Sieges des Proletariats in einzelnen Ländern. » Stalin 1925 |
Aber die Irreführung, der Betrug des “ Sozialismus in nur einem Land” kann die Wirklichkeit nicht verändern und daher bleiben in Stalins Russland sämtliche kapitalistischen Eigenschaften bestehen: die Lohnarbeit, die Ausbeutung, die Bürgerlichen in der Rolle der Bürokraten der “pseudokommunistischen” Partei, der Wettbewerb, der Handel, die Banken, die Interessen, die Gewinne und nicht zuletzt oder weniger wichtig: die aggressive imperialistische Expansionspolitik Stalins (erst durch die Allianz mit dem Nazi Hitler und anschließend durch die Allianz mit den feindlichen “imperialistischen” Mächten).
Viele große Führer der Bolschewiken, die konsequent blieben in der Verfolgung der internationalistischen kommunistischen Politik (Lenins) verloren ihr Leben, weil sie sich gegen die gegenrevolutionäre bürgerliche Politik Stalins stellten: von Zinov’ev zu Kamenev, von Bucharin bis Trockij.
Aber die bolschewistische Erfahrung und das Opfer der antistalinistischen Bolschewikenführer war nicht umsonst.
Die bolschewistische Erfahrung mit Lenin hat für uns einen unschätzbaren Wert: sie hat uns den richtigen Weg gezeigt, auf den wir zusteuern und dem wir folgen müssen, und der weiterhin Gültigkeit hat. Das Opfer der antistalinistischen Bolschewikenführer muss uns eine wertvolle Lehre sein, um zu verhindern dass ein neuer Stalin entsteht.
Wir müssen verhindern, dass in unseren Reihen Leute wie Mao oder Castro den “Kommunismus oder Sozialismus in nur einem Land”, nämlich den bürgerlichen Staatskapitalismus als höhere Gesellschaft, also als den wirklichen Kommunismus verkaufen.
Mittlerweile ist die angesammelte Erfahrung riesig und uns wissenschaftlichen Kommunisten ist nur allzu klar wie wir vorzugehen haben, was zu tun und was zu vermeiden ist. Jetzt braucht es den tagtäglichen Einsatz, der uns zu unserem Ziel führt.
“Der kommunistische Kampf” – April 2015
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ANLAGE
DIE FRAGE, OB DIE DDR UND DIE SOWJETUNION ’KOMMUNISTISCH‘ ODER NATIONALISTISCH WAREN, WIRD HEIß DISKUTIERT. EIN ARTIKEL IN “Der kommunistische Kampf” von Mai 2014 KANN HELFEN, DIESE FRAGE ZU KLÄREN
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Festpunkte der marxistischen Wissenschaft
DER FALSCHE SOZIALISMUS DER EX-DDR
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Die internationalistischen Kommunisten hatten schon immer eine klare Auffassung davon, was Kommunismus oder Sozialismus, und was Kapitalismus ist.
Zu diesem Thema geben wir hier einen Text, den Arrigo Cervetto im Dezember 1965 schrieb, wieder: “Wir Marxisten haben immer gesagt, dass die soziale Natur [die wirtschaftliche Struktur] eines Landes durch die in diesem Land dominanten Produktionsverhältnisse gegeben ist. Die in der Sowjetunion, Polen, Ungarn, [Deutschen Demokratischen Republik] usw. bestehenden Produktionsverhältnisse waren und sind kapitalistische Produktionsverhältnisse und konnten bzw. können daher nur typische Manifestationen des Kapitalismus generieren”.
Es gab also für die wissenschaftlichen Marxisten keinen Zweifel daran, dass die sogenannten “sozialistischen” Länder kapitalistisch waren.
In Deutschland war (und ist) die öffentliche Meinung überzeugt davon, dass die DDR den Sozialismus praktizierte, und dass mit dem Fall der Mauer auch der Kommunismus abgestürzt ist. Das ist völlig falsch.
Die Ex-DDR, wie auch die Ex-Sowjetunion usw. waren Länder des Staatskapitalismus, wie Cervetto 1965 gut erklärt, und es war die internationale kapitalistische Konkurrenz, die sie zu Fall gebracht hat.
Für die wissenschaftlichen Marxisten bedeutete der Zusammenbruch dieser Nationen des falschen Sozialismus zweifellos eine Bestätigung, dass ihre konkrete Analyse, was Kommunismus ist und was nicht, richtig war, mehr als richtig!
Wer sich allerdings links glaubte und sentimental überzeugt war, die Ex-DDR sei ein sozialistisches Land, ohne dies aber weiter erforscht zu haben, erlebte durch den Fall der Mauer eine tiefe Enttäuschung, großen Kummer.
Für das Unternehmertum und seine Diener handelte es sich um die Gelegenheit den Kommunismus für bezwungen zu erklären, seine Unterlegenheit und Unanwendbarkeit zu proklamieren.
In Wirklichkeit ist nur ein großes Missverständnis zusammengebrochen.
Die kapitalistischen Gesetze galten auch in der Ex-DDR:
- - Es gab die Produktion von Waren
- - Die Waren wurden sowohl im In- als im Ausland verkauft.
- - In den Betrieben gab es Angestellte, die für ihre Arbeit mit einem Lohn bezahlt wurden.
- - Die Banken gaben Kredite mit Zinsen, machten Profit usw.
- -Der Handel funktionierte durch Kauf und Verkauf, mit Lohnabhängigen, Gewinnen usw.
- - Im Kommunismus gibt es all diese Elemente nicht. Es gibt eine generalisierte und organisierte Produktion, die verteilt wird.
Das große Missverständnis, über das so viel spekuliert wurde, war, dass der in der Ex-DDR bestehende Staatskapitalismus als Sozialismus propagiert wurde, und er nicht von privaten Kapitalisten, sondern von der Partei dirigiert wurde.
Um dies besser zu verstehen, kann man einen Vergleich ziehen mit dem Staatskapitalismus der Kirche: die Kirche besitzt viel Kapital, macht Geschäfte, hat Banken usw., aber diese Geschäfte werden nicht von einzelnen privaten Kapitalisten gesteuert, sondern von Bürokraten des Klerus, die man mit den staatlichen Bürokraten einer Partei vergleichen kann.
Außerdem wurde die Tatsache, dass es eine umfassende Sozialhilfe gab, falsch aufgefasst und als Sozialismus verkauft. Sozialhilfe und ein soziales Auffangnetz existieren in allen Nationen. In den staatskapitalistischen Ländern waren sie lediglich stärker ausgeprägt und dies war einer der Gründe (sicher nicht der einzige und sicher nicht der wichtigste), warum sie der internationalen kapitalistischen Konkurrenz nicht Stand halten konnten und gescheitert sind.
Man muss immer versuchen zu verstehen und zu hinterfragen. Ansonsten werden wir von Auffassungen beeinflusst, die genau das Gegenteil von dem sind, was sie zu sein behaupten.
“Der kommunistische Kampf”- Mai 2014